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Mazda MX-5

Mazda MX-5! Eines der besten Autos, die man kaufen kann

mazda mx-5! eines der besten autos, die man kaufen kann

Der Mazda MX-5 (NA, 1990) und der MX-5 (ND, 2024, rechts im Bild)

Der Mazda MX-5 ist der meistverkaufte Zweisitzer der Welt. Wir haben sowohl die erste, als auch die letzte Generation ausgiebig getestet.

Vor ziemlich genau 35 Jahren erblickte der Mazda MX-5, liebevoll Miata genannt, das Licht der Welt. Nach der Weltpremiere 1989 auf der Chicago Auto Show rannten die Kunden die Türen der Mazda-Händler ein. Jeder wollte unbedingt den kleinen japanischen Roadster für einen erschwinglichen Preis haben. Bis heute ist das Modell der meistverkaufte Zweisitzer der Welt. Und das nicht ohne Grund.

Das Konzept der japanischen Ingenieure war so simpel wie perfekt: unter 1.000 Kilogramm Leergewicht, eine Gewichtsverteilung von 50 zu 50, ein Motor auf der Vorderachse und ein Hinterradantrieb. Mehr hat es nicht gebraucht, um eine Fahrspaßkanone zu bauen.

“Heute” hat für euch den nostalgischen MX-5 (NA) aus 1990 und das neueste Modell (ND) ausgiebig getestet. Der Oldtimer verfügt über einen 1.6 Liter Benziner mit 115 PS. Das Fahrzeug war selbst damals schon klein. Im heutigen Straßenbild wirkt es, neben den großen modernen Fahrzeugen, fast schon wintzig. Wie ein Spielzeug, das man unbedingt fahren möchte.

Hat man dann erstmal eine Sitzposition im NA gefunden, klappen beim Betätigen des Lichtschalters zwei Pop-Up-Lights aus der Motorhaube empor. Der Motor springt bereits beim Anblick auf den Zündschlüssel an. Akustisch kaum gedämmt, geht es auch schon los. Allerdings ohne Servolenkung.

Unter 3.000 Umdrehungen pro Minute tut sich leistungstechnisch beim MX-5 kaum etwas. Trotzdem ist sofort klar: Dieses Auto ist nicht nur leicht, sondern auch extrem wendig. Heutzutage werden wir, insbesondere bei E-Fahrzeugen, von enormen Leistungsdaten verwöhnt. Hunderte PS sind keine Seltenheit mehr. Doch im Mazda MX-5 machen selbst 115 PS mächtig Spaß. Der Schlüssel zur Fahrfreude ist das Gewicht (955 kg) und dessen Verteilung: Man braucht hier keinen stärkeren Motor, um flott um die Kurven zu düsen.

Im Innenraum findet man lediglich einige wenige Lüftungsschalter, einen Aschenbecher und ein Radio. Das war es dann auch schon mit der Ausstattung. Servo oder Klimaanlange gibt’s hier nicht. Nicht einmal ABS ist an Bord. Dafür aber ein Lächeln von einem Ohr zum anderen.

Selten sorgt ein kleines rotes Auto für so viel Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Sätze wie “Ist der geil!”, oder “Endlich mal ein schönes Auto” sind für Besitzer eines MX-5 (NA) wahrscheinlich alltäglich – für uns war es aber etwas Besonderes.

Gut erhaltene Exemplare sind mittlerweile schwer zu finden. Und wenn sich mal ein Besitzer dazu entscheiden sollte, seinen heißgeliebten Miata zu verkaufen, dann kann es mitunter richtig teuer werden. Niedrige Kilometerstände vom Erstbesitzer können gut und gerne zwischen 15.000 und 20.000 Euro kosten. Und: Billiger werden die Autos definitiv nicht mehr.

Umstieg in den Mazda MX-5 (ND): Der neue Miata hat dieselben Gene wie die erste Generation. Er wiegt mit 1.180 Kilogram zwar etwas mehr, hat aber auch 184 PS unter der Haube. Der 2.0 Liter Benziner ist nach wie vor ein reiner Sauger, der sich mühelos bis 7.000 Umdrehungen pro Minute drehen lässt. Die Leistung setzt bei 4.000 Umdrehungen ein, darunter ist Cruisen angesagt.

