Tesla

Tesla will angeblich doch kein 25.000-Dollar-Modell bauen

Insider sagen: Das Model 2 ist gestrichen

tesla will angeblich doch kein 25.000-dollar-modell bauen

Wenn das stimmt, wär’s fürwahr ein Knaller: Nach einem Medienbericht hat Tesla das geplante Einstiegsmodell für 25.000 Dollar gestrichen. Elon Musk hatte das Auto, das wir (wie viele andere Medien) provisorisch Model 2 genannt haben, beim Tesla Battery Day 2020 angekündigt. Das Low-Cost-Modell sollte in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 auf den Markt kommen.

Doch nun soll Tesla von seinen Plänen abgerückt sein, schreibt Reuters unter Berufung auf drei Insider-Quellen sowie firmeninterne Unterlagen. Stattdessen wolle man sich auf das Robotaxi konzentrieren, das auf der gleichen Plattform aufsetzen soll.

Die Entscheidung würde eine Abkehr von Elon Musks Vision darstellen: erschwingliche Elektroautos für die Massen zu produzieren. Schon Teslas erster Masterplan von 2006 sah eine Top-Down-Strategie vor: Zuerst würde man teure Autos wie das Model S bringen; mit den Gewinnen könnte man dann sukzessive kleinere, günstigere Autos entwickeln.

Erst im Januar hatte Musk den Investoren mitgeteilt, man werde in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 in der Gigafactory Texas mit der Produktion beginnen. Weitere Produktionsstandorte waren im Gespräch.

Teslas bislang günstigstes Modell, das Model 3, kostet in Deutschland etwa 43.000 Euro, in den USA ist das Basismodell schon für knapp 39.000 Dollar zu haben. Das sind 14.000 Dollar mehr, also das geplante Basismodell für 25.000 Dollar kosten sollte.

Das Tesla Model 2 als (spekulatives) Rendering

Zwei Quellen sagten, sie hätten von der Entscheidung bei einem internen Treffen mit zahlreichen Beschäftigten erfahren. Eine Quelle sagte, das Treffen habe Ende Februar stattgefunden. Eine andere Quelle sagte, das Robotertaxi würde in viel geringeren Stückzahlen als das Model 2 produziert.

Reuters hat Einsicht in mehrere interne Mitteilungen zu der Streichung des Model 2. So riet ein namentlich nicht genannter Model-2-Programmmanager am 1. März, die Beschäftigten sollten Zulieferer nicht von der Einstellung des Programms informieren. In einer weiteren Nachricht dankte der Manager den Beteiligte für ihre Bemühungen und riet: “Wir möchten nicht, dass all unsere harte Arbeit umsonst ist. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Dinge ordnen und ordnungsgemäß dokumentieren.” Eine vierte Person mit Insider-Kenntnissen sagte, dass sich die Pläne von Tesla auch wieder ändern könnten.

Unter dem Strich

Meine Güte. Was haben die Medien (inklusive InsideEvs) nicht alles geschrieben über das Tesla Model 2. Zahllose Mutmaßungen und Renderings wurden veröffentlicht, und nun soll Schluss sein damit? Das wäre wirklich ein Knaller. Denn natürlich hätte das auch Auswirkungen auf die Pläne anderer Hersteller, zum Beispiel des VW-Konzerns, der 2025 ebenfalls 25.000-Euro-Modelle bringen will.

Wenn Tesla kein solches Einstiegsmodell bringt – möglicherweise wegen der derzeitigen Nachfrageschwäche –, würde die ganze Branche erzittern. Es wäre wohl auch das Ende von Elon Musks Träumen: 20 Millionen Tesla-Verkäufe im Jahr 2030 sind ohne günstiges Einstiegsmodell nie und nimmer zu erreichen. Die Tesla-Aktie fiel aufgrund der Reuters-Meldung um 5 Prozent, machte später jedoch die Hälfte des Verlusts wieder wett.

Quelle: Reuters

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