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Verbrenner oder Elektro: Darum sollte Ihr erstes Motorrad mit Strom fahren

verbrenner oder elektro: darum sollte ihr erstes motorrad mit strom fahren

E-Bikes wie die Aprilia Electrica eignen sich besonders gut für Pendler oder Fahranfänger.

Der Frühling kommt, die ersten sonnigen Tage laden ein, die Zeit draußen zu verbringen. Auch die Motorrad-Saison startet langsam, so manchem Biker juckt an den ersten wärmeren Tagen im Jahr die „Gashand“. Und so mancher überlegt beim Anblick der frisch ausschwärmenden Biker, selbst aufs Motorrad zu steigen und einen Führerschein zu machen. Doch was ist besser? Der Einstieg in die Motorrad-Welt auf einem klassischen Verbrenner-Bike? Oder sollte man direkt aufs E-Motorrad steigen? Es gibt zahlreiche Gründe, die für Letzteres sprechen.

Für Fahranfänger ist der Einstieg ins Motorradfahren auf einem E-Bike deutlich leichter als auf einem herkömmlichen Bike. Gründe: Ein E-Motorrad lässt sich im Vergleich einfacher bedienen, hat einen geringeren Wartungsaufwand und kostet weniger im Unterhalt. Außerdem können Fahranfänger und Inhaber entsprechender Führerscheine wie B-196 oder A1 E-Motorräder mit vergleichsweise mehr Leistung und Drehmoment ganz legal fahren.

E-Motorräder der 125er-Klasse sind meist stärker als vergleichbare Verbrenner

Der Grund dafür liegt in der Leistungsangabe bei E-Bikes. Inhaber dieser Führerscheinklassen dürfen Motorräder mit nicht mehr als 125 Kubikzentimeter und 11 kW legal fahren. Bei E-Bikes ist aufgrund fehlender Kubikzahlen jedoch die Leistung für die Einstufung ausschlaggebend und hier die sogenannte „Dauerleistung“. Liegt diese bei 11 kW oder darunter, darf das Motorrad mit B196 oder A1 gefahren werden. Neben der Dauerleistung haben E-Motorräder aber teils auch eine sogenannte Spitzenleistung, die nur kurzfristig abrufbar ist und je nach Motorrad bis zum Doppelten der Dauerleistung betragen kann.

Zur Info: Der B196-Schein ist ein Führerschein, der dem A1 entspricht. Nach Antrag kann ihn jeder ohne Praxis- oder Theorieprüfung bekommen, der mindestens 25 Jahre alt und mindestens fünf Jahre in Besitz des Autoführerscheins (Klasse B) ist und eine Schulung von mindestens vier Theorie- und fünf Praxis-Stunden nachweisen kann. Der B196 berechtigt zusammen mit dem Autoführerschein zum Fahren von Krafträdern mit einem Hubraum von nicht mehr als 125 cm³ und einer Motorleistung von nicht mehr als 11 kW. Alle wichtigen Infos zu den Führerscheinklassen und ihrem Erwerb finden Sie hier:

Mehr zum Thema: Alle Infos zum AM, A1 und B196 im Überblick

E-Motorräder sind einfacher zu handhaben

Zündung an, Benzinhahn auf, Leerlauf suchen, gegebenenfalls Choke betätigen (bei kaltem Wetter), Motor starten, Gang einlegen, Choke wieder betätigen, losfahren. So sieht das Prozedere zum Losfahren bei einem Verbrenner-Bike aus. Ganz anders bei einem E-Motorrad: Zündung an, Dreh am Stromgriff und los geht’s. Die meisten Elektro-Motorräder haben keine klassische Gangschaltung und nutzen ein Eingang-Getriebe. Manuelles Schalten ist also überflüssig. Der jeweilige Vorschub hängt ganz ohne Kuppeln und Schalten nur vom Dreh des Stromgriffs ab.

Das Handling erinnert stark an das eines E-Fahrrades ohne Pedale. Viele Hersteller verzichten auch auf eine klassische Fußbremse. Gebremst wird über die Bremshebel am Lenker, wobei der eine Hebel die Vorder- und der andere die Hinterradbremse betätigt. Speziell für eingefleischte Verbrenner-Piloten ist das anfangs ein Problem, da die sonst gewohnte Betätigung der Kupplung in diesem Fall eine Vollbremsung eines Rades auslöst und so mancher Verbrenner-Fahrer deshalb schon unsanft vom E-Motorrad abgestiegen ist.

Mehr zum Thema: Die Zero FXE im Test

Die FXE von Zero spielt mit einer Akkugröße von 7,2 kWh und einer Dauerleistung von 11 kW in der 125 cm³-Klasse. Die Zero FXE hat eine satte Spitzenleistung von 44 PS und darf trotzdem mit dem A1- oder B-196 Führerschein gefahren werden.

Das nur 133 Kilo leichte E-Motorrad punktet vor allen mit seiner Handlichkeit. Unsere Tester fühlten sich sofort auf der Supermoto wohl, schlängelten sich agil durch die Stadt und hatten auf kurvigen Landstraßen einen Riesenspaß. Allerdings sollten Sie sich nicht allzu weit von der nächsten Steckdose entfernen und beim Laden viel Geduld haben. Den kompletten Test finden Sie hier.

E-Motorräder sind günstiger im Unterhalt und besser für die Umwelt

Bei E-Krafträdern gibt es aufgrund des fehlenden Verbrenners und des Getriebes deutlich weniger bewegliche Teile und damit einen erheblich geringeren Wartungsaufwand. Es müssen keine Luft- oder Kraftstoffliter getauscht oder Ölwechsel gemacht werden. Die Hauptverschleißteile sind Bremsen, Reifen und eventuell die Antriebskette, falls vorhanden.

Auch der Kraftstoff, in unserem Fall Strom, ist deutlich günstiger als Benzin.  Die Versicherung ist ebenfalls niedriger. Eine Steuer wie für Verbrenner-Motorräder fällt hier gar nicht an. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Umwelt- und Sozialverträglichkeit. E-Motorräder stoßen weder Lärm noch Emissionen aus.

EFAHRER.com meint: Die Entscheidung ist natürlich jedem selbst überlassen. Natürlich haben auch Verbrenner-Bikes ihren ganz speziellen Reiz, gerade durch den Klang, die Vibrationen und das “Durchspurten” der Gänge. Jeder Verbrenner-Pilot dürfte hier kopfnickend zustimmen. Doch speziell für Fahranfänger können E-Bikes aus den genannten Gründen die bessere Wahl sein. Unser Tipp: Probieren Sie es einfach selbst aus!

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