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Hyundai Ioniq

Was für eine Rakete: Alle Details zum neuen Hyundai Ioniq 5 N

Der Modellzusatz „N“ für besonders sportliche Fahrzeuge erfreut sich bei Hyundai schon seit 2014 großer und wachsender Beliebtheit. Nun gibt es mit dem Hyundai Ioniq 5 N das erste vollelektrische Modell aus der Sportlinie der Südkoreaner. Auf dem Goodwood Festival of Speed in England feierte das Modell seine Weltpremiere. „Der Ioniq 5 N steht für die Zukunft der Marke N mit rein elektrischem Antrieb und als Alternative für High-Performance-Enthusiasten, um deren Leidenschaft für das Fahren auf der Straße und auf der Rennstrecke auf einen neue, elektrifizierte Ebene zu heben„, schreibt der Hersteller in einer Pressemitteilung. Das „N“ steht unter anderem für „Nordschleife“ und ist der berühmt-berüchtigten Rennstrecke in der Eiffel nachempfunden – und genau dort fühlt sich das Fahrzeug offensichtlich besonders wohl. Und auch akustisch braucht er sich dort dank Soundgenerators offenbar nicht verstecken – sogar Kampfjet-Geräusche stehen zur Wahl. Es soll wohl Kunden geben, die auf sowas stehen…

Neben den beiden leistungsstarken E-Motoren mit bis zu 478 kW (650 PS) Systemleistung ist im Vergleich zum Standard-Modell auch der Akku größer (84 statt 77 kWh) und die Ladeleistung noch höher – bis zu 350 kW sollen möglich sein, und das wo doch der normale Ioniq 5 mit bis zu 240 kW schon zu den Ladekönigen zählt. 260 Stundenkilometer sollen in der Spitze möglich sein, der Sprint von 0 bis 100 Stundenkilometer soll in 3,4 Sekunden zu bewältigen sein.

Viel Motorsporterfahrung floss ein

Dabei vereine der Ioniq 5 N die drei Säulen der N-Performance – Kurvenräuber, Rennstreckentauglichkeit und Alltagssportwagen – durch den Einsatz von Technologien aus dem Motorsport und jahrelanger Erfahrung bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugen, führt Hyundai weiter aus. Hyundai N etabliere den Ioniq 5 N als technologisches Kraftzentrum innerhalb des Unternehmens und führe Hyundai damit in eine emotional aufgeladene elektrifizierte Zukunft.

„Hyundai N repräsentiert die technische Spitze der Hyundai Motor Company. Die erfolgreiche Kombination aus technologischem Know-how und Motorsporterfahrung der Marke N verschiebt die Grenzen der Fahrzeugleistung. So jetzt auch mit dem Ioniq 5 N, der elektrische Hochleistung grundliegend verändert. Wichtige Entwicklungen rund um dieses Fahrzeug werden die Wettbewerbsfähigkeit aller Hyundai-Modelle in Zukunft weiter stärken. Das ist der Grund, warum es die Marke N gibt.“ – Jaehoon Chang, Präsident und CEO der Hyundai Motor Company

Der Ioniq 5 N kombiniere die Electric-Global Modular Platform (E-GMP) des bewährten Ioniq 5 mit den Motorsport-Technologien von N und nutze das Know-how aus den Hyundai-N-Konzeptfahrzeugen, der rein batterieelektrischen Rennwagenstudie RN22e und dem Entwicklungsfahrzeug N Vision 74 mit Wasserstoff-Plug-in-Hybridantrieb. So werde die Hochleistungsfähigkeit des Elektrofahrzeugs maximiert.

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Foto: Hyundai

„Der Ioniq 5 N wurde entwickelt, um den Fahrspaß auf ein neues Niveau zu heben, indem die neuesten verfügbaren Technologien genutzt werden. Mit dem Ioniq 5 N will die Marke N den für sie typischen Fahrspaß bieten, egal ob mit Benzin-, Elektro- oder Wasserstoffantrieb. Um dies zu erreichen, haben wir das Feedback unserer N-Fans aufgenommen und so unseren ersten vollelektrischen N ganz genau auf deren Wünsche abgestimmt. So werden wir die Fahrleidenschaft unserer N Fans elektrisieren.“ – Till Wartenberg, Vizepräsident und Leiter der Marke N und Motorsport bei der Hyundai Motor Company

Die hohe Leistungsfähigkeit des Ioniq 5 N beginne mit verbesserter Steifigkeit der Rohkarosseriestruktur mit 42 zusätzlichen Schweißpunkten und 2,1 Metern zusätzlich verklebter Teile. Die Motor- und Batteriehalterung wurde demnach verstärkt, während die vorderen und hinteren Hilfsrahmen für eine höhere Seitensteifigkeit sorgten. Die von der Rallye-Weltmeisterschaft inspirierten integrierten Antriebsachsen (IDA) würden sowohl vorne als auch hinten eingesetzt, um das stärkere Drehmoment des Elektromotors auszuhalten und gleichzeitig die ungefederte Masse zusammen mit den 21-Zoll-Schmiederädern aus Aluminium zu reduzieren.

