Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Group AG, im Gespräch.
Källenius sagte, man komme aus einer Ära, in der man eine dezentrale Elektrik- und Elektronikarchitektur habe. Da arbeitete man mit vielen Lieferanten zusammen, kaufe Steuergeräte, Softwarepakete und dann sei es die Aufgabe des Automobilherstellers gewesen, alle diese Funktionen perfekt ins Auto zu integrieren.
Beim geplanten konzerneigenen Betriebssystem sei dagegen Mercedes-Benz der Architekt des Hauses. Die hauseigene Software des Autobauers wird MB. OS (Mercedes Benz Operating System) genannt. Der Vorstandschef machte keine Angaben zu der Höhe der Entwicklungskosten. Nach dpa-Informationen belaufen sie sich auf ein bis zwei Milliarden Euro pro Jahr. Nähere Einzelheiten über MB.OS will das Unternehmen am Mittwoch bei einem Strategie-Update im kalifornischen Sunnyvale der Öffentlichkeit vorstellen.
Vorstandschef Källenius sagte weiter: «Das autonome Fahren ist der spannendste Bereich.» Hier wurde bereits vor zwei Jahren eine Partnerschaft mit Nvidia bekanntgegeben. «Wir arbeiten sehr eng zusammen und entwickeln gemeinsam die nächste Generation von assistierten Fahrsystemen.»
In Deutschland stehe das Team für die Software-Entwicklung. Im Ausland werde es noch ausgebaut. So beispielsweise in Bangalore. Dort seien es inzwischen 5000 Entwickler, darunter viele Softwarespezialisten.