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Winter-Aktivurlaub im Lungau für CamperInnen: Skifahren, Rodeln & Après-Ski

Im Lungau kommen Winterfans voll auf ihre Kosten. Hier kann man nicht nur Skifahren, sondern auch Rodeln, Wandern und Langlauf betreiben. In der Region hat es einige Campingplätze.

winter-aktivurlaub im lungau für camperinnen: skifahren, rodeln & après-ski

Breite Pisten, komfortable Aufstiegshilfen und grandiose Bergpanoramen – was will ein Skifahrer mehr? Das alles gibt es im Lungau.

Minus zehn Grad zeigt das Thermometer an, als wir am Vormittag aus dem Caravan steigen. Bald jedoch klettert die Sonne empor und taucht den Campingplatz von St. Michael im Lungau in gleißendes Licht. Eine Winterlandschaft aus dem Bilderbuch präsentiert sich dem Auge.

Die Skier lassen wir heute in der Ecke stehen – stattdessen brechen wir zu einem Spaziergang entlang der Mur auf, die das Hochbecken im Südosten des Salzburger Landes durchströmt. Gut 1000 Quadratkilometer groß ist der Lungau, der im Norden von den schroffen Gipfeln der Niederen Tauern und im Süden von den sanften Nockbergen eingerahmt wird. Mit drei kompakten Skigebieten und der Mega-Skischaukel von Obertauern lässt das Pistenerlebnis wenig zu wünschen übrig.

Doch von seiner schönsten Seite zeigt sich der Winter hierzulande fernab der Lifte und präparierten Hänge. Verschneite Wälder und Almhütten laden zu Winterwandern, Rodelabenteuern und Langlauf Expeditionen ein.

Drei Skigebiete für Genießer

Schneebedeckte Gipfel rahmen die auf 1075 Meter Höhe gelegene Marktgemeinde St. Michael ein. Etwas südlich davon lockt mit dem Katschberg bereits eines der Skigebiete Marke gemütlich, für die der Lungau bekannt ist. Höchster Punkt der 70 Pistenkilometer umfassenden Skischaukel an der Grenze zu Kärnten ist das Aineck.

Im Wintersonnenschein eine griffige Piste hinunterzucarven, das setzt schon per se Glücksgefühle frei. Noch besser allerdings, wenn die Hänge so breit wie

Autobahnen sind. Von 2200 Meter Höhe windet sich eine sechs Kilometer lange Abfahrt hinab ins Tal nach St. Margarethen. Mehr als 1000 Meter Höhenunterschied, zügig durchgefahren, da brennen die Oberschenkel!

Fordernd, aber nicht allzu anstrengend, übersichtlich, ohne langweilig zu sein – das macht die Wintersportgebiete am Katschberg, am Grosseck-Speiereck gegenüber und am Fanningberg in Mariapfarr zu lohnenden Zielen für Familien und Genuss-Skifahrer. Frau Holle beschneit den Lungau in bewährter Manier aus dem Nordwesten. Besonders üppig fällt der weiße Segen allerdings aus, wenn aus dem Süden noch ein Adriatief heranrückt.

Mit Unterstützung aus Schneekanonen ist in der Regel für eine gute Unterlage bis Ostern gesorgt. Zwei weitere Argumente für eine Winter-Auszeit im südlichsten Salzburg: die gute Erreichbarkeit über die Tauernautobahn (A10) und die vorbildliche Anbindung der Seilbahnen an die Campingplätze der Region. Gratis-Skibusse gibt’s für alle in Ski-Montur.

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Eine Lektion ist rasch verinnerlicht: Eine Extraschicht Thermowäsche zahlt sich aus. In sternenklaren Nächten rasseln die Temperaturen in den Keller, und manchmal schwingen wir schon am späteren Vormittag für eine erste Aufwärmrunde ab.

Erfreulicherweise stammt vieles, was auf den Speisekarten der urigen Skihütten zu finden ist, aus regionaler Produktion. In der Gamskogelhütte am Katschberg wandern Speck und Würste von der hauseigenen Selch direkt auf das Jausenbrett – ebenso wie die Zutaten für den köstlichen Kaiserschmarren.

Obertauern: Pistenspaß und Après-Ski

Eine Urlaubsregion mit Fokus auf etwas sanfterem Tourismus – dieses Image pflegt man im Lungau auch in der kalten Jahreszeit. Davon hebt sich allerdings Obertauern wie ein bunter Hund ab. “Schneeschüssel” – so lautet der Spitzname für das Hoteldorf, das sich beiderseits des Radstädter Tauernpasses breit gemacht hat und zur Hälfte bereits zur Nachbarregion Pongau gehört.

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Ein Pistennetz von 100 Kilometern Länge, Funparks und Buckelpisten, Nachtskilauf und EarlyBird-Skifahren sorgen dafür, dass in Österreichs fünftgrößtem Wintersportgebiet keine Langeweile aufkommt. Für Abwechslungsreichtum im Kleinen steht die “Tauernrunde”. Lifte und Pisten sind auf dieser zwölf Kilometer langen Tour so miteinander verzahnt, dass man bei der Umrundung des Ortes nicht einmal die Ski abschnallen muss.

