Derzeit läuft es bei den Lkw-Hersteller eher bescheiden. Auch Volvo Trucks muss deutliche Absatzrückgänge hinnehmen. Doch die Schweden sehen den Absatz mit Blick auf 2025 bereits auf dem Weg zur Normalisierung.
Der Nutzfahrzeughersteller Volvo hat wegen der schwachen Wirtschaftslage im dritten Quartal deutlich weniger Geschäft gemacht. Die Schweden zeigten sich für den gesamten Markt für das kommende Jahr aber zuversichtlich. Der Rivale von Daimler Truck und der VW-Lkw-Holding Traton ist der erste wichtige Lkw-Hersteller, der einen zeitnahen Ausblick auf die künftige Branchenlage gibt. Die Aktie von Volvo legte trotz der schwächer als erwartet ausgefallenen Zahlen etwas zu, die Papiere von Traton und vor allem von Daimler Truck zogen kräftig an.
Die Volvo-Schätzungen für den Markt im kommenden Jahr lägen über dem Schnitt der Erwartungen, schrieb Jefferies-Analyst Michael Aspinall. Vor allem für den wichtigen nordamerikanischen Markt seien die Sorgen bei Investoren groß gewesen. Bei Volvo selbst hätten vor allem Lieferprobleme bei der Marke Mack die Resultate belastet.
In Europa rechnet Volvo 2025 mit einem Marktvolumen von 290.000 Schwerlastern und damit rund 10.000 weniger als dieses Jahr. Rund 300.000 Lkw gelten in der Branche für den europäischen Markt als starkes Jahr.
Umsatz und Ergebnis sind auf Talfahrt
Derzeit kämpfen die Lkw-Bauer mit der abflauenden Nachfrage nach dem Boom, der auf die Covid-Pandemie folgte. Der Umsatz fiel bei Volvo im dritten Quartal im Jahresvergleich um 12 Prozent auf 117 Milliarden schwedische Kronen (10,2 Mrd. Euro), wie das Unternehmen am Freitag in Stockholm mitteilte. Das um Sonderposten bereinigte operative Ergebnis sackte um mehr als ein Viertel auf 14,1 Milliarden Kronen ab, die entsprechende Marge fiel um 2,4 Prozentpunkte auf 12,0 Prozent. Mit den Werten schnitten die Schweden schwächer ab als von Experten befürchtet.
Insgesamt verkaufte Volvo im dritten Quartal 46.266 Lkw und damit 16 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Bestellungen fielen um 8 Prozent auf 43.234 Lastwagen – alle Marken bis auf Mack konnten dabei zulegen. Lundstedt sprach von einer weiteren Normalisierung der Nachfrage. Unter dem Strich fiel der auf die Aktionäre entfallende Gewinn um 29 Prozent auf 10 Milliarden Kronen.