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VW-Kritik an chinesischen Konkurrenten: "Autos mit Schiffen nach Europa schicken, wird kein dauerhaftes Modell sein"

Aus dem chinesischen Shenzen nach Europa: Der Autofrachter “BYD Explorer No.1” liegt mit 3000 Neuwagen an Bord in Bremerhaven im Auto-Terminal.

Aus dem chinesischen Shenzen nach Europa: Der Autofrachter “BYD Explorer No.1” liegt mit 3000 Neuwagen an Bord in Bremerhaven im Auto-Terminal.

Volkswagen sieht für die Strategie chinesischer Autobauer, mit Frachtern Fahrzeuge nach Europa zu exportieren, keine Zukunft. “Eine große Menge an Schiffen mit Autos von China nach Europa zu schicken, wird kein dauerhaftes Modell sein”, sagte der Leiter des China-Geschäfts von VW, Ralf Brandstätter, vor der an diesem Donnerstag beginnenden Automesse in Peking. Das Mitglied des VW-Vorstands erwartet nach eigenen Worten nicht, dass dies Erfolg haben werde. Chinesische Autobauer sollten stattdessen ihre Produktion in Europa ansiedeln, dort ihre Teile kaufen und Menschen beschäftigen. “Sie müssen in demselben Umfeld wie wir konkurrieren”, sagte Brandstätter.

Große chinesische Marken wie der E-Auto-Riese BYD oder der staatliche Konzern Saic lassen derzeit eine Flotte von Autofrachtern aufbauen, um ihre Fahrzeuge weltweit zu exportieren. Erste Schiffe steuerten schon Deutschland an, um etwa in Bremerhaven ihre Autos abzuliefern. Die mitunter befürchtete Autoflut aus China blieb bislang aus. Doch die Chinesen drängen auf den Markt in Europa. In der Volksrepublik bestechen die Marken bei E-Autos mit günstigen Preisen und viel Technik. VW konnte auf dem chinesischen Markt mit BYD und dem US-Autobauer Tesla bislang nicht mithalten.

Volkswagen ist sich der Konkurrenz aus Fernost bewusst, sieht sich aber weiter im Vorteil. “Ich fürchte den Wettbewerb mit chinesischen Marken in Europa nicht”, sagte Konzernchef Oliver Blume am Mittwoch. In der Debatte um Strafzölle, die möglicherweise aus der laufenden Anti-Subventionsuntersuchung der EU gegen in China gebaute E-Autos resultieren, wünscht sich Blume eher einen “fairen Deal” für alle Wettbewerber im Markt. Auch die Chinesen müssten dort kämpfen und erst einmal in Infrastruktur investieren.

mit Dpa/jel

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