Toyota hat bei einem technischen Workshop Details zu seiner Elektrifizierungsstrategie genannt. Zwar gibt sich der Konzern weiter technologieoffen, aber bei BEVs strebt er ab 2026 durch verbesserte Batterien Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometer an, ehe kurz darauf dank Feststoffbatterien bis zu 1.500 Kilometer möglich werden sollen.
Im Zuge eines technischen Workshops gibt Toyota nun Einblicke in seine weitere Elektrifizierungs-Roadmap. Diesen legte der japanische Autobauer just einen Tage vor seine jährliche Aktionärsversammlung, auf der die Strategie und die Unternehmensführung stets auf den Prüfstand gestellt werden. Selten gab sich Toyota so gesprächig zu dem Thema, wie man auf dem schnell wachsenden Markt für Elektroautos konkurrieren will. Aber um es gleich vorneweg zu nehmen: Weiterhin betont der Konzern, dass er auch in Zukunft bei den Antrieben mehrgleisig fahren wird, also unter anderem weiterhin auch Brennstoffzellen zum Einsatz kommen sollen.
Klar wird aber auch: Im Bereich der BEVs will Toyota seinen Rückstand durch Technologiesprünge in der Batterietechnologie aufholen. Ab 2026 strebt der Autobauer vor diesem Hintergrund das Debüt einer neuen Modellpalette an, die eine Reihe von Verbesserungen bieten soll. Für die Entwicklung dieser Batterieautos hat Toyota im Mai eine neue Organisation namens „BEV Factory“ gegründet. Diese soll bis zum Jahr 2030 rund 1,7 Millionen der insgesamt bis dahin von Toyota geplanten 3,5 Millionen BEVs produzieren. Dabei setzt Toyota unter anderem auf Aluminium-Druckgussbauteile („Giga Casting“), kleinere E-Achsen, Siliziumkarbid-Halbleiter und vor allem: bessere Batterien.
Für den Zeitraum 2027 bis 2028 strebt Toyota dann bereits die Kommerzialisierung von Feststoffbatterien an, mit denen der Autobauer Reichweiten von zunächst 1.200 Kilometern und in der Spitze von bis zu 1.500 Kilometern für möglich hält. Bei beiden Reichweiten-Werten macht Toyota allerdings keine Testzyklus-Angaben. Es bleibt also offen, ob der WLTP-Zyklus gemeint ist.
Auch weitere Präzisierungen bleibt der Hersteller schuldig: etwa zu den voraussichtlichen Investitionskosten in diese BEV-Offensive, zum späteren Herstellungsort der neuen Modellpalette ab 2026 und der Feststoffbatterien. „Was wir erreichen wollen, ist, die Zukunft mit BEVs zu verändern“, äußerte Takero Kato, Präsident der neuen Toyota EV-Einheit BEV Factory, in einem Video, das am Dienstag auf dem YouTube-Kanal des Automobilherstellers veröffentlicht wurde. „Wir werden die nächste Generation von Batterie-betriebenen Elektroautos weltweit und ab 2026 als komplette Produktpalette auf den Markt bringen“, so Kato.
Übrigens Im April verkaufte Toyota weltweit 8.584 E-Fahrzeuge, darunter auch Fahrzeuge der Marke Lexus. Damit war der April der erste Monat überhaupt, in dem BEVs bei Toyota mehr als ein Prozent des Absatzes ausmachten.
carscoops.com, reuters.com, global.toyota, global.toyota (PDF, Details zu BEVs)