Zum Auftakt befördert uns eine Kabinenbahn aufs Zehnerkar in 2200 Metern Höhe. Wie ausgestanzt heben sich Zacken und Grate der Niederen Tauern vom Firmament ab. Links, rechts und gegenüber glitzern Hänge in weißer Pracht. Schneekristalle stieben in den wolkenlosen Himmel, als wir nach Obertauern hinabwedeln.

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Zu Mittag machen wir im Seekarhaus Station, das mit der Beatles-Bar eine nostalgische Besonderheit aufzuweisen hat. Man schrieb das Jahr 1965, als die Pilzköpfe aus Liverpool den damals noch verschlafenen Skiort für Dreharbeiten zu ihrem Kinofilm “Help!” heimsuchten. Paul McCartney, John Lennon, George Harrison und Ringo Starr waren noch nie auf Brettern gestanden. Man befürchtete Hals- und Beinbruch, erzählt man sich noch heute von den verrückten Tagen.

Schlagermusik und Beats liefern heutzutage den typischen Soundtrack zu einem Skitag in Obertauern. Die flächendeckende Beschallung aus Skihütten und Schirmbars ist für die einen ermüdend, für andere eine willkommene Einstimmung in das Après-Ski-Erlebnis. Wenn sich die Pisten leeren, dreht sich in den Diskotheken und Clubs alles um Weißbier, “Gamsmilch” und weitere Stimmungsmacher.

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Los geht’s in Obertauern übrigens bereits Anfang Dezember – und zwar mit einem ordentlichen Tusch. Für das große Skiopening-Konzert sind bereits Top-Acts wie die Toten Hosen angereist. Die Saison 2022/23 läutete am 2. Dezember die Popdiva Sarah Connor ein.

Damit verbunden ist die Hoffnung auf die erste Wintersaison mit allem Drum und Dran nach zwei wenig ersprießlichen Jahren im Schatten der Coronapandemie. Denn schaumgebremst unterwegs sein – das mag man in Obertauern gar nicht.

Loipen, Wanderwege, Rodelpisten

Zum Skifahren bietet die Region jede Menge Alternativen. Im Tal und auf der Höh’ erstrecken sich kilometerlange, gut präparierte Wanderwege. Wir entscheiden uns für eine kurze Runde von der Katschberg-Passhöhe zur Pritzhütte. In leichtem Auf und Ab geht es zunächst durch einen Fichtenwald. Dann stapfen wir durch ein tief verschneites Almgebiet mit vereinzelten knorrigen Lärchen.

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Laternen am Wegrand erinnern daran, dass der Pfad als Adventweg mit Lichterzauber und Glühweinausschank bespielt wird, doch das Naturerlebnis steht für sich. Über dem letzten Wegabschnitt gießt die Sonne ihr Füllhorn aus. Der Blick geht hinauf zum Kareck, das an der Grenze zwischen Salzburg und Kärnten wie eine gefrorene Riesenwelle in den Himmel ragt.

Noch eine Spur ursprünglicher präsentiert sich das Naturschutzgebiet am Prebersee unweit von Tamsweg. Das Moorgewässer in 1500 Meter Seehöhe schlummert unter einer Eis- und Schneeschicht dem Frühling entgegen. Weit und breit ist keine einzige Liftstütze zu erblicken, eine beinahe unwirkliche Stille liegt über der Landschaft.

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Langläufer ziehen ihre Runden auf der Höhenloipe. Nebenan ist ein Weg für Spaziergänger freigeräumt worden. Hinter den Bäumen lugt die Ludlalm hervor, wo eine Armada von Zipfelbobs und Schlitten für ein weiteres klassisches Winterabenteuer bereitsteht. Für eine zünftige Rodelpartie schlagen wir den Weg zur Preberhalterhütte ein.

Wir passieren Almhütten, auf denen sich der Schnee türmt. An der Waldgrenze entfaltet dann die Sonne endlich jene Kraft, die sie im Tal vermissen ließ. Der Anorak wird um die Hüften gebunden, noch ein Schluck Tee aus der Thermoskanne, die Panoramen ausgekostet, und dann geht’s mit Holladiro hinab ins Tal!

Erster bersonderer Tipp

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Der Marktplatz von Tamsweg verwandelt sich jeden Freitagvormittag in eine Genussmeile mit Delikatessen wie etwa den Ziegenkäse-Variationen vom Hiasnhof und Bauernbratwürsten vom Greilhof.

Dazu passt das knusprige Brot aus Lungauer Tauernroggen. Im “Kemmts eina”-Laden sind die köstlichen Erzeugnisse aus Biobetrieben und von regionalen Produzenten auch an den übrigen Werktagen zu haben (Marktplatz 7, Tamsweg).

Zweiter besonderer Tipp

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Als größte Dorfschönheit des Lungau entpuppt sich Mauterndorf. Stattliche Treppengiebelhäuser und ein mächtiges Burgensemble führen zurück ins Mittelalter, als sich der 1600-Einwohner-Ort mit dem Handel an einer der wichtigsten Verbindungen durch die Alpen eine goldene Nase verdiente.

