Der OSV 40 meisterte Aufprallgeschwindigkeiten von bis zu 65 km/h. Die Visionäre Sicherheitsstudie entstand auf Basis des Opel Kadett C.
960 kg Fahrzeuggewicht
Trotz der zusätzlichen Sicherheitsausstattung sollte das Fahrzeuggewicht unter 1.000 kg bleiben. Mit dem Versuchsfahrzeug, das schließlich 960 kg wog, zeigten die Opel-Ingenieure, dass schon damals ein Optimum an passiver Sicherheit nicht nur bei großen und schweren Fahrzeugen, sondern auch bei Kleinwagen erreicht werden konnte. Bei den anschließenden Crashtests erfüllte der OSV 40 alle Vorgaben: Nach einem Frontalaufprall auf ein festes Hindernis mit 65 km/h ließen sich alle vier Türen noch ohne Hilfsmittel öffnen. Die Frontpartie des Wagens absorbierte die Energie so gut, dass sie um 50 cm zusammengedrückt wurde. Ebenso beeindruckend war der OSV 40 bei einem Frontalaufprall auf einen Pylonen mit 50 km/h, einem Heckaufprall, einem Seitenaufprall auf einen Pfosten und beim Überschlagstest mit 48 km/h.
Stoßfänger mit Polyurethanschaum: Schutz vor Stößen und Verformung
Auch die Hohlräume der Schweller und Türen füllten die Ingenieure mit Polyurethanschaum, um erhöhte Sicherheitsreserven für einen Seitenaufprall zu schaffen. Verstärkte Dachträger und die am Dach befestigten vorderen Sitzlehnen erhöhten die Stabilität der Fahrgastzelle – die Sitze konnten weiterhin verstellt werden. Außerdem wurde die Windschutzscheibe aus Verbundglas direkt mit der Karosserie verklebt, ebenfalls mit dem Ziel, die Karosseriesteifigkeit zu erhöhen.
Fahrgastraum und Cockpit des OSV 40
Im Innenraum wurden alle Flächen, mit denen die Passagiere im Falle eines Unfalls in Berührung kommen könnten, mit einer 2 cm dicken Schicht aus Polyurethanschaum gepolstert. Die Lenkung wurde mit einem zusätzlichen klappbaren Element im unteren Bereich der Lenksäule ausgestattet, um die Energie im Falle eines Aufpralls besser zu absorbieren.
Kopfstützensystem in Form einer Jalousie
Die Vordersitze wurden verbreitert, um eine durchgehende Trennwand zum Fond zu schaffen. Die Seitenstützen, vor allem im Schulterbereich, verhinderten einen Zusammenstoß von Fahrer und Beifahrer im Falle eines Seitenaufpralls. Die minimalistischen Kopfstützen der Vordersitze sorgten dafür, dass der Fahrer eine gute Sicht nach hinten hatte. Für die Fondpassagiere wurde ein Kopfstützensystem in Form einer Jalousie entwickelt. Bei einem Heckaufprall stützten die Gurte des Shutters die Köpfe der Passagiere großflächig ab, die Sicht nach hinten blieb dennoch gut. Die vier Sitze des OSV 40 waren alle mit Dreipunktgurten ausgestattet – die vorderen sogar schon mit einem automatischen Gurtstraffersystem.
Vom OSV 40 zum aktuellen Astra
Der Einfluss des OSV 40 war immens. Die Erkenntnisse aus der Entwicklung und Erprobung des Fahrzeugs flossen bald direkt in die Produktion neuer Modelle ein. Gleichzeitig trug das Versuchsfahrzeug dazu bei, dass sich das öffentliche Bewusstsein langsam veränderte. Waren Themen wie Fahrzeugsicherheit und Unfallverhütung bis dahin in den Köpfen der Menschen kaum präsent, so berücksichtigen Autokäufer heute bei der Wahl ihres Modells zunehmend passive und aktive Sicherheitssysteme. Der OSV 40 war bereits Mitte der 1970er-Jahre ein Vorreiter für moderne Fahrzeugsicherheit – vor allem in der Kompaktklasse.
Auch mit der neuesten Generation von Astra und Astra Sports Tourer unterstreicht Opel die Bedeutung, die es modernen Assistenzsystemen beimisst. Zur Serienausstattung der Kompaktklasse-Bestseller gehören u.a.:
- Vorausschauende Kollisionswarnung mit automatischer Notbremsung und Fußgängererkennung
- Spurhalteassistent
- Temposchilderkennung
- Müdigkeitserkennung
- Tempomat mit intelligentem Geschwindigkeitsbegrenzer
- Parkpilot für vorne und hinten
- Je nach Ausstattungsvariante Verkehrszeichenassistent, automatischer Geschwindigkeitsassistent mit Stoppfunktion und die 360°-Kamera Intelli-Vision
Darüber hinaus kombiniert das Intelli-Drive-System viele der genannten Assistenten mit Querverkehrs- und Toter-Winkel-Warner. In das charakteristische Opel-Vizor-Markengesicht ist das optionale adaptive, blendfreie Intelli-Lux-LED-Pixellicht mit insgesamt 168 Elementen integriert. Um den Blick des Fahrers auf der Straße zu halten, können viele Informationen auch im optionalen Intelli-HUD-Head-up-Display angezeigt werden.