Im Innenraum ist das neue Modell um einiges größer geworden. Personen bis 1,85 Meter finden hier eine recht gute Sitzposition. Bei der Ausstattung muss man nicht auf moderne Features verzichten: adaptive LED-Scheinwerfer, Totwinkel-Warner, Rückfahrkamera und Co. – hier fehlt es wirklich an nichts. Nichtsdestotrotz ist der Innenraum schlicht und einfach gehalten. Immerhin geht es hier ums Autofahren. Alles andere ist nebensächlich.

Im Vergleich zum NA, kann man im ND das Dach mit nur einer Handbewegung öffnen und schließen. Einfacher und schneller als im MX-5 geht es wirklich nicht. Warum nicht elektrisch? Ganz einfach: Es fällt nicht nur das Gewicht eines automatischen Dachs weg, es kann auch nichts kaputtgehen. Die getestete Kazari Variante hat zudem eine umfangreiche Sonderausstattung. Das echte Nappa-Leder ist die Kirsche auf der Torte.

Per Knopfdruck (leider) springt der Benziner mit 2.000 Umdrehungen an. Neu ist der Track Mode, der den Mazda MX-5 noch fahraktiver macht. Selbst mit eingeschalteten Elektronikhilfen lässt der ND etwas Schlupf und quietschende Reifen zu. Das Kinematic Posture Control System (KPC) sorgt für zusätzliche Fahrstabilität, in dem es das kurveninnere Rad etwas einbremst und dadurch die Seitenneigung reduziert. Kurzum: Der neue MX-5 macht mindestens genauso viel Spaß, wie seine Vorgänger.

Es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als mit offenem Verdeck und hohen Drehzahlen die Landstraße entlang zu fahren. Während der NA 8,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100 benötigte, sind es beim ND nur noch 6,5 Sekunden. Doch um Zahlen geht es bei diesem Roadster nicht, sondern um die Glücksgefühle, die er dem Fahrer schenkt. Wir hatten mit 184 PS noch nie so viel Spaß beim Autofahren. Mazdas Ingenieure haben die Zutaten der Vorgänger nämlich nicht verändert, sondern nur verfeinert. Eine Brise mehr Leistung, eine Brise mehr Fahrstabilität, fertig ist das japanische Gericht.

Der MX-5 ND ist nach wie vor leicht, hat genug Kraft, die auf die Hinterräder geht und eine 50 zu 50 Gewichtsverteilung. Das spiegelt sich auch beim Verbrauch wieder: In der City (mit viel Stau) sind bis zu 10 Liter möglich. Wer den MX-5 auf der Landstraße oder der Autobahn bewegt, muss knapp 7 Liter auf 100 Kilometer einkalkulieren. Bleifüße können unter Umständen die 10 Liter Marke knacken. Viel mehr wirds aber nicht.

Da es sich hier um einen Autotest handelt, müssen wir an dieser Stelle auch etwas kritisieren. Die Bedienung des Multimediasystem ist hinter dem Schaltknauf angeordnet. Beim Schalten der Gänge betätigt man hin und wieder unfreiwillig den Drehregler des Menüs. Zudem lässt sich der Touchbildschirm nur im Stand mit dem Finger bedienen.

Sobald man losfährt, ist man auf die bereits erwähnten Tasten angewiesen. Das kann mitunter ein bisschen nervig sein, vor allem wenn man in der Stadt unterwegs ist und spontan ein neues Ziel im Navi eingeben möchte. Der Kofferraum ist groß genug für einen Kurzurlaub mit zwei Personen. Wer länger verreisen will, muss im MX-5 ND einfach weniger mitnehmen.

Der neue Mazda MX-5 führt die Legende seines Vorgängers, dem NA, fort. Mehr offenen Fahrspaß für überschaubares Geld gibt es heutzutage einfach nicht mehr. Modern und doch noch angenehm analog. Man muss es einfach so klar sagen: Der Miata ND ist eines der besten Autos, die man aktuell kaufen kann. Außer man hat eine Familie, zwei Kinder und einen Hund – dann sollte der MX-5 vielleicht doch nur als Zweitwagen fungieren.

Die Preise beginnen bei 34.250 Euro, allerdings steckt dann der 1.5 Liter Benziner mit 132 PS unter der Haube. Wer den größeren 2.0 Liter Motor mit 184 PS haben möchte, muss 41.250 Euro auf den Tisch legen. Wahlweise ist auch ein Automatikgetriebe bestellbar. Aber wer sich einen Miata mit Automatik kauft, der hat ohnehin die Kontrolle über sein Leben verloren.

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