14.06.2024 11:37 Uhr | Lesezeit: 4 min
Der Mazda EZ-6 kommt als elektrische Limousine. © Foto: SP-X/Mario Hommen
Mit batterieelektrischen Modellen hielt Mazda sich bislang zu zurück. Eine Ausnahme bildet nur der MX-30. Doch schon im nächsten Jahr legt die japanische Marke den Schalter richtig um – vorerst mit Hilfe von China.
von Michael Specht
Deutlich bessere Chancen verspricht da vielleicht eine schicke Elektrolimousine der Oberklasse. Sie stand als EZ-6 kürzlich auf der Automesse in Peking und stammt aus einer Kooperation mit dem chinesischen Partner Changan. Der knapp fünf Meter lange EZ-6 wird in China für China gebaut, so zumindest lautete das Statement bislang von offizieller Seite. Strategisch dürfte hier das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. Gut möglich, dass der EZ-6, quasi als elektrischer Nachfolger des Mazda6, sogar ziemlich zügig im kommenden Jahr (2025) auch in Europa angeboten wird. Als Modellbezeichnung steht Mazda 6e im Raum, diese Bezeichnung hat sich Mazda in Europa jedenfalls eintragen lassen.
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Die Changan-Plattform verspricht Leistungen bis zu 200 kW / 272 PS, eine Batteriekapazität bis 80 kWh und Reichweiten um die 550 Kilometer. Damit wäre Mazda konkurrenzfähig aufgestellt. Auf gleicher Basis will man sogar ein Crossover-Modell hinterherschicken, es wurde in Peking als Konzeptfahrzeug Mazda Arata vorgestellt. Möglicher Marktstart: 2026.
Mazda EZ-6
Bestseller CX-5 vor der Rente?
In Richtung Rente fährt Ende dieses Jahres der CX-5. Es gibt Gerüchte, dass das Mittelklasse-SUV keinen zeitlich direkten Nachfolger bekommen soll. Wäre dies der Fall, entstünde eine teure Lücke. Immerhin zählt der CX-5 momentan zu den bestverkauften Modellen im Portfolio der Japaner. Der Grund für den Zeitverzug ist nicht offensichtlich, zumal der nächste CX-5 das Längseinbau-Prinzip (Longitudinal Layout) von Mazdas Multi-Solution Scalable Architecture nutzen wird. Und die ist längst fertig. Sie steckt bereits unterm CX-60, nicht nur dem ersten Plug-in-Hybrid (PHEV) von Mazda und mit 241 kW / 327 PS stärksten Serienfahrzeug, das die Marke je gebaut hat, sondern auch eines mit heute nur im Premiumbereich vorkommenden Reihensechszylinder-Diesel.
Die gleiche Technik nutzt auch der noch in diesem Jahr eingeführte CX-80. Das SUV ist mit bis zu sieben Sitzen das größte Modell im europäischen Angebot von Mazda. Zu beiden genannten weist der neue CX-5 allerdings einen Unterschied auf. Kunden können nicht den besagten Plug-in-Hybrid wählen, dafür aber wohl einen neuen, von Mazda selbst gebauten Vollhybrid. Dessen Entwicklung hatte Mazda bereits im November 2022 angekündigt.
Mazda CX-80 (2025)
Neuer Benziner für Mazda3 und CX-30
Noch in diesem Jahr dürften Mazda3 und CX-30 einen neuen Benzinmotor erhalten. Ein 2,5-Liter-Vierzylinder-Mildhybrid ersetzt das alte Zweiliter-Pendant. Weiterhin im Angebot bleibt das Skyactiv-X-Aggregat mit 137 kW / 186 PS und spezieller Kompressionszündung, eine in der Branche einmalige Kombination aus Ottomotor und dem Selbstzünder-Prinzip eines Diesels.
Im Mazda MX-30 durch Island
Auslaufen wird Ende dieses Jahres die Produktion des Kleinwagens Mazda2. Im B-Segment lässt Mazda dann nur noch die Hybrid-Variante aus der Kooperation mit Toyota im Bestand. Mehr den Evergreen-Sunnyboy spielt dagegen der kultige Sportwagen MX-5. An ihm perlt die zweigleisige Elektro-Strategie (Changan-Plattform und eigene EV-Architektur) komplett ab. Jüngst erhielt der MX-5 ein Update, ein Ende ist nicht abzusehen. Mazda will ihn trotz mäßiger Stückzahlen nicht nur weiterbauen, sondern denkt sogar über eine neue Generation nach. Es wäre seit 1989 die fünfte. Erste Anhaltspunkte aufs Design könnte die Studie “Iconic SP” geben. Sie stand vorigen Herbst auf der Messe in Tokio.
Mazda Iconic SP