Dynamisches Einlenkverhalten

Um das Ansprechverhalten und die Rückmeldung der Lenkung zu verbessern, sei die Lenksäule des Ioniq 5 N zur Erhöhung der Steifigkeit verstärkt worden. Darüber hinaus verfüge das Fahrzeug über ein speziell abgestimmtes N R-MDPS-System (Rack-Mounted Motor-Driven Power Steering) mit einer höheren Lenkübersetzung und verbesserter Drehmomentrückmeldung. Diese Anpassungen sorgten für ein direkteres und kommunikativeres Lenkgefühl, das dem Fahrer mehr Vertrauen in die Fahrdynamik des Fahrzeugs gebe.

Das N-Pedal wurde laut Hyundai entwickelt, um die Fahreigenschaften bezogen auf Gewicht und Größe von Elektrofahrzeugen so zu beeinflussen, dass die reaktionsschnellen Fahreigenschaften eines i20 N WRC erreicht werden könnten. „Diese intelligente Softwarefunktion wurde entwickelt, um ein kontrolliertes Einlenkverhalten zu unterstützen“, führt Hyundai aus. N-Pedal basiere auf einer ähnlichen Technologie wie das regenerative Bremssystem von i-Pedal und stelle die schnelle und aktive Kurvenfahrt über die Energieeffizienz. Durch die Nutzung der Verzögerungskraft werde durch Gewichtsverlagerung ein Fahrverhalten provoziert, das den Ioniq 5 N zu einem dynamischen Einlenkverhalten am Kurveneingang befähige.

Der N Drift Optimizer helfe, den Driftwinkel beizubehalten, indem es mehrere Fahrzeugsteuerungen ausgleiche, die auf Echtzeit-Eingaben reagierten. Die durch eine neue Steuerungstechnologie integrierte Torque-Kick-Drift-Funktion ermögliche es dem Fahrer, den Kupplungskick eines heckgetriebenen Verbrenners zu simulieren, wenn eine sofortige Drifteinleitung erwünscht ist. Die N-Drehmomentverteilung biete eine vollständig variable Drehmomentverteilung vorne und hinten, die in elf Stufen eingestellt werden könne. Das e-LSD (elektronisches Sperrdifferenzial) an der Hinterachse optimiere das Kurvenverhalten und die Kontrolle. Zusätzliche Radsensoren und größere Dämpfer erweiterten das Leistungsspektrum der elektronisch geregelten Federung.

Batteriekühlung gegen Leistungsabfall

Mehrere exklusive Funktionen unterstützten die Leistung auf der Rennstrecke. N Grin Boost maximiere die Beschleunigung für die Dauer von zehn Sekunden – das ist in der Hyundai-Gruppe zum Beispiel schon aus dem Genesis GV60 bekannt – und N Launch Control biete drei verschiedene Traktionsstufen für den schnellstmöglichen Start, so dass der Fahrer sein Fahrzeug wie einen professionellen Rennwagen starten könne. Das verbesserte Batterie-Wärmemanagementsystem basiere auf einer vergrößerten Kühlfläche und verbessert die Motor- und Batteriekühlung signifikant. Damit soll hitzebedingter Leistungsabfall verhindert werden.

Vor der Fahrt könne der Fahrer die Vorkonditionierung der Batterie nutzen, um die Batteriezellen auf den energieeffizientesten Status zu bringen. Dabei könne er zwischen dem „Drag“-Modus für eine kurze Volllastfahrt und dem „Track“-Modus wählen, der die niedrigstmögliche Batterietemperatur für mehrere Runden optimiert. Die Funktion N Race optimiere die Ausdauer des Hochleistungs-Sportfahrzeugs auf der Rennstrecke weiter und gebe dem Fahrer eine direktere Kontrolle über den Energieverbrauch des Fahrzeugs. N Race wende einen aus dem Motorsport abgeleiteten Ansatz zur Maximierung der Ressourcen für schnellstmögliche Zeiten an.

Mit N Race könne der Fahrer strategisch zwischen „Endurance“ und „Sprint“ wählen. „Endurance“ maximiere die Reichweite auf der Rennstrecke. Dies werde erreicht, indem die Spitzenleistung begrenzt werde, was zu einem langsameren Temperaturanstieg führe. „Sprint“ hingegen lege den Schwerpunkt auf die Leistung und liefere maximierte Energieschübe. Dies helfe dem Fahrer, seine Energiestrategie genau zu steuern und ein ideales Leistungsfenster zu schaffen, um seine Fahrleistungsziele zu erreichen.

