Volocopter will noch in diesem Jahr die ersten elektrischen Flugtaxis in die Luft bringen. Die kurze Reise werden sich aber nur zahlungskräftige Kunden leisten können.
Volocopter will die städtische Mobilität revolutionieren. Im Februar gab das Luftfahrtbundesamt grünes Licht für die Produktion des “Volocity”. (Bild: Volocopter)
Das deutsche Unternehmen will die städtische Mobilität revolutionieren. Statt sich von A nach B zu stauen, sollen betuchte Kunden schnell mit elektrisch angetriebenen Flugtaxis reisen – vorerst mit einem Piloten am Steuer, später in voll autonomen Flugdrohnen.
Schon 2025 soll der reguläre Flugbetrieb in Paris beginnen. Sofern dann alle Rahmenbedingungen geklärt sind. Flughöhe und genaue Routen etwa. Denn der Begriff Flugtaxi trifft die Sache nicht wirklich. Volocopter plant, feste Stationen einzurichten, die angeflogen werden sollen. Mit Batteriedepots, an denen sich die neun Akkus innerhalb von fünf Minuten tauschen lassen. Denn angesichts einer maximalen Reichweite von 35 Kilometern ist der Radius sehr eingeschränkt.
Was Platz und Nutzlast angeht, ist die erste Generation der Fluggeräte allerdings noch recht eingeschränkt. Höchstens 200 Kilo dürfen zusammenkommen, sonst bringen die 18 Rotoren den maximal 900 Kilo schweren Flieger nicht in die Luft. Deshalb kann in der engen Kabine neben dem Piloten nur ein Passagier Platz nehmen. Und mehr als Handgepäck ist nicht vorgesehen. Die kurze Reise im Drohnen-Heli werden sich also nur zahlungskräftige Klientel leisten können.
Laut Hillermeier entwickelt das Unternehmen aber bereits die nächste Generation elektrischer Flieger. Den Begriff darf man wörtlich nehmen. Ähnelt der 110 km/h schnelle Volocity optisch und technisch einem Hubschrauber, so sieht der Voloregion eher aus wie ein Kleinflugzeug, mit breiten Flügeln sowie Antriebsdüsen. Sechs kleine auf den Tragflächen montierte Rotoren erlauben, senkrecht zu starten, um dann mit 180 km/h und bis zu fünf Passagieren durch die Luft zu gleiten.
Das Unternehmen sammelte bereits dreistellige Millionenbeträge bei Investoren ein, darunter Mercedes, Schenker und Intel. Auch Bundesverkehrsminister Wissing will das Unternehmen laut einem Bericht des Spiegel mit 150 Millionen Euro fördern. Trotz interner Warnungen und obwohl sein Ministerium bis 2025 rund fünf Milliarden Euro einsparen muss.
Vorsichtiger gibt sich die Landesregierung von Baden-Württemberg. Laut Abgeordnetenwatch.de hat sie Volocopter eine Bürgschaft in Höhe von 300 Millionen verweigert. Das Risiko sei zu hoch.