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Technologie meets Performance: Der McLaren Artura im Test

Um herauszufinden wie sich das britische Plug-in-Hybrid-Supercar so fährt, ging es für uns von Bayern nach Österreich auf den Salzburgring. Überzeugte der McLaren?

Der Artura ist seit 2021 auf dem Markt und nach dem P1 das zweite Hybrid-Supercar des britischen Herstellers. Während der ältere P1 noch ein Hybrid der ersten Generation war, kann man den neuen Artura auch an den Stecker hängen. Im Portfolio von McLaren bildet er das Einstiegsmodell. Die für das Fahrzeug neuentwickelte Kohlefaserplattform samt den Karosserieteilen aus Aluminium tragen dazu bei, dass der Artura nur 1.395 Kilogramm auf die Waage bringt – und dass trotz der verbauten Plug-in-Hybrid-Technik. Für den Antrieb wird hier ein V6-Aggregat in Kombination mit E-Motoren verbaut. Gemeinsam kommt man so auf eine Systemleistung von 680 PS und 720 Newtonmeter Drehmoment. Die Elektrounterstützung soll, neben zusätzlicher Power, vor allem auch das Turboloch schließen. Als Kraftübertragung dient eine Achtgang-DSG-Automatik. Auf dem Datenblatt heißt das so viel wie: 0 auf 100 km/h in 3,0 Sekunden. Die 200-km/h-Marke ist in 8,3 Sekunden erreicht. Die Höchstgeschwindigkeit wird von McLaren mit 330 km/h angegeben. Rein elektrisch kommt man mit dem Supercar rund 30 Kilometer. Dies ist ein Fortschritt gegenüber dem P1, welcher gerade einmal 11 Kilometer rein elektrisch zurücklegen konnte. Rückwärts fährt man übrigens immer im reinen E-Modus. Aber jetzt zum spannenderen Teil: Wie fährt sich der Artura in der Praxis?

technologie meets performance: der mclaren artura im test

Foto: Simninja

Um den McLaren zu testen, ging es für uns durchs bayrische Voralpenland nach Österreich zum Salzburgring. Was als Erstes auffiel, war die sehr gute Beschleunigung. Das Fahrzeug zieht ordentlich an und die E-Motoren merkt man sofort als zusätzliche Unterstützung. Der Motorsound kann sich ebenfalls hören lassen – außer beim Einparken und Rangieren, dann nervt der hohe Piepton des E-Motors leider mehr als anfangs gedacht. Besser konnte das Fahrwerk überzeugen, das extrem agil und feinfühlig ist. Dass der Artura eher für kurvenreichere Landstraßen gedacht ist, merkt man insbesondere bei konstanter Geschwindigkeit auf der Autobahn. Dort fühlt sich das Fahrzeug weniger wohl und ist anfällig für Spurrillen und Unebenheiten. Dies äußert sich zum Teil auch am vibrierenden Lenkrad. Die absolute Wohlfühlumgebung des Engländers ist natürlich die Rennstrecke, wo er mit all seinen Vorzügen glänzt. ABS und ESP sind dafür einwandfrei eingestellt und auch im Drift-Modus kann man sich als unerfahrener Fahrer stets auf das System verlassen und fühlt sich sicher. Apropos sicher: Die Bremsleistung ist hervorragend. Eine weitere Sicherheit – nämlich die, um mit dem tiefen Artura nicht irgendwo aufzusitzen – bildet das Liftsystem der Vorderachse. Ein Must-Have für alle Kunden.

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Überzeugen konnte uns des Weiteren der Innenraum, wenn auch ein paar Features weniger gut ausfallen. Fangen wir aber mit dem Positiven zuerst an: Öffnet man die Flügeltüren (die nicht nur uns, sondern auch viele Passanten bewunderten) und nimmt erstmals Platz, stechen sofort die sehr gute Verarbeitung und die qualitativ hochwertigen Materialien ins Auge. Gut fanden wir auch, dass sich bei der Lenkradeinstellung das Tachodisplay stets mitverstellt. So ist eine perfekte Sicht auf den Screen immer garantiert. Für zusätzliches Gepäck reicht der Kofferraum aus, überproportioniert ist er jedoch nicht.

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Nun zu den weniger guten Details: Ein großes Manko von McLaren ist die allgemeine Bedienlogik und Menüführung des Infotainments samt der Navigation. Optisch sieht alles ansprechend aus, in der Praxis ist bei der Umsetzung aber definitiv Luft nach oben. Selbst die Verkäufer gaben uns als Tipp, lieber Google Maps zu benutzen, als die eigene Navi-Software. Optisch sahen auch die verbauten Lautsprecher edel aus. Die Klangqualität konnte hingegen leider nicht wirklich überzeugen. Weiters mussten wir bedauerlicherweise jedes Mal beim Einsteigen unsere Sitzposition neueinstellen, da das System auf Grund von einer fehlerhaften Bordelektronik diese nicht speicherte.

technologie meets performance: der mclaren artura im test

Nach einigen Runden auf dem Salzburgring können wir nun abschließend sagen, dass der McLaren Artura technisch ein großartiges Auto ist. Die Performance samt der Hybrid-Technologie kann sich sehen lassen und auch das generelle Design mit der speziellen Lackfarbe überzeugt auf ganzem Wege. Bei der Software und den Infotainment-Features herrscht allerdings etwas Nachholbedarf. Dies könnte aber mit Hilfe von Updates schnell behoben werden und den Artura dadurch zu einem noch besseren Supercar machen.

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