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Wohnmobile

So verbessert sich das Fahrgefühl im Fiat Ducato

Wesentlicher Teil jedes Wohnmobil-Urlaubs ist das Fahren. Es sollte möglichst stressfrei und angenehm sein. Ein Fahrwerksumbau hilft dem straffen Fiat Ducato bezüglich Fahrkomfort auf die Sprünge.

so verbessert sich das fahrgefühl im fiat ducato

© Andreas Becker

Wesentlicher Teil jedes Reisemobil-Urlaubs ist das Fahren. Es sollte möglichst stressfrei und angenehm sein. Ein Fahrwerksumbau hilft dem straffen Fiat Ducato in Sachen Fahrkomfort auf die Sprünge.

so verbessert sich das fahrgefühl im fiat ducato

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Das Route-Comfort für die Hinterachse besteht aus GfK-Blattfedern, Luftfederbalgen und Kompressor

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© Andreas Becker

Das Route-Comfort für die Vorderachse besteht aus einer neu abgestimmten Feder-Dämpfer-Kombination.

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​Für Ducato und Co. gibt es für Light-Chassis ab Werk verschiedene Blattfedern mit unterschiedlichen Federraten. Die schwerste ist eine Doppelblattfeder mit 21 kg Gewicht je Seite.

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12 kg wiegt dagegen die weichere Variante der Einzelblattfeder.

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Die GfK-Feder des Route-Comfort-Sets wiegt dagegen nur sieben Kilogramm.

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Weit verbreitet ist die härtere Einzelblattfeder. Diese wiegt immer noch 16 kg.

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Vorher: Mit dem Originalfahrwerk steht der Kotflügelrand 80,5 cm über dem Boden

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Nachher: Mit dem Route-Comfort sind es rund 83 cm.

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Die Blattfedern hängen nur an zwei Aufnahmepunkten, deren Verschraubung gelöst wird.

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Die orangen Anschlagpuffer müssen weichen. Hier ist etwas sanfte Gewalteinwirkung nötig.

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Ist die alte Feder raus, hebt man die leichte und weichere GfK-Blattfeder in die Aufnahmen.

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Die Aufnahme für den Balg der Luftfeder kommt an die Stelle des Anschlagpuffers.

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Dann wird der Federbalg zwischen Achse und Karosserie geschoben.

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An der Achse befestigt man die Feder an den Original-Aufnahmen mittels zweier Bügel.

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Der Kompressor wird mittels passender Aufnahme zwischen Vorderachse und Tank montiert.

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Die Steuereinheit der Luftfeder findet ihren Platz rechts unter dem Lenkrad.

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Hier lässt sich später der Luftdruck für beide Federbalge getrennt einstellen.

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Nachdem alle Luftschläuche sorgfältig verlegt sind, erfolgt der Anschluss an die Federbälge.

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Ganz abgesenkt ist der Kotflügelrand nun rund 80 cm über dem Boden.

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Voll aufgepumpt steht der Wagen etwa sieben Zentimeter höher.

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Ein Stoßdämpferwechsel beginnt beim Ducato kurioserweise mit Schrauben am Armaturenbrett.

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Dahinter verstecken sich die Federdome, an denen die Domlager befestigt sind.

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Mit einem langen Hebel wird der Dämpfer aus seiner Aufnahme gestemmt.

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Die neue Feder-Dämpfer-Kombination des Route-Comfort für die Vorderachse wird mit Hilfe eines Federspanners vormontiert und das Domlager angebracht.

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Die fertig montierte Feder-Dämpfer-Kombination schiebt man von unten in die Federdome.

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Sitzt das Federbein richtig in der Aufnahme, wird es mit drei Schrauben befestigt.

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Zu guter Letzt wuchtet man den Dämpfer in die untere Aufnahme an der Vorderachse.

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Umfangreiche Messtechnik sorgt für eine objektive Bewertung des Fahrwerksumbaus.

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Subjektive Eindrücke werden auf der rund 30 Kilometer langen Testfahrt erfasst.

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Die Schlechtwegestrecke besteht aus langgezogenen Wellen,…

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… Kopfsteinpflaster,

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… und fiesen Schlaglöchern.

