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Verbrenner nur per Losverfahren: So pusht China seine E-Autos

verbrenner nur per losverfahren: so pusht china seine e-autos

Chinesische E-Auto-Hersteller dominieren mittlerweile den chinesischen Markt.

Im Juli wurden in China erstmals mehr E-Autos und Hybridfahrzeuge zugelassen als Verbrenner. Grund für den rasanten Anstieg sind unter anderem Zulassungsbeschränkungen für Benzin- und Dieselfahrzeuge. Viele Bewohner großer Städte haben dadurch gar keine andere Möglichkeit, als ein E-Auto zu kaufen, um mobil zu bleiben. Diese Vorgehensweise wirkt sich jedoch auch auf deutsche Autobauer in China aus. Wie die Tagesschau berichtet, kamen die Hersteller aus Deutschland in der ersten Jahreshälfte nur noch auf einen Marktanteil von 21 Prozent. Lokale Unternehmen konnten ihren Anteil weiter steigern.

China schraubt die Zahl der E-Autos auf ungewöhnliche Weise hoch

Wer in einer chinesischen Großstadt wie Peking einen Verbrenner fahren möchte, kann sich nicht einfach einen kaufen. Denn die Zulassungen werden dort per Losverfahren verteilt. Einige Autofahrer warten teilweise mehrere Jahre, bis sie eine solche Zulassung erhalten. Für viele ist das jedoch keine Lösung und sie steigen auf E-Autos um. Dadurch boomt der Markt für elektrische Fahrzeuge in China, vor allem von lokalen Herstellern. Deutsche Autobauer hingegen hinken immer mehr hinterher.

Branchenexperte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management erklärt gegenüber der Tagesschau, dass Deutschland hierbei schlichtweg zu langsam war: „Wichtigste Einflussfaktoren der Absatzschwäche deutscher Hersteller sind sicherlich ein Unterschätzen der Elektrodynamik im chinesischen Markt, und man hat nicht gedacht, dass die chinesischen Autobauer so schnell so gute und innovative Produkte an den Markt bringen.“ Um auf dem chinesischen Markt wieder relevant zu werden, sind daher nun Innovationen und konkurrenzfähige Produkte notwendig.

Singapur und Japan haben ebenfalls strenge Regeln bei der Zulassung

China ist jedoch nicht das einzige Land, das für die Zulassung neuer Fahrzeuge Beschränkungen eingeführt hat. Die Regierung von Singapur hält die Anzahl der Fahrzeuge auf den Straßen gering, indem bei der Zulassung zusätzliche Gebühren fällig werden. Die sind teilweise teurer als das Auto selbst. Wer dort ein Fahrzeug mit einem Marktwert von umgerechnet 27.000 Euro fahren will, muss eine Zulassungsgebühr in Höhe von 190 Prozent zahlen. Das sind rund 51.000 Euro nur für die Registrierung des Fahrzeugs.

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Auch in Japan müssen Autofahrer einige Anforderungen vor dem Kauf erfüllen. Dort erhalten Anwohner nur eine Zulassung, wenn sie einen Parkplatz nachweisen können. Besonders beliebt sind daher die sogenannten Kei-Cars, da bei diesen Fahrzeugen vor allem im ländlichen Raum die Nachweispflicht für einen Stellplatz häufig entfällt. Bei Kei-Cars handelt es sich um Kleinstwagen mit einer Hubraum- und Größenbeschränkung.

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