Bereits vor dem Saisonfinale der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2023 am vergangenen Wochenende hatte sich Toyota die WM-Titel in der Fahrer-, Beifahrer- und Herstellerwertung gesichert. So konnten die Fahrer des Werksteams bei der Rallye Japan befreit auffahren und machten die Heimrallye des japanischen Herstellers zu einem Toyota-Fest.
Elfyn Evans siegte souverän und sorgte damit für den ersten Toyota-Sieg bei der Rallye Japan. Seine Teamkollegen Sebastien Ogier und Weltmeister Kalle Rovanperä auf den Plätzen zwei und drei sorgten dafür, dass das Podium komplett in Toyota-Hand war. Und Takamoto Katsuta zeigte nach seinem Unfall am Freitagmorgen mit Bestzeiten auf zehn Prüfungen eine seiner bislang besten Leistungen in der Rallye-WM.
Evans gibt zu: “Druck war definitv da”
“Es war eine harte Rallye und ich hatte das Gefühl, dass ich nach dem letzten Jahr etwas gut zu machen hatte, also ist es schön, ein solches Ergebnis zu erzielen”, so Evans, der 2022 in Japan einen möglichen Sieg durch einen Reifenschaden am letzten Tag verlor.
“Ja, der Druck war definitiv da”, sagt Evans mit Blick auf die Tatsache, dass Toyota bei seiner Heimrallye bis zu diesem Jahr noch nie gewonnen hatte. Doch bei schwierigen Bedingungen mit viel Regen am Freitag und einem Schneeschauer am Samstag hielt Evans dem Druck stand.
Ogier: Ich wollte den Sieg
Wie ihm dieser Husarenritt gelang? “Keine Ahnung”, zuckte Evans mit den Schultern. “Ich dachte, ich hätte eine Minute Rückstand, als ich die erste Etappe beendete, das war unmöglich einzuschätzen.”
Sebastien Ogier musste sich Elfyn Evans geschlagen geben
Foto: Motorsport Images
Der achtfache Weltmeister Ogier konnte Evans nicht mehr herausfordern – auch weil er am Freitagabend eine 60-Sekunden-Strafe kassierte. Nach einer Kollision mit einer Leitplanke auf der fünften Wertungsprüfung musste das Fahrwerk seines GR Yaris repariert werden. Dadurch erreichte er die Zeitkontrolle nach dem Service mit sechs Minuten Verspätung.
Doch obwohl Ogier damit nicht der erste Toyota-Sieger in Japan wurde und seinen 59. WM-Sieg verpasste, freute sich der Franzose im Ziel mit seinen Teamkollegen. “Solche Momente zu erleben, ist etwas ganz Besonderes”, so Ogier gegenüber Autosport.
“Natürlich bin ich persönlich hierher gekommen, um diese Rallye zu gewinnen, und ich könnte denken, dass ich mein Ziel nicht erreicht habe”, sagt Ogier. “Aber am Ende Teil dieses Dreifachsieges mit Akio Toyoda [Vorsitzender von Toyota] hier vor dem ganzen Team zu sein, macht es sehr einfach, zu vergessen, dass ich das perfekte Ziel nicht erreicht habe. Das ist ein Moment, den ich in meiner Karriere nie vergessen werde.”
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.