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Was macht denn eigentlich ein Triebfahrzeugführer?

was macht denn eigentlich ein triebfahrzeugführer?

Daniel Bruckner

Daniel Bruckner ist Triebfahrzeugführer aus Leidenschaft. Wie er sich seinen Kindheitstraum erfüllen konnte, was ihm an seinem Job am besten gefällt, und wie er mit den unregelmäßigen Arbeitszeiten umgeht, darüber hat der erfahrene Mitarbeiter der ÖBB mit der „Krone“ gesprochen. Sein Tipp für alle, die in den spannenden Job einsteigen wollen: Begeisterung für große Maschinen und die Materie der Eisenbahn mitbringen!

„Krone“: Was genau machst du in deinem Job! Was gehört alles zu den Aufgaben eines Lokführers?Die Kernaufgabe besteht darin, Personen- & Güterzüge sicher und pünktlich von A nach B zu befördern. Hinzu kommt noch eine Vielzahl an Tätigkeiten, die vor oder nach einer Zugfahrt notwendig sind, um diese sicher durchführen zu können, wie etwa die In- & Außerbetriebnahme von Fahrzeugen, Bremsproben, die Überprüfung von Fahrzeugen und bestimmten Sicherheitseinrichtungen. Aber auch die persönliche Vorbereitung, sei es auf die Zugfahrt selbst, oder die Kenntnis über Änderungen der Betriebsvorschriften.

Wie bist du dazu gekommen, dich bei den ÖBB zu bewerben?Triebfahrzeugführer zu werden war mein Kindheitstraum und durch all die Informationen, die ich mir über den Beruf des Triebfahrzeugführers einholen konnte, konnte ich schon von vornherein feststellen, dass die ÖBB das interessanteste und abwechslungsreichste Arbeitsumfeld, vor allem aber auch eine sehr gute Ausbildung bieten würden. Das alles und ein paar Zeitungsinserate der ÖBB, genau zur richtigen Zeit, führten dann letztlich zu meiner Bewerbung.

Wie läuft die Ausbildung ab?Die Ausbildung läuft heute natürlich ein wenig anders ab, als es noch damals bei mir im Jahr 2008 der Fall war. Aber im Grunde gliedert sie sich in verschiedene Module, in denen man technische und betriebliche Grundlagen erlernt und vertieft, sowie in Praxisteile, in denen man sowohl am Simulator als auch im echten Fahrdienst mit einem Fahrtrainer/Instruktor das Fahren erlernt und perfektioniert. Hinzu kommen selbstverständlich auch einige wichtige Prüfungen. Hat man diese erfolgreich abgeschlossen, folgen noch zwei Abschnitte, in denen man auf der zugewiesenen Heimatdienststelle langsam, aber sicher Erfahrung sammelt. Alles in allem dauert die Ausbildung heute etwa 68 Wochen.

Wie war das damals, als du das erste Mal allein gefahren bist?Auf den ersten Metern war ich freilich nervös und hochkonzentriert, um bei der ersten Schicht bloß nichts falsch zu machen. Die Nervosität war zum Glück aber bald verschwunden. Was blieb, war die Konzentration und ein überwältigendes Gefühl, die alleinige Verantwortung für so eine große Maschine zu haben.

Wie gehst du mit den unregelmäßigen Arbeitszeiten um?Unregelmäßiger Schichtdienst ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Dienste an Feiertagen, manchmal ein sehr zeitiger Dienstbeginn oder lange Nachtdienste gehören dazu. Darüber muss man sich im Klaren sein. Für mich persönlich stellt das aber kein Problem dar. Durch den unregelmäßigen Schichtdienst, bei dem ich im Schnitt drei- bis viermal in der Woche arbeiten gehe, habe ich sogar mehr Zeit für meine Familie und kann Dinge erledigen oder unternehmen, für die man bei regelmäßigen Arbeitszeiten vielleicht nur am Wochenende Zeit finden würde. Sprich, als Ausgleich zum unregelmäßigen Schichtdienst braucht es Entspannung und Erholung auf körperlicher, psychischer und sozialer Ebene.Man muss auch hervorheben, dass es seitens der ÖBB schon in der Ausbildung, aber auch in der aktiven Laufbahn als Triebfahrzeugführer viele Informationen und Seminare zum Umgang mit dem unregelmäßigen Schichtdienst gibt.

Was gefällt dir an deinem Job am besten?An meinem Job gefällt mir am besten, dass er mir auch nach knapp 15 Jahren noch immer sehr viel Freude bereitet. Das liegt an der Abwechslung durch unterschiedliche Fahrzeuge und Strecken, der einzubringenden Eigenverantwortung und Selbständigkeit und am freundlichen Umgang der Kollegen miteinander.

Wie kann man in deinem Job einsteigen? Welche Voraussetzungen braucht man?Man benötigt eine abgeschlossene Ausbildung, sollte mindestens 19 Jahre alt sein, ausgezeichnet sehen und hören können, und über sehr gute Deutschkenntnisse verfügen. Darüber hinaus sollte man eine verantwortungsbewusste, absolut zuverlässige und pünktliche Persönlichkeit sein.

Wenn man sich darüber hinaus noch für große Maschinen und die Materie der Eisenbahn begeistern kann, erfüllt man die besten Voraussetzungen.

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