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Belegschaft geschockt: VW-Werk in Niedersachsen verliert wichtigen Auftrag

E-Autos von Porsche

Belegschaft geschockt: VW-Werk in Niedersachsen verliert wichtigen Auftrag

Ein schwerer Schlag für VW Osnabrück: Die Produktion der E-Autos von Porsche wird nicht verlegt. Rund 3.000 Beschäftigte stehen vor einer ungewissen Zukunft.

Osnabrück – Die Zukunft des VW-Standorts in Osnabrück scheint ungewiss. Nach neuesten Entwicklungen ist es fraglich, ob das Werk weiterhin bestehen wird. Eine Sprecherin des Unternehmens Volkswagen bestätigte gegenüber NDR Niedersachsen, dass die Produktion der E-Autos von Porsche nicht wie vorgesehen an den VW-Standort in Niedersachsen verlegt wird. Dies würde zur Folge haben, dass das Werk ab Ostern 2026 keine weiteren Aufträge erhält. Die Gewerkschaft IG Metall informierte die Mitarbeiter vor Ort noch am selben Tag über das drohende Aus.

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VW-Logo

Die Entscheidung, die Produktion nicht zu verlegen, wurde hauptsächlich durch das schlecht laufende Geschäft in China beeinflusst, so der Konzern. Für Stephan Soldanski, Sprecher von IG Metall, ist dies eine „schockierende Nachricht“, die unerwartet kam. Trotzdem ist er entschlossen, für den Erhalt des Standortes zu kämpfen. Jürgen Placke, Betriebsratschef in Osnabrück, war hingegen von der Art der Kommunikation überrascht. Normalerweise würde eine solche Nachricht in internen VW-Planungsrunden bekanntgegeben und nicht über die Medien. Er beschrieb die Stimmung unter den Mitarbeitern als „extrem schlecht“.

VW-Werk in Osnabrück verliert wichtigen Auftrag: T-Roc Cabrio sowie 718er-Porsche Cayman und Boxster werden weiter produziert

Die Geschäftsführung von VW Osnabrück wurde laut der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) bereits eine Woche vor der öffentlichen Bekanntgabe über das Ende der Produktion informiert. Der Porsche-Vorstand hatte sie schriftlich darüber in Kenntnis gesetzt.

Bereits drei Wochen zuvor, auf einer Betriebsversammlung am 11. September, gab es erste Gerüchte über das drohende Aus. Keiner der verantwortlichen VW-Manager wollte sich damals offiziell dazu äußern. Stephan Soldanski, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall, rechnete zu diesem Zeitpunkt noch fest mit der Zusage für die Porsche-Produktion ab 2026. Er gab jedoch zu, dass selbst diese Maßnahme die insgesamt 2.300 Mitarbeiter und 700 Leiharbeiter ausgelastet hätten. Bis zum Frühjahr 2026 werden in Osnabrück der T-Roc Cabrio sowie bis März 2026 der 718er-Porsche Cayman und Boxster produziert.

Im Jahr 2023 betrug die Produktionskapazität in Osnabrück insgesamt 28.000 Volkswagen und Porsche. Zum Vergleich: Im Werk in Emden wurden 180.000 Fahrzeuge und im Hauptwerk in Wolfsburg 490.000 Autos produziert.

„Das Werk in Osnabrück wird langfristig ausgelastet“

Nachdem der VW-Konzern Anfang September betriebsbedingte Kündigungen und Werkschließungen bei der Kernmarke nicht mehr ausschloss, wurde der Standort Osnabrück oft als erster Kandidat für diese Maßnahmen genannt. Die kleinste Produktionsstätte im gesamten VW-Netzwerk in Deutschland würde dem Autobauer jedoch keine signifikanten Einsparungen bringen. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil ging vor etwa einem Jahr in der NOZ davon aus, dass dieser Vorteil bestehen bleibt: „Das Werk in Osnabrück wird durch die Fertigung eines vollelektronischen Porsche-Modells langfristig ausgelastet.“

Es ist nun klar: Sollte VW intern keine weiteren Aufträge an das Werk in Osnabrück vergeben, wird der Standort ab 2026 der Vergangenheit angehören.

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