Um auch den kulturinteressierten Winter-Besuchern etwas zu bieten, öffnet die vorbildlich restaurierte Burg Mauterndorf ab Neujahr ihre Tore für einen Einblick in das Leben von Händlern und Reisenden anno dazumal.

Dritter besonderer Tipp

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“Stille Nacht, heilige Nacht” – wer kennt diese Verse nicht? Verfasst hat sie der erst 23-jährige Geistliche Joseph Mohr im Winter 1816 in Mariapfarr, wie man auf dem Stille-Nacht-Rundweg durch die Lungauer Gemeinde erfährt. Das Altarbildnis in der stattlichen Wallfahrtskirche diente Mohr wohl als Inspiration für den “holden Knaben im lockigen Haar”.

Erstmals angestimmt wurde das berühmte Weihnachtslied zur Christmette 1818 in Oberndorf bei Salzburg. Und seinen beispiellosen Siegeszug rund um die Welt dokumentiert das stimmungsvolle Stille-Nacht-Museum. Öffnungszeiten: Montag und Donnerstag von 14 bis 17 Uhr.

Camping-Tipps

Camping Mauterndorf:

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Komfortplatz zwischen Bundesstraße und Waldrand mit Direkteinstieg in das Skigebiet Grosseck Speiereck. Ebenes Gelände durch Hecken parzelliert. Untergrund Rasen und Kies. Wellness-Bereich gegen Aufpreis (8 Euro p. P.). Gratis-WLAN. Imbiss und Shop am Platz. Trockenraum für Skiausrüstung. 2,5 ha, 148 Touristenplätze, 20 Dauercamper, 30 Mietunterkünfte. Ganzjährig geöffnet. Vergleichspreis* 58,60 Euro. Markt 416, GPS 47°8’35″N, 13°39’53″E, Telefon 00 43/6 47 27 20 23.

Forellencamp:

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Familienbetriebener Campingplatz am Ortsrand. Terrassiert, ebene und leicht geneigte Plätze. Trockenraum für Ski-Ausrüstung. Lokal am Platz, Brötchenservice. Gratis-WLAN. Direkteinstieg in Winterwanderweg. Loipe in 1 km. 1 ha, 30 Touristenplätze, 55 Dauercamper. Ganzjährig geöffnet. Vergleichspreis* 27,60 Euro. Gaissmaierallee 51, GPS 47°22’59″N, 13°26’55″E, Telefon 00 43/64 52 78 61.

Tauerncamping:

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Von Dauercampern geprägter Platz etwas außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern. Teils terrassiert, beidseits einer Nebenstraße. Ebene und leicht abfallende Stellflächen. Imbiss und Brötchenservice. Gratis-WLAN. Trockenraum für Skiausrüstung. Wäscheraum mit Trockner. Eislaufplatz nebenan. Einstieg in Winterwanderweg und Loipe in 5 Minuten. 2 ha, 30 Touristenplätze, 60 Dauercamper. Saison: Ganzjährig außer November. Vergleichspreis* 40,05 Euro. Schlossstraße 17, GPS 47°23’15″N, 13°27’41″E, Telefon 00 43/64 52 42 15.

Camping Ramsbacher:

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Ruhiger Platz am Südfuß der Skiregion Katschberg. Terrassiert mit großteils ebenen Rasen-Stellplätzen. Sanitäreinrichtungen mit Fußbodenheizung. Gratis-WLAN und Imbiss am Platz. Kostenloser Ski-Bus in das Skigebiet Katschberg in 80 m, Langlaufloipe in 200 m Entfernung. 1,4 ha, 40 Touristenplätze, 20 Dauercamper. Ganzjährig geöffnet. Vergleichspreis* 31 Euro. Gries 53, GPS 47°01’57″N, 13°35’42″E, Telefon 00 43/4 73 46 63.

Camping St. Michael:

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Einfacher Platz an der Ortseinfahrt von St. Michael. Ca. 30 Plätze, auf Rasenflächen mit leichter Neigung bzw. auf ebener, befestigter Fläche vor dem Campingebäude. Imbiss am Platz. Gratis-WLAN. Gratis-Skibus in alle Lungauer Skigebiete in 50 m. Saison: Ganzjährig. Vergleichspreis* 36 Euro. Waaghausgasse 277, GPS 47°5’48″N, 13°38’14″E, Telefon 00 43/67 67 60 70 72.

Waldcamping Tamsweg:

Ruhiger Platz zwischen Wald und Bach. Rasenuntergrund. Neu gestalteter Sanitärbereich, Küche, Waschmaschine/Trockner. Gratis WLAN im Aufenthaltsraum. Trockenraum für Skiausrüstung. 1,4 ha, 26 Touristenplätze, 30 Dauercamper. Saison: Ganzjährig. Vergleichspreis* 35,70 Euro. Mörtelsdorf 172, GPS 47°08’25″N, 13°48’15″E, Telefon 00 43/64 74 25 04.

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