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Triumph Tiger Sport 800: Mehr Verve auf Wunsch

Nach der erfolgreichen Triumph Tiger 660 bringt die Marke nun einen Ableger für Anspruchsvolle mit mehr Hubraum, Kraft und gründlich überarbeitetem Fahrwerk.

triumph tiger sport 800: mehr verve auf wunsch

(Bild: Triumph)

Die Triumph Tiger Sport 660 war vor drei Jahren eine echte Überraschung. Der leichte Sporttourer überzeugte mit seinem quirligen Dreizylinder, sehr guter Handlichkeit und angenehmen Komfort. Doch Triumph will sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen und bringt die Tiger Sport nun mit einem brandneuen 800er-Motor. Firmentypisch bleibt es beim Reihendreizylinder, diesmal mit 798 cm3 Hubraum. Dabei haben die Entwickler den Motor nicht einfach nur aufgebohrt: Der Hub wächst von 51,1 auf 55,7 mm. Statt 74 bekommen die Zylinder 78 mm Durchmesser.

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Neuer Motor

Wie Triumph bei der Präsentation erklärt, finden sich zwar Teile des 660er- und auch des 765er-Triples in der 800er, doch handele es sich um einen neuen Motor mit den äußerlich identischen Abmessungen des 660ers. Er bietet mit 115 PS bei 10.750/min immerhin 34 PS mehr als die Tiger Sport 660, allerdings zehn PS weniger Spitzenleistung als die Street Triple 765 R (und 15 PS weniger als die Street Triple 765 RS). Dafür erreicht er seine Höchstleistung deutlich früher.

Test

In Sachen Drehmoment ist der neue 800er-Motor dem 765er überlegen, er leistet 84 Nm bei 8500/min, vier Nm mehr bei 1000 Touren weniger. Triumph legt Wert auf die Feststellung, dass er bereits 90 Prozent des Drehmoments im mittleren Drehzahlbereich mobilisiert, richtig für den Alltagsbetrieb. Der 800er-Motor verfügt über drei Drosselklappen, das ist insofern erwähnenswert, weil der 660er-Dreizylinder in der Tiger Sport 660 (Test) und Trident 660 (Test) mit nur einer Drosselklappe auf Gasbefehle mit einer minimalen Verzögerung reagiert. Der Motor der Daytona 660 mit drei Drosselklappen kennt diese Eigenart nicht. Das Auspuffsystem des 800er-Dreizylinders wurde für den größeren Gasdurchsatz neu gestaltet.

Triumph Tiger Sport 800 in Aktion (8 Bilder)

triumph tiger sport 800: mehr verve auf wunsch

Triumphs herrlicher Sporttourer Tiger Sport kommt nächstes Jahr als 800er. (Bild: Triumph)

Leicht überarbeitete Optik

Optisch bestehen kaum Unterschiede zwischen der Tiger Sport 660 und 800. Die beiden LED-Scheinwerfer wurden leicht anders gestaltet und zwischen ihnen sitzen nun zwei V-förmig angeordnete LED-Tagfahrlichter. Entsprechend zeigt sich der per Hand um 13 cm höhenverstellbare Windschild am unteren Rand geändert, ansonsten behält er seine gut schützende Form. Doch werden ihm zwei durchsichtige Deflektoren zur Seite gestellt, die den Wind noch effektiver vom Fahrer abhalten. Auch der Tank bekommt dezente Veränderungen und bunkert 18,6 statt 17,2 Liter. Die seitlichen Kühler-Cover sind neu geformt und schließen jetzt die Lücke zur Halbschalenverkleidung.

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Verbessertes Fahrwerk

Ein beachtliches Upgrade erhielt das Fahrwerk. Bisher war an der 660er bis auf die Vorspannung des Federbeins nichts veränderbar. Die 800er bekommt eine voll einstellbare Gabel mit 41 mm Standrohrdurchmesser von Showa. Hinten arbeitet ein in der Zugstufe variables Federbein von Showa, das in der Vorspannung mittels eines praktischen Handrads hydraulisch verstellbar ist. Vorne wie hinten kommen die Federwege weiterhin auf 150 mm Länge, was der Tiger Sport hohen Fahrkomfort beschert. Die Reifendimensionen bieten bei unveränderten 120/70-17 und 180/55-17 dem Besitzer weiterhin ein breites Angebot an Marken. Ab Werk rollt die Triumph auf bewährten Michelin Road 5-Pneus.

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Bleibt handlich

Bei den Bremsen gibt es eine deutliche Verbesserung, die Schwimmsättel weichen radialen Vierkolbenbremszangen, die Bremsscheibendurchmesser bleiben vorn wie hinten mit 310 mm bzw. 255 mm erhalten. Die Fahrwerksgeometrie ist von den Entwicklern neu ausgelegt. Der Radstand wächst um vier Millimeter auf insgesamt 1422 Millimeter, der Nachlauf von 97 auf 99 Millimeter und der Lenkkopfwinkel reduziert sich leicht von 66,9 auf 66,2 Grad.

Triumph Tiger Sport 800 Details (7 Bilder)

triumph tiger sport 800: mehr verve auf wunsch

Der Dreizylinder bekommt mehr Bohrung und Hub für insgesamt 798 cm3 Hubraum. (Bild: Triumph)

Insgesamt ist die Tiger Sport 800 weiterhin eindeutig auf der handlichen Seite. Die Sitzhöhe von 835 mm bleibt, auch Stahlrohrrahmen, Aluminium-Gussräder und Schwinge sind unverändert, selbst der Lenker und das Heck werden übernommen. Der sehr komfortable Sitz zeigt nun einen eingeprägten “Tiger”-Schriftzug. Die Serienausstattung ist jetzt umfangreicher, mit Kurven-ABS, abschaltbarer, schräglagensensitiver Schlupfregelung, Quickshifter und Tempomat.

214 kg Leergewicht

Das Leergewicht der Tiger Sport 800 steigt durch die erweiterte Serienausstattung um acht auf 214 kg. In Anbetracht der 115 PS dürfte der Sporttourer für flotte Fahrleistungen gut sein. Im Cockpit erwartet den Fahrer weiterhin das Hybrid-Instrument aus LCD und TFT-Display. Die Anzeigen sind leider etwas klein geraten und es ist wohl dem Rotstift geschuldet, dass die Tiger Sport 800 kein reines TFT-Display bekommt. Sie hat drei Fahrmodi “Rain”, “Street” und “Sport”, die sich durch die Spontanität der Gasannahme unterscheiden und der Stufe der Schlupfregelung. Über Bluetooth und Triumph-App lässt sich das Cockpit mit dem Smartphone koppeln und zum Beispiel eine Pfeil-Navigation darstellen.

Faires Angebot

Die Tiger Sport 800 kommt in den Farben “Sapphire Black”, “Graphite”, “Cosmic Yellow” und “Caspian Blue”. Triumph setzt den Listenpreis für die Tiger Sport 800 mit 12.245 Euro an. Ein faires Angebot in Relation zur Leistung und Serienausstattung und wem es zu teuer ist, der kann zur derzeit (Oktober 2024) exakt 3000 Euro günstigeren Tiger Sport 660 greifen, die weiter im Programm bleibt. An der Tiger Sport 800 passt das Zubehör der 660er, unter anderem in Fahrzeugfarbe lackierte Koffer, die sich in Sekunden einhängen lassen. Dazu kommt ein auf den 800er-Motor abgestimmter Endschalldämpfer von Akrapovic. Ab März steht die Tiger Sport 800 bei den Triumph-Händlern.

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