Rekuperation mit 0,6 G Verzögerungskraft

Der erste elektrische Hyundai mit dem N sei mit dem leistungsfähigsten Bremssystem ausgestattet, das Hyundai auf die Strecke bringe. Es verfüge über 400mm-Scheiben vorne mit Vierkolben-Monobloc-Bremssätteln und 360mm-Scheiben hinten. Diese Bremsen seien aus neuen, leichten Materialien gefertigt und würden über einen optimierten Luftstrom effizient gekühlt.

Die Ingenieure hätten eine spezifische Rekuperation entwickelt, die eine maximale Verzögerungskraft von 0,6 G – dies sei ein branchenführender Wert – allein durch die Rekuperation böte und bei ABS-Aktivierung mit maximal 0,2 G aktiviert bleibe. Das Risiko von Bremsenverschleiß aufgrund des relativ hohen Gewichts von Elektrofahrzeugen werde  durch die Maximierung der Rekuperation deutlich reduziert, was zu einer geringeren Bremslast auf den mechanischen Bremsen führe. Der nahtlose Übergang zwischen Rekuperation und hydraulischen Bremsen sei für den Fahrer nicht wahrnehmbar. Das System unterstütze außerdem das Bremsen mit dem linken Fuß und somit die gleichzeitige Betätigung von Brems- und Gaspedal beim Fahren auf der Rennstrecke.

was für eine rakete: alle details zum neuen hyundai ioniq 5 n

Als alltagstauglicher Sportwagen biete das Fahrzeug „ein einnehmendes Schaltgefühl und ein emotionales Fahrerlebnis“ durch das integrierte N e-shift und N Active Sound+. N e-shift vermittele ein Gefühl der Kontrolle über die Kraftentfaltung und das Schaltgefühl, während N Active Sound+ nicht nur einen futuristischen Elektro-Sound innen und außen, sondern auch verbrennerähnliche Motor- und Auspuffgeräusche liefere, die für ein fesselndes Erlebnis hinter dem Steuer sorgten. Zusammen erhöhten sie den Fahrspaß und die Freude am Fahren, indem sie den Klang eines Verbrenners mit Getriebe und die Zugkraftunterbrechung beim Schalten simulierten.

Soundgenerator mit drei Klängen

„Viele Performance-Enthusiasten bemängeln die fehlende Rückmeldung der Lenkung von Elektrofahrzeugen an den Fahrer. Aus diesem Grund haben die Hyundai N Ingenieure die Funktionen N e-shift und N Active Sound+ entwickelt, um eine bessere Rückmeldung an den Fahrer und damit eine präzisere Kontrolle des dynamischen Fahrverhaltens des Ioniq 5 N zu ermöglichen“, führt Hyundai aus. N e-shift imitiere das Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe (DCT) von N-Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Es simuliert die gefühlte Zugkraftunterbrechung beim Schaltvorgang durch die Steuerung des Motordrehmoments. Das Ergebnis sei ein präziseres, interaktives Fahrerlebnis, das dem eines Fahrzeugs mit Benzinmotor ähnlicher sei als das früherer Elektrofahrzeuge.

N Active Sound+ werde mit N e-shift kombiniert, um das Fahrerlebnis von E-Fahrzeugen zu verbessern, indem es ein aufregendes sensorisches Erlebnis für den Fahrer schaffe. Es umfasse ein System mit zehn Lautsprechern (acht interne und zwei externe), das drei verschiedene Soundthemen biete. Das Thema „Ignition“ simuliere den Klang der 2.0 Turbo-Motoren des N, „Evolution“ biete einen charakteristischen Hochleistungsklang, der vom Konzeptfahrzeug RN22e inspiriert sei. Das Thema „Supersonic“ sei ein einzigartiges Konzept, das von zweimotorigen Kampfjets inspiriert sei und eine variable Lautstärke bei Kurvenfahrten bietet. Das Ziel von N Active Sound+ sei es, den Fahrern eine akustische Referenz zu bieten, um die eingesetzte Leistung zu erfassen.

Der Ioniq 5 N sei  außerdem mit N Road Sense ausgestattet, das beim Erkennen des Straßenschilds „Doppelkurve“ automatisch die Aktivierung des N Modus empfehle, damit der Fahrer jede Sekunde seiner Fahrt in vollen Zügen genießen könne. Das N-Hochleistungs-Sportfahrzeug unterscheide sich außerdem durch veränderte Proportionen gegenüber dem serienmäßigen Bruder. Es sei insgesamt 20 mm niedriger, 50 mm breiter, um breitere Reifen aufnehmen zu können, und 80 mm länger durch den ausgeprägteren Diffusor.

Quelle: Hyundai – Pressemitteilung vom 13.07.2023

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