Wallace Battery Cell Innovation Center soll Prototypen von besonders großen Batteriezellen bauen
Lithium-Metall-Batterien, Batteriezellen mit Silicium-Anode und Festkörperbatterien: Bei diesen Stichwörtern leuchten die Augen von Technikinteressierten auf, denn das sind Hoffnungsträger in Sachen Elektroauto-Batterien. Prototypen solcher Batteriezellen sollen künftig in einem neuen Innovationszentrum von General Motors entstehen.
Das Team im Wallace Center soll sich vor allem mit Lithium-Metall-Chemien beschäftigen. Die entwickelten Lithium-Metall-Zellen sollen deutlich größer sein als die kleinen Lithium-Metall-Zellen, die heute schon in Handheld-Geräten verwendet werden. Sie könnten bis zu 1.000 mm (also einen Meter) groß sein, so GM. Damit wären die Zellen fast doppelt so groß wie die aktuellen Pouch-Zellen der Ultium-Batterien.
Pouch-Zellen in verschiedenen Anordnungen (Ultium-Batterien von GM)
“Das Wallace Center wird es GM ermöglichen, neue Technologien wie Lithium-Metall-, Silicium- und Festkörperbatterien zu beschleunigen, zusammen mit Produktionsmethoden, die schnell in Fabriken für Batteriezellen eingesetzt werden können, einschließlich der Joint Ventures von GM mit LG Energy Solution in Lordstown/ Ohio und Spring Hill/Tennessee, und anderen Orten in den USA.” (GM)
Das Forschungszentrum entsteht derzeit auf dem Campus des Global Technical Center von GM, das sich rund 15 Kilometer nördlich vom Stadtzentrum von Detroit in Warren befindet. Der Bau soll Mitte 2022 fertiggestellt werden. Im vierten Quartal 2022 sollen dort die ersten Prototypzellen entstehen. Eine Erweiterung der Anlage bis auf das Dreifache ihrer anfänglichen Grundfläche ist möglich.
GM-Batterieforscher im Global Technical Center von GM beim Prototypen-Bau
Zum Global Technical Center in Warren gehören bisher schon das Research and Development Chemical and Materials’ Subsystems Lab, das derzeit an Lithium-Metall-Anoden arbeitet, und das Estes Battery Systems Lab, das auf die Überprüfung der Lebensdauer von Batterien spezialisiert ist.
Zu den Einrichtungen des Innovationszentrums gehören Kammern für die Produktion und für den Test der Zellen, Syntheselabors für die verwendeten Kathodenmaterialien und die Elektrolyten, ein Labor für die Analytik sowie weitere Speziallabors. Das Team soll auch Methoden der künstlichen Intelligenz für die Entwicklung der Zellen nutzen.
Benannt ist die Einrichtung nach Bill Wallace, der als Direktor für Batteriesysteme und Elektrifizierung eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der GM-Batterien für den Chevrolet Volt 1 und 2, den Malibu Hybrid und den Bolt EV spielte. Wallace leistete auch Pionierarbeit bei der Kooperation mit LG Chem (jetzt LG Energy Solution), die zu den derzeit gebauten Joint-Venture-Batteriewerken gipfelte.
Quelle: GM