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VW und Renault: Kooperation beim 20.000-Euro-Elektroauto?

Insider sagen, es gibt Gespräche, allerdings "in einem sehr frühen Stadium"

vw und renault: kooperation beim 20.000-euro-elektroauto?

VW erwägt eine Zusammenarbeit mit Renault beim geplanten 20.000-Euro-Stromer. Dabei werde eine Jahresproduktion von 200.000 bis 250.000 Fahrzeugen (für beide Partner zusammen) angepeilt, meldet das Handelsblatt unter Berufung auf Insider. Die Gespräche befänden sich aber noch “in einem sehr frühen Stadium” und könnten scheitern.

Volkswagen wollte sich gegenüber Reuters nicht zu dem Bericht äußern. Renault erklärte, man sei in verschiedenen Gesprächen, aber noch nichts sei abschließend geklärt.

Volkswagen hat die Entwicklung eines 20.000-Euro-Elektroautos im März 2023 bei der Präsentation des ID.2 all angekündigt. Nach Branchengerüchten soll der Wagen ID.1 heißen – was plausibel ist, da er noch 5.000 Euro günstiger sein soll als der ID.2. Laut VW-Markenchef Thomas Schäfer wird das neue Modell schon 2026 oder 2027 starten. Während der ID.2 auf einer verkürzten MEB-Plattform basieren wird und erstmals Frontantrieb besitzt, ist noch unklar, welche Plattform den ID.1 tragen soll.

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Renault Twingo Legend Concept

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Studie VW ID.2 all

Ebenfalls ein 20.000-Euro-Auto versprochen hat Renault: Mitte November wurde ein Elektro-Twingo für 2025 angekündigt. Welche technische Basis genutzt werden soll, hat Renault ebenfalls noch nicht verraten, es könnte aber eine verkürzte CMF-BEV-Plattform sein.

Mit Stellantis hat ein weiterer großer Konzern ein günstiges Elektroauto angekündigt. Der 2024 startende Citroen e-C3 mit 320 km Reichweite ist mit 23.300 Euro teurer, doch 2025 soll eine Version mit 200 km für 20.000 Euro starten.

Ebenfalls 2025 starten soll angeblich ein neuer Elektro-Zweisitzer von Smart, den das Joint Venture zwischen Geely und Mercedes als Nachfolger für den EQ Fortwo auf den Markt bringen will – aber das sind bisher nur vage Gerüchte, und es wurde auch noch kein Preis genannt.

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Tesla Model 2 (Rendering)

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Citroen e-C3

Sicher ist dagegen, dass Tesla ein günstiges Elektroauto entwickelt. In Gerüchten wird es mal als Model 2 und mal als Model Q bezeichnet. Dabei wird jedoch ein Preis von 25.000 Dollar angestrebt; damit wäre der Tesla etwas teurer als die genannten Modelle von VW, Renault und Stellantis.

Dass westliche Autohersteller plötzlich Ambitionen bezüglich günstiger E-Autos zeigen, dürfte mit der Angst vor preiswerten E-Autos aus China zusammenhängen, vermutet Reuters. Denn chinesische Stromer sind im Heimatland viel günstiger als bei uns: In Europa zahlt die Kundschaft durchschnittlich etwa 65.000 Euro für ein neues E-Auto, in China nicht mal die Hälfte.

Ins selbe Horn stößt der ehemalige Aston-Martin-Chef Andy Palmer. Der Manager, der jetzt den britischen Batteriemanagement-Spezialisten Brill Power leitet, sagte: “Die Automobilhersteller wenden sich jetzt wirklich nur noch erschwinglichen Fahrzeugen zu, wohl wissend, dass sie das tun müssen, sonst verlieren sie gegenüber chinesischen Herstellern.”

Andere Zulieferer bestätigen den Trend. Laut Vincent Pluvinage, Chef des kalifornischen Firma OneD Battery Sciences, sagen europäische Autohersteller bei jedem Treffen mit ihm, dass niedrigere Kosten nun wichtiger seien als alles andere.

Unser Titelbild zeigt die verkürzte MEB-Plattform mit Frontantrieb, die den VW ID.2 tragen soll.

Quelle: Handelsblatt (Paywall) via Reuters, Reuters (Palmer)

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