Trotz rückläufiger Stückzahlen ist der Anteil Chinas an den Elektroauto-Importen nach Deutschland in den ersten Monaten dieses Jahres noch einmal deutlich gestiegen.
Wie die Statistiker in Wiesbaden am Dienstag mitteilten, wurden von Januar bis April 31.500 Elektroautos aus China importiert, 15,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Anteil der Volksrepublik an den gesamten Importen von reinen Elektroautos stieg aber dennoch, was vor allem an den noch deutlicheren Rückgängen von Elektroauto-Importen unter anderem aus Tschechien und aus Südkorea lag.
Insgesamt sanken die Importe reiner Elektroautos nach Deutschland wegen der schwachen Nachfrage hierzulande von Januar bis April im Jahresvergleich um 45,3 Prozent auf 77.000 Fahrzeuge. Die chinesischen Importe gingen also deutlich schwächer zurück.
Der Anteil Chinas betrug damit im vergangenen Jahr 29 Prozent. Mit großem Abstand folgten Südkorea mit einem Anteil von 9,9 Prozent und Tschechien mit einem Anteil von 9,3 Prozent an allen Elektroauto-Importen.
Chinesische Elektroautos stehen wegen drohender Strafzölle der EU derzeit im Fokus. Die EU-Kommission hatte vergangene Woche erhöhte Zollsätze für in China produzierte Elektroautos angekündigt. Hintergrund sind Vorwürfe, dass chinesische Hersteller von umfassenden Subventionen profitieren und dies zulasten europäischer Hersteller geht. Brüssel räumte Peking dabei noch eine Schonfrist ein: Zunächst soll mit chinesischen Behörden und Unternehmen verhandelt werden, Anfang Juli sollen dann die neuen Zölle eingeführt werden.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) kritisierte die drohenden Strafzölle am Dienstag erneut scharf. “Sie führen in eine Sackgasse”, sagte Wissing vor einem Treffen mit seinen EU-Kolleginnen und Kollegen in Luxemburg. Es sei “destruktiv” für die europäische Autoindustrie, “Marktabschottung durch Zölle zu betreiben”. Die Industrie brauche “eine schnelle Beendigung dieser Diskussion über Strafzölle”.
Ähnlich äußerte sich der ADAC. Die Zölle würden wegen damit verbundener steigender Preise “voraussichtlich auch die Zulassungszahlen weiter drücken”, warnte der Automobilclub. Der ADAC lehne daher die geplanten Strafzölle “gerade auch mit dem Blick auf die dringend notwendige Verkehrswende und das politische Ziel von 15 Millionen E-Fahrzeugen bis 2030 ab”. Derlei Maßnahmen könnten den Wettbewerb verzerren und die Innovationskraft der gesamten Branche beeinträchtigen.
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