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Stellantis verteidigt Verbrenner-Aus in der EU im Jahr 2035

Der Chef des Autokonzerns Stellantis macht schwere Anschuldigungen gegenüber der Politik und wirft ihr ein „regulatorisches Chaos“ vor. Das wecke Zweifel bei den Kunden. Doch sein Unternehmen bleibe auf Linie – auch nach einer möglichen Wiederwahl von Donald Trump.

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Konzernchef Carlos Tavares: „Stellantis will bis 2038 CO2-neutral sein“

Der Chef des Autoriesen Stellantis, Carlos Tavares, will am Verbrennerverbot in der EU ab 2035 festhalten. „Ich bin in keinster Weise dagegen, dass wir Verbrenner im Jahr 2035 verbieten. Ich unterstütze diese Vorgabe“, sagte Tavares im Interview mit WELT AM SONNTAG. Diese Entscheidung sei „klar und deutlich“.

Man müsse aber in der Umsetzung pragmatisch sein, um den Übergang zur Elektromobilität zu schaffen. Angesichts der gesetzlich vorgesehenen Überprüfung der EU-Regel im Jahr 2026 gibt es zunehmend Forderungen, das Verbot wieder zu kippen.

Der Politik warf Tavares vor, ein „regulatorisches Chaos“ geschaffen zu haben. „Die verschiedenen Akteure in der EU schaffen ein solches Maß an Zweifeln, dass die Kunden zögern, sich neue Autos zu kaufen“, sagte er. Jeder Bürgermeister könne strengere Vorschriften setzen als sein Land oder die EU, etwa indem er Einfahrverbote für Verbrenner in die Innenstadt verhängt. Das führe zu Widerstand, etwa zu den Bauernprotesten in vielen europäischen Ländern oder den Wahlerfolgen populistischer Parteien, warnte der Manager.

Tavares kündigte an, auch nach einer möglichen Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten an den Klimaschutz-Zielen seines Unternehmens festzuhalten. „Wenn die Bürger eine andere Richtung einschlagen und sich die Vorschriften ändern, werden wir trotzdem weiterhin unser Bestes tun, um die Emissionen zu reduzieren“, sagte der Manager.

„Stellantis will bis 2038 CO2-neutral sein – als erstes Unternehmen der Branche. Ich bin sicher, dass die Verbraucher uns auf diesem Weg unterstützen werden.“ Zum Stellantis-Konzern zählen 14 Marken, darunter Fiat, Peugeot, Opel und Chrysler, außerdem eine Beteiligung am chinesischen Hersteller Leapmotor.

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