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Auf der Landstraße sind sowohl gut ausgebaute schnelle Passagen wie auch kleine schlechte Nebenstraßen zu passieren.

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Die Messwerte lassen sich live auslesen.

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Die mit ca. 20 km/h überfahrene Schwelle ist Ursache für den kurzen Schlag, der im Diagramm unten abgebildet ist.

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Das Fahrverhalten von Fiat Ducato und seinen Verwandten aus dem Stellantis-Konzern überzeugt in vielen Bereichen. Egal ob bei schnelleren Autobahn-Passagen oder bei ambitionierten Kurvengeschwindigkeiten – man fühlt sich sicher.

Aber eines kann sich der Ducato nicht auf die Fahnen schreiben: übermäßigen Fahrkomfort. Doch gerade den möchte ein Großteil der Wohnmobil- und Campingbus-Fans gerne haben. Dann hilft nur ein Gang zum Fahrwerksspezialisten.

Wie funktionieren Komfortfahrwerke?

Einen Weg zu mehr Reisevergnügen bieten Komfortdämpfer und -federn, die von verschiedenen Anbietern entweder Achsen-weise oder als Komplettpaket für vorn und hinten angeboten werden. Dabei macht übrigens der Stoßdämpfer den Löwenanteil am Fahrkomfort aus.

Entscheidende Größen für die Abstimmung eines Dämpfers sind dabei die Druck- und die Zugstufe. Die Härte der Druckstufe ist verantwortlich für das Einfedern des Dämpfers. Je härter die Druckstufe, umso langsamer federt der Dämpfer ein. Das hat zum Beispiel beim Einlenken Vorteile, aber macht das Fahrverhalten unkomfortabler, da Unebenheiten direkter an die Karosserie weitergegeben werden. Die Zugstufe steuert dagegen das Ausfedern. Je weiter das Zugstufenventil öffnet, umso schneller kehrt der Dämpfer in seine Ausgangsstellung zurück.

Komfortfahrwerke haben im Vergleich zum Serienfahrwerk eine weichere Druckstufe, um das Einfedern zu beschleunigen, somit kurze Schläge besser abzudämpfen und sanfter aufzunehmen. Gleichzeitig ist die Zugstufe straffer, um das Zurückfedern zu verlangsamen. Das sorgt insgesamt für weniger Bewegungen der Karosserie auf schlechten Straßen.

Neben den Dämpfern haben die Federn einen Einfluss auf den Komfort. In erster Linie hält die Federspannung den Dämpfer auf einem gewissen Grundniveau und bestimmt so auch die Bodenfreiheit des Fahrzeugs mit. Der Federweg legt das Maximum des Einfederns fest.

An der Hinterachse ist bei vielen eine Zusatzluftfeder der erste Gedanke, wenn es um mehr Fahrkomfort geht. Oft ist diese ein probates Mittel, um die mögliche Achslast zu erhöhen, was eine Auflastung des Fahrzeugs ermöglicht. Ein Komfortgewinn entsteht mit einer Zusatzluftfeder allerdings nicht zwangsläufig.

Deshalb ist es wichtig, dass man sich vor einem teuren Tausch von Fahrwerkskomponenten richtig beraten lässt. Je nach Einsatzzweck, persönlichen Vorlieben und nicht zuletzt nach den realen Achslasten des Wohnmobils oder Campingbus muss eine Fahrwerksoptimierung speziell abgestimmt werden.

Fahrwerk-Verbesserungen der Firma Goldschmitt

Goldschmitt hat unter dem Label Route-Comfort neben Komfortstoßdämpfern vorn eine Hinterachslösung im Programm. Letztere kombiniert eine leichte und weiche GFK-Blattfeder mit einer Zwei-Kreis-Zusatzluftfeder. Das soll den Fahrkomfort spürbar erhöhen.

Praktischer Nebeneffekt: In gewissen Grenzen kann man mit der Hinterachsluftfederung das Fahrzeug nivellieren, sprich im Stand in die Waage bringen. Im hier durchgeführten Test waren das immerhin sieben Zentimeter zwischen tiefstem und höchstem Punkt der Luftfeder.

