Nach unserem Bericht im vergangenen Herbst bekommen wir das Supercar erneut zum Testen. Einige Dinge haben sich verbessert.
Um eines vorwegzunehmen, der britische Plug-in-Hybrid-Sportler ist ein großartiges Fahrzeug, insbesondere die Technik und das verbaute V6-Aggregat samt den E-Motoren. Die 680 PS und 720 Newtonmeter Drehmoment können sich allemal sehen lassen. Auch bei der elektrischen Reichweite von rund 30 Kilometer für das Supercar gibt es nichts zu bemängeln. Dennoch gab es im Herbst 2023, als wir von Bayern nach Österreich unterwegs waren und den Artura schlussendlich über den Salzburgring jagten, ein paar Dinge, die nicht ganz zu 100 Prozent überzeugten. Unter anderem fiel beim Geradeausfahren bei hohen Geschwindigkeiten das vibrierende Lenkrad auf. Im Gegensatz dazu nervte bei Schrittgeschwindigkeit (Rangieren und Einparken) der äußerst laute Piepton des E-Motors. Weiters gab es bei gewissen Dingen im Innenraum Verbesserungsbedarf – aber alles der Reihe nach.
Stille E-Motoren
In vielen Teilen des Landes hat sich bereits der Frühling eingenistet. Nicht allzu weit entfernt, gibt es aber noch Flecken, wo nach wie vor winterliche Fahrbedingungen herrschen. Genauso einen Teil der österreichischen Alpen haben wir uns für unsere Testfahrt im „Onyx Schwarz“ lackierten McLaren Artura herausgesucht. Wie gewohnt liefert der Brite in Sachen Beschleunigung sehr gut ab. Mit Hilfe des Achtgang-DSG-Getriebes geht es in 3,0 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Pferdestärken schieben ordentlich an und so erreicht man bereits in 8,3 Sekunden 200 km/h. Dank der Elektrounterstützung bringt der Artura eine kontinuierliche Leistungsabgabe auf die Straße und schließt somit das Turboloch. Maximal sind 330 km/h drinnen, die wir noch auf der deutschen Autobahn austesten konnten. Hier merkten wir auch das nun deutlich verbesserte Handling bei hohem Tempo. Das Vibrieren wie bei unserem Testwagen im Herbst ist bei diesem Exemplar nicht vorhanden und das Fahrwerk ist perfekt eingestellt. Die Ursache damals waren wohl die sehr stark mitgenommenen Reifen samt Bremsplatten. Danach ging es die alpinen Bergstraßen hinauf. Am Gipfel angekommen fiel uns auf, dass der E-Motor beim Rangieren keinen nervtötenden hochfrequenten Piepton mehr von sich gab und auch deutlich leiser geworden ist. Ob hier eine Anpassung vorgenommen wurde oder unser letzter Testwagen aus irgendeinem Grund besonders laut war, ist nicht wirklich klar. Laut McLaren gab es hierzu auf Nachfrage kein offizielles Update.
Unübersichtliche Infotainment-Logik
Verbesserungen gab es nun auch im Interieur. Wie schon beim ersten Testwagen stechen sofort die top Verarbeitung sowie die hochwertigen Materialien ins Auge. Ein All-Time-Favorite: Beim Lenkradverstellen geht der ganze Tacho-Display mit, was sehr angenehm ist und immer eine perfekte Sicht auf die Instrumente schafft. Bemängelt wurde von uns das letzte Mal die schlechte Navi-Software von McLaren. Beim jetzigen Testwagen funktionierte nun endlich Apple CarPlay und man konnte somit auf Google-Maps, andere Google-Dienste aber auch Spotify zurückgreifen. Mit letzterer App kann man nun auch die Soundanlage besser nutzen, die zuvor bei uns nicht so gut abschnitt. Nach wie vor etwas umständlich finden wir die generelle Bedienlogik und die Menüführung des Infotainments. Sitzt man hingegen öfters in einem McLaren findet man sich nach und nach zurecht. Ein Update hierfür wäre aber dennoch nicht schlecht.
Da der McLaren Artura bereits seit 2021 auf dem Markt ist, kann man eventuell schon bald auf ein echtes Facelift hoffen, wobei das markante Äußere und der Motor nach wie vor glänzen wie am ersten Tag.
Alle Bilder zu unserem Ausflug gibt es hier: