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Start in die Motorradsaison: Das sind die Trends und Probleme

Tommy Gärtner aus Dohna kennt sich als Chef eines Kfz-Meisterbetriebs aus mit schnellen Rädern. Doch Tempo steht für ihn nur an zweiter Stelle.

start in die motorradsaison: das sind die trends und probleme

Tommy Gärtner verkauft mit seinem Vater in Dohna den Traum von der Freiheit auf zwei Rädern – als Motorrad oder Fahrrad, mit Strom oder Sprit. © Foto: Karl-Ludwig Oberthür

Er wird von vielen Motorradfans beneidet. Tommy Gärtner sitzt an der Quelle. Seine Familie führt in Dohna seit 55 Jahren einen Kfz-Meisterbetrieb, ist als Vertragshändler auf Yamahas spezialisiert und hat vergangenes Jahr auf der Müglitztalstraße neu gebaut. Der 21-Jährige verkörpert die dritte Generation und kann sich im Prinzip jeden Tag eine andere Maschine aussuchen. Doch er fährt privat eine MT-07, Baujahr 2018. Seit 2019 führt er mit seinem Vater gemeinsam die Geschäfte, der Vater leitet den Bereich Verkauf, der Junior hat die allgemeine Betriebsleitung.

In den vergangenen Monaten waren viele Motorräder im Winterschlaf. Jetzt werden sie wieder rausgeholt, was man auch an den Wartezeiten für einen Werkstatttermin merkt. Zwischen März und August sind das zwischen zwei und vier Wochen. Wer jetzt starten will, hat den Check längst hinter sich oder mindestens schon einen Termin. Tommy Gärtner erklärt die aktuellen Trends, welche Routen er empfiehlt und wie er es mit der Geschwindigkeit hält.

Preise von knapp 4.000 Euro bis zum Kleinwagen

Irgendwann hat jeder Motorradfahrer angefangen. Früher war es die Simson, die seit Jahren bei Jugendlichen Kult ist. Wer nicht selbst schrauben und basteln und etwas moderner unterwegs sein will, entscheidet sich vielleicht erst einmal für ein Modell aus zweiter Hand. Da kann man bei den verschiedenen Marken schon ab 1.000 Euro ein Schnäppchen machen, je nachdem welche Ansprüche man hat. Dann folgen die Einsteigermodelle, die schon für unter 10.000 Euro zu bekommen sind.

Für die ganz jungen Einsteiger, also die 16-Jährigen, sind Motorräder ab etwa 5.000 Euro zu bekommen, die mit dem Führerschein B196, also ohne Prüfung gefahren werden können. Nach oben gibt es auch bei den Motorrädern keine Grenze. Da kann ein toller Flitzer schon gut mal mehr als ein Kleinwagen kosten.

Yamaha, Ducati, BMW, Harley-Davidson, Honda, Kawasaki – wer die Wahl hat, hat auch bei Motorrädern die Qual. Auch die älteste amerikanische Marke gibt es im Landkreis, Indian-Motorcycle bekommt man bei der Motogiro Hilker GmbH in Freital. Jede Marke hat ihre Besonderheit und findet ihre Käufer. Es ist wie bei den Autos und Fahrrädern.

Touren nach Feierabend, für Frauen und durch die Alpen

Gleich ist beim Motorrad, Fahrrad und auch Joggen: Manche sind lieber allein unterwegs, andere in Gemeinschaft. Für die, denen es allein zu langweilig ist, bieten Gärtners seit Jahren organisierte Touren an. Dieses Jahr sind es von der Feierabendrunde mit Vorführ-Fahrzeugen bis zur einwöchigen Alpentour 30 Veranstaltungen. Auch Sicherheitstrainings, Renntraining und ein Enduro-Training kann gebucht werden, dazu gibt es drei Ausfahrten speziell für Frauen. Solche Angebote machen auch andere Motorrad-Händler und es gibt sogar spezielle Reisebüros, die Touren mit dem Motorrad verkaufen. Egal ob über ein langes Wochenende oder mehrere Wochen bis hin zu Monaten: Motorradfahren bleibt beliebt, die Ziele und Motorräder ändern sich, das Gefühl der Freiheit auf zwei Rädern nicht.

Diskussion um hohes Tempo und Verbote

Wer über Motorräder redet, muss auch über Geschwindigkeit reden. Bei der scheiden sich die Geister. Die Folgen sind Fahrverbote wie das auf den Serpentinen bei Hohnstein und Diskussionen wie im Müglitztal, in die viel mehr einbezogen sind und mitreden als selbst Motorrad fahren oder betroffen sind. Dass Biker wie Tommy Gärtner nichts von Fahrverboten halten, überrascht wenig. Er verweist auf die schwarzen Schafe unter den Bikern. Den vielen anderen komme es auf eine vernünftige, angepasste und vorausschauende Fahrweise an.

Geschwindigkeit sei kein primärer Fun-Faktor beim Motorradfahren, auch wenn es Maschinen gibt, die bis zu 250 km/h schaffen. Ein Tempo, das man auf keiner normalen Straße fahren kann, selbst die schnellsten Raser nicht. Dafür gebe es abgesperrte Strecken, entsprechendes Training und für erfahrene Fahrer spezielle Track-Days. “Beim Motorradfahren geht es heutzutage mehr um die Freiheit auf zwei Rädern, das Genießen der Landschaft, das Abschalten vom Alltag”, sagt Gärtner.

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