15.10.2024 11:06 Uhr
Die HUK Coburg versichert in Deutschland etwa 14 Millionen Fahrzeuge. Auswertungen ergeben: Aktuelle Auswertungen ergeben, nur 3,9 Prozent der privaten Autobesitzer in Deutschland entscheiden sich für ein E-Auto. Mehr als ein Drittel ehemaliger E-Auto-Besitzer kehrt sogar zu Verbrennern zurück. © Foto: picture-alliance/David Ebener
von dpa
Beim Autokauf steigt nach Berechnungen der HUK Coburg nur eine kleine Minderheit der deutschen Bevölkerung auf reine Elektroautos um. Im dritten Quartal dieses Jahres haben sich demnach nur 3,9 Prozent der privaten Autobesitzer bei der Anschaffung eines Wagens – neu oder gebraucht – für ein Elektroauto entschieden, wie das Unternehmen für sein erstmals veröffentlichtes “E-Barometer” berechnet hat. Der Anteil von Batterieautos am privaten Fahrzeugbestand ist demnach von Juli bis September nur um 0,1 Prozent gestiegen und lag bei insgesamt 2,9 Prozent.
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Anders als das Kraftfahrtbundesamt in seinen Neuzulassungsstatistiken hat das Unternehmen für sein “E-Barometer” ausschließlich das Anschaffungsverhalten der privaten Autobesitzer – inklusive Gebrauchtwagen – analysiert, und Firmenautos außen vor gelassen. “Wir wollen mit diesem Instrument die Akzeptanz und Umstiegsgeschwindigkeit auf Elektroautos in der deutschen Privatbevölkerung umfassend messbar machen und Entwicklungen darstellen”, sagte HUK-Vorstand Jörg Rheinländer.
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Nach Bundesländern betrachtet gibt es den Angaben zufolge ebenfalls deutliche Unterschiede: Am höchsten ist der E-Auto-Anteil demnach mit 3,4 Prozent in Bayern, am Ende der Tabelle lagen Sachsen und Sachsen-Anhalt mit jeweils 1,5 Prozent.
Politisches Ziel in weiter Ferne
Das Unternehmen wirft daher die Frage auf, ob es sich um ein “grundlegendes Akzeptanzproblem” handeln könnte. Höher ist der Anteil der E-Auto-Befürworter in einer begleitenden repräsentativen Yougov-Umfrage mit 4.147 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Dabei sagten 17 Prozent, dass sie in den kommenden zwei Jahren vom Verbrenner- zum Elektromotor wechseln wollten. Doch auch wenn die Betreffenden diese Absicht sämtlich umsetzen sollten, würde laut HUK-Berechnung das von der Bundesregierung für das Jahr 2030 ausgegebene Ziel von 15 Millionen reinen E-Autos auf deutschen Straßen verfehlt.
Diese Einschätzung deckt sich mit einer Prognose, die die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) und die Nichtregierungsorganisation Agora Verkehrswende Ende Juli veröffentlicht hatten. Demnach würde das Ziel von 15 Millionen E-Autos bei Fortschreibung des derzeitigen Trends um sechs Millionen Fahrzeuge unterschritten werden. Die von der EU-Kommission verhängten Strafzölle auf aus China importierte E-Autos könnten nach Einschätzung der meisten Fachleute einen weiteren Dämpfer bedeuten.
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