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Verschmutzte Fahrbahn: Zustand von wichtiger Kreisstraße sorgt für Kritik – Kiesunternehmer äußert sich

Der Dreck muss weg

Verschmutzte Fahrbahn: Zustand von wichtiger Kreisstraße sorgt für Kritik – Kiesunternehmer äußert sich

verschmutzte fahrbahn: zustand von wichtiger kreisstraße sorgt für kritik – kiesunternehmer äußert sich

Zuletzt galt ein Tempolimit von 50 km/h auf der Kreisstraße 7, weil die Fahrbahn verschmutzt war.

Der Zustand der Kreisstraße zwischen Bad Tölz und Königsdorf sorgt immer wieder für Kritik. Jetzt gab es ein Gespräch im Landratsamt.

Wackersberg – Es ist seit Jahren immer wieder ein Ärgernis: die Verschmutzung der Fahrbahn der Kreisstraße Töl7 auf Höhe von Aug. Der Dreck stammt – so der Vorwurf – von den Reifen der Lastwagen, die von der dortigen Kiesgrube auf die Straße fahren. Immer wieder schaffte es das Thema auch in die Kreisgremien. In regelmäßigen Abständen bringt es dort Grünen-Fraktionssprecher Klaus Koch aufs Tapet, dessen täglicher Arbeitsweg die Töl7 ist. Auch zuletzt gab es wieder einige Beschwerden von Bürgern. Nun fand ein Gespräch im Landratsamt mit dem Geschäftsführer des dortigen Kiesunternehmens, Christoph Maurer, statt. Der ist in erster Linie froh, dass „wir überhaupt mal eine Kommunikation hatten“.

Verwunderung über Zeitungsbericht: Bußgelder wurden doch nicht verhängt

Mit einiger Verwunderung las Maurer im vergangenen Jahr einen Zeitungsbericht über eine Kreistagssitzung. Klaus Koch hatte seinerzeit zum wiederholten Mal beklagt, dass die Laster, die von der Kiesgrube kommen, die Fahrbahn der Kreisstraße verschmutzen. „Das ist brandgefährlich“, sagte Koch damals. Landrat Josef Niedermaier berichtete daraufhin, dass die Kreisbehörde mehrfach Bußgeldbescheide ausgestellt habe – das Unternehmen habe sie allesamt bezahlt, an der Situation allerdings nichts verändert.

Diese Passage überraschte Maurer. Er sei seit Jahren einer der beiden Geschäftsführer der Kiesabbau Gämmerler-Hütwohl GmbH & Co. Aug KG, habe aber noch nie einen Bußgeldbescheid bekommen. Das bestätigt auf Nachfrage nun auch das Landratsamt. „Im Gegensatz zu den Aussagen in der besagten Kreistagssitzung im letzten Jahr wurden keine Bußgelder verhängt“, so Pressesprecherin Sabine Schmid. Richtig sei allerdings, dass das Landratsamt Anzeige wegen der Verschmutzung gestellt hatte. Das bestätigt auch Maurer. Das Verfahren wurde allerdings eingestellt.

Kiesunternehmer beklagt Kommunikationsdefizit

Generell beklagt Maurer ein gewisses Kommunikationsdefizit. Dass es nun tatsächlich ein Treffen im Landratsamt gab, liegt daran, dass es erneut einige Beschwerden über den Zustand der Fahrbahn gab, wie Schmid bestätigt. Tatsächlich waren die Verschmutzungen zeitweise so massiv, dass an dieser Stelle ein Tempolimit von 50 km/h ausgeschildert wurde. Die Geschwindigkeitsbegrenzung sei von der Straßenmeisterei angebracht worden „und bleibt, solange die Straße verschmutzt ist“, berichtet Schmid.

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Auch bei Koch ging eine Beschwerde einer Bürgerin über den desolaten Zustand der Straße ein, wie er berichtet. Die Frau beklage in der Mail an ihn nicht nur eine erhöhte Unfallgefahr durch die Verschmutzung, auch die Fahrzeuge könnten Schaden nehmen. Das sieht Koch ähnlich. „Die Fahrbahn ist an dieser Stelle immer wieder massiv verdreckt.“ Von Zeit zu Zeit seien zwar Kehrmaschinen unterwegs, aber das löse das Kernproblem ja nicht. Er gehe eigentlich davon aus, dass „die Lastwagen gewaschen auf die Straße kommen“, das aber geschehe offenbar nicht. „Ich bin überhaupt nicht gegen Kiesabbau, aber das hier gehört angeschaut“, sagt Koch.

Ich bin überhaupt nicht gegen Kiesabbau, aber das hier gehört angeschaut.

Klaus Koch

Auch in dem Gespräch im Landratsamt ging es nun um Lösungsmöglichkeiten, wie Sprecherin Sabine Schmid berichtet. Das bestätigt Maurer. Er geht aber davon aus, dass es künftig nicht mehr zu solch großen Verschmutzungen kommen wird. Hintergrund ist, dass einige Arbeiten beim Verfüllen der Kiesgrube auf den Winter beschränkt gewesen sind. „Diese Arbeiten sind aber abgeschlossen“, sagt Maurer. Für die übrigen anstehenden Maßnahmen gebe es diese Einschränkungen nicht. Daher könne man flexibler reagieren. Zudem gebe es die Überlegung, „an bestimmten Tagen die Kehrmaschine dauerhaft fahren zu lassen“. Diese sei bislang auch bis zu dreimal am Tag gefahren, das sei aber vielleicht nicht ausreichend. Generell hoffe er darauf, „dass es künftig keinen Ärger mehr gibt“. (va)

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