Der Einbauvorgang

Da in Fiat Ducato und Co. verschiedene Blattfedern eingebaut sein können, kann der Einbau der sieben Kilogramm leichten GFK-Feder samt Zusatzluftfederung sogar gewichtsneutral sein. Die schwerste Variante, die Doppelblattfeder, die in manchen Light-Chassis eingebaut ist, wiegt stattliche 21 Kilogramm.

Die Testergebnisse

Und wie viel Komfortgewinn bringt die Fahrwerksoptimierung wirklich? Das möchten wir bei Goldschmitt herausfinden und bauen das Camperplus-Comfort-Paket in einen Sunlight-Kastenwagen. Das Paket für Vorder- und Hinterachse kostet zum Testzeitpunkt 2.699 Euro zuzüglich Montagekosten. Um den Unterschied zwischen Serienfahrwerk und Komfortfahrwerk sowohl objektiv wie auch subjektiv zu bewerten, fährt promobil mit beiden Konfigurationen eine rund 30 Kilometer lange Teststrecke mit verschiedensten Fahrbahnbelägen und Geschwindigkeitsfenstern.

Am Ende jeder Runde geht es noch auf die Schlechtwegestrecke von Goldschmitt mit fiesen Schlaglöchern, Querfugen, Bodenwellen und Kopfsteinpflaster. Subjektive Bewertungen erfolgen von 1–10, wobei 10 für “sehr gut” steht. Die objektiven Werte ermitteln mehrere Beschleunigungssensoren, die am Testwagen angebracht sind. In den Diagrammen auf Seite 62 unten ist zu erkennen, dass die Beschleunigungswerte, die beim Überfahren einer Kante an die Karosserie übertragen werden, mit dem umgerüsteten Fahrwerk deutlich niedriger ausfallen.

Während an der Vorderachse der Unterschied rund 0,1 g beträgt, sind es an der Hinterachse fast 0,35 g Unterschied zwischen Serien- und Komfortfahrwerk. Nur auf dem Kopfsteinpflaster der Schlechtwegestrecke fühlte sich das Serienfahrwerk etwas harmonischer an. Ansonsten hat das Umrüstfahrwerk bei allen komfortrelevanten Punkten in der subjektiven Bewertung klar besser abgeschnitten, wie man am Kreisdiagramm auf der nächsten Seite deutlich ablesen kann. Der Komfortgewinn fällt besonders auf den ersten Kilometern direkt nach dem Umbau auf, wenn die Eindrücke des Serienfahrwerks noch frisch sind.

Zusatznutzen des komfortableren Fahrwerks: Bewegt sich das Fahrzeug weniger, gibt es weniger Geräusche aus dem Aufbau, was den subjektiven Reise-Komfort nochmals erhöht.

Beschleunigungsmessung

Objektiv lässt sich der Fahrkomfort an diesen Diagrammen ablesen. Die orange Linie ist das Serienfahrwerk, die blaue zeigt den Wert des Komfortfahrwerks beim Überfahren der Kante oben. Zur besseren Lesbarkeit sind die Diagramme zeitlich etwas versetzt. Je höher der Ausschlag, umso schlechter.

Subjektivbewertung

Subjektiv wahrgenommene Fahrwerksunterschiede sind in diesem Diagramm erfasst (orange: Serienfahrwerk, blau: Komfortfahrwerk). Je weiter außen die Linie ist, umso besser ist die Bewertung. Gerade im Bereich Federungs- und Abrollkomfort sind die Unterschiede groß.

Fahrwerks-Anbieter

Umbaupartner haben die Anbieter von Fahrwerkskomponenten meist im ganzen Land. Jeweils zu finden auf deren Homepages.

  • Alko Fahrzeugtechnik, 89359 Kötz
  • Bilstein, 58256 Ennepetal
  • Goldschmitt techmobil GmbH, 74746 Höpfingen
  • Koni, 3261 NH Oud-Beijerland
  • Linnepe, 58256 Ennepetal
  • MAD-Vertrieb-Bense, 58099 Hagen
  • ORC Exklusiv, 73342 Bad Ditzenbach
  • SMV, 49163 Bohmte
  • VB Airsuspension, 58099 Hagen

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