Der Fiat 500e könnte sein Elektro-e verlieren und künftig auch mit Verbrennungsmotor angeboten werden. Damit soll die zuletzt schwächelnde Nachfrage angekurbelt werden.
Der Start war vielversprechend: Zeitweise ist der Fiat 500e das beliebteste Elektroauto Deutschlands gewesen. In der Zulassungsstatistik 2023 brachte es der kleine Italo-Stromer zumindest noch auf den vierten Platz und bewahrte sich den Status des hierzulande meistverkauften elektrischen Kleinwagens. Dennoch – und weil es nicht nur um Deutschland geht – sind Fiat und die Konzernmutter Stellantis nicht zufrieden mit den Absatzzahlen. Sie schwächelten zuletzt so sehr, dass im Turiner Stammwerk Mirafiori ein Produktionsstopp für den 500 Elektro verhängt wurde – nicht der erste im Übrigen.
Geduld ist gefragt
Um die Nachfrage zukunftsfest zu machen und die Defizite des elektrischen Modells auszugleichen, wird nun offensichtlich ein ungewöhnlicher Schritt erwogen: Wie Automotive News Europe berichtet, ist als zweites Standbein eine Verbrenner-Version mit Mildhybrid-Benziner im Gespräch. Bis sie tatsächlich auf den Markt kommt, dürfte es allerdings Ende 2025/Anfang 2026 werden.
Anpassung lohnt nicht
Anderswo fährt Fiat schon zweigleisig: Den etwas größeren 600 – hier geht es zu unserem ersten Test – gibt es sowohl vollelektrisch als auch mit Mildhybrid-Antrieb. Ähnliches gilt für den Avenger aus dem Stall der Stellantis-Schwestermarke Jeep. Zunächst sollte das Mini-SUV nur als Avenger Elektro – unseren Fahrbericht lesen Sie hier – auf den deutschen Markt kommen. Inzwischen wird aber parallel eine reine Benziner- sