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Toyota Hilux 2.8 Diesel Test: Hoher Luxus?

Ist der seit 1968 in achter Generation gebaute Toyota Hilux ein Transporter fürs Gelände oder ein Geländewagen für den Transport? Test Toyota Hilux Double Cab 2.8 Diesel.

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Erster Eindruck im Test

Der Blinker darf in der achten Generation von Toyotas Hilux leise und elegant pochen. So gut ist die Fahrgastzelle des Pick-up gedämmt. Auch von der Ausstattung präsentiert sich der Toyota Hilux in der Ausstattungslinie Executive alles andere als spartanisch.

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Was sagt der Hersteller über den Toyota Hilux?

Als Executive beschränkt sich die Komfortausstattung des Toyota Hilux nicht auf so wenig wie im Basismodell Duty. Hier geht weit mehr an Komfort. 

Hilux Comfort

Im zweiten Ausstattungslevel Comfort zählen zur Serienausstattung die Zwei-Zonen-Klimaautomatik, die Sitzheizung vorne, die komfortablere Federung, das Lederlenkrad, das Staufach mit Kühlfunktion und der Tempomat. Ebenso inklusive sind das 8-Zoll-Infotainment, Apple CarPlay und Android Auto sowie die im Pickup hilfreiche Rückfahrkamera.

Hilux Executive

Als Executive erhält der Hilux den vollen Sicherheitssegen mit Toyotas „Safety Sense“. Ebenso inklusive sind im Hilux Executive der schlüssellose Fahrzeugzugang, das Navigationssystem, der Radartempomat (ACC), der elektrisch höhen- und längsverstellbare Fahrersitz und die Lederausstattung.

Auf den ersten Blick erkennt man den Hilux Executive an den Bi-LED-Scheinwerfern mit LED-Tagfahrlicht, den 18-Zoll-Leichtmetallfelgen mit Highway-Terrain-Bereifung im Format 265/60 R18, den Einstiegsleisten und der Laderaumwanne aus Kunststoff. In den beiden Ausstattungslinien Invincible oder GR Sport wird noch mehr Luxus oder Sportlichkeit geboten. Frage ist, ob man das, ob der Ausstattungsfülle des Executive, noch benötigt?

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Zu welchem Preis?

Der 204 PS starke Doppelkabinen Pick-up Hilux Double Cab 2.8 Diesel steht in den Ausstattungsvarianten Comfort, Executive, Invincible und GR Sport zu einem Preis von 49.000, 55.000, 59.000 und 61.000 Euro in der Preisliste. Mit dem 2,4-Liter-Vierzylinderdiesel (150 PS) geht es im Hilux Double Cab Duty bereits für 39.000 Euro los. 

Im direkten Vergleich ist der Preis des Toyota Hilux Double Cab 2.8 Diesel damit voll konkurrenzfähig. Ein Ford Ranger Doppelkabine mit 205 PS Leistung und der 10-Gang-Automatik startet bei etwa 54.000 Euro und der VW Amarok mit der gleichen Motor-Getriebe-Kombination zu einem Preis von 55.000 Euro. 

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Was sagen die Mitfahrer im Test über den Toyota Hilux?

Im Toyota Pick-up steigt man nicht ein, sondern auf. Der Toyota Hilux ist stattliche 1,82 Meter hoch. Der Einstieg wird für kleinere Menschen jedoch durch die Trittleisten und die Handgriffe an den vorderen und mittleren Dachsäulen erheblich erleichtert. 

Die Länge schafft Platz. Der Toyota Hilux baut mit 5,33 Meter ähnlich lang wie ein Ford Ranger (5,38 Meter) und VW Amarok (5,35 Meter). Vorne sitzt man bequem auf den Ledersitzen. Dahinter kommt man auf der Sitzbank des Fünfsitzers besser zu zweit als zu dritt unter – kein Wunder bei 1,86 Meter Breite. 

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Die Beinfreiheit geht in Ordnung. Die Kopffreiheit gelangt erst bei 1,90 Meter an ihre Grenzen. Der Toyota Hilux taugt nicht nur für den Familienbetrieb, sondern auch für die Familie. Mit papahaften vier Türen und den ISOFIX-Befestigungen für die Kindersitze.

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Zuladung und Anhängelast

Ablagemöglichkeiten? Come on, Baby, ich zeige dir meine Rampe! Die Laderampe des Hilux Double Cab misst in der Länge 1.525 mm, in der Breite 1.540 mm und in der Höhe 480 mm. Vorsicht zarte Frauenhände beim Öffnen der Ladeklappe! Die Klappe ist sehr schwer, was echt schmerzhaft sein kann, wenn man so viel Gewicht nicht erwartet und die Fingerkuppen beim Herabsausen der robusten Klappe noch im Haltegriff stecken.

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In der Zuladung geht im Toyota Hilux 2.8 Diesel viel. Mit maximal 1.005 bis 1.060 kg ungefähr so viel wie mit dem Ranger und etwas weniger als mit dem Amarok (maximal 1,19 Tonnen). 3,5 Tonnen Anhängelast prädestinieren den Toyota Hilux, wie seine Konkurrenten, als Zugfahrzeug für schwere Anhänger.

Aber auch die kleinen Dinge des Lebens sind leicht verstaut. Der Hilux besitzt gleich zwei Handschuhfächer und reichlich Ablagefläche in den Türverkleidungen, in der Mittelkonsole und im Mittelkonsolenfach, auf dessen gut gepolstertem Deckel der Fahrerellbogen bequem beim Cruisen aufliegt.

Was sagt der Autotester über den Toyota Hilux Double Cab 2.8 Diesel?

Putziges Horn, harter Kerl – sympathisch, gar nicht machohaft die Hilux-Hupe. Den dünnen Hupenklang würde man eher in einem Aygo verorten. Dem von der Friseurin oder dem Pflegedienst nebenan. Dann startet man den Toyota Hilux rustikal kalt und die Pick-up-Welt ist wieder in Ordnung.

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Der Dieselmotor macht sich während des Kaltstarts tief schnaufend und kernig warm. Erst in Fahrt verläuft sich die Kernigkeit des Vierzylinders und der 2,8-Liter-Diesel säuselt zufrieden im Hintergrund. Innerstädtisch bummelt der Motor mit 1.200 bis 1.500 Touren. Auf der Autobahn bevorzugt die 6-Gang-Automatik im Eco-Modus die langen Schaltstufen. Im Power-Modus setzt sich der 2,8-Liter kraftvoll und mit breiten Schultern in Fahrt. 500 Nm Drehmoment und 204 PS Leistung machen selbstbewusst.

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Die Hilux-Verwaltung am Fahrerplatz geschieht old style. Nix digital. Rundinstrumente und Zeiger wie eh und je. Die Drehzahl links, der Tacho rechts. Das Infodisplay des Bordcomputers, das über die rechte Lenkradspeiche angesteuert wird, sitzt dazwischen. 

Die Navipfeile direkt auf dem Display verbessern die Navigationssicherheit. Die Instrumente zeigen klar und kontrastreich an. Die Bedienung verläuft auf schnell vertrautem Weg. Nur ein Kritikpunkt: Nach dem Einlegen des Rückwärtsgangs ist das Bild der Rückfahrkamera, wie im Toyota Land Cruiser (Test Toyota Land Cruiser), etwas verzögert auf dem Zentralbildschirm zu sehen

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No Sports

Schaltwippen. Wozu? Sportmodus? Wozu? Der Toyota Hilux an sich ist ein Anti-Sport-Programm. Er federt mit langen Federn, legt sich mit deutlicher Neigung in die Kurve und reagiert unbeladen mit markanten Reaktionen auf Lastwechsel. Vorsicht ist auch bei Vollgas auf nassem Straßenbelag geboten, sonst zeigt die Laderampe plötzlich entgegengesetzt zur Fahrtrichtung. Sport ist nicht das Pick-up-Ding.

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Und der Verbrauch?

Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h ist der Toyota Pick-up eine ausreichend flotte Transportpartie, wer jedoch so eilig transportiert, sühnt es an der Tanke. Bis zu 2.355 kg wollen für die Fortbewegung ordentlich gefüttert sein. Nicht umsonst ist der Tank des Toyota Hilux 80 Liter groß. Mit den 7,0 bis 7,3 Liter Verbrauch der Werksangabe kommen die wenigsten aus. Im Test schluckt der Hilux mit der 2,8-Liter-Maschine alle 100 Kilometer 11,0 Liter Diesel.

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Wenn der Toyota Hilux seine fast 2,4 Tonnen durchs Gelände wuchtet, ist ebenso wenig mit niedrigem Verbrauch zu rechnen, aber damit dass er weit kommt. Mit einem Wendekreis von 12,8 Meter gehört er zwar nicht zu den wendigsten Transporteuren, aber zu den geländegängigsten. Dank seinem zuschaltbarem Allradantrieb, einer Bodenfreiheit von 31 Zentimeter, einer Watttiefe von 70 Zentimeter und Böschungswinkeln von 29 und 26 Grad vorne und hinten. 

Der VW Amarok ist mit seinem Wendekreis von 12,93 Meter ähnlich sperrig unterwegs, bietet mit 80 Zentimetern etwas mehr Watttiefe, aber lediglich 24 Zentimeter Bodenfreiheit. Dem Ford Ranger glückt mit 30 Grad ein etwas größerer Böschungswinkel.

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Warum gerade den?

Ein Transporter fürs Gelände oder ein Geländewagen für den Transport? Sowohl als auch. Transport und Familie? Sowohl als auch dank vier Türen, fünf Sitzplätzen und guter Sicherheitsausstattung. Der Toyota Hilux wird in der achtem Generation seinem Namen, der mit Höhe und Luxus kokettiert, als Executive so gerecht wie nie zuvor in seiner mittlerweile 55-jährigen Produktionsgeschichte.

Weitere Informationen zum Fahrzeug

https://www.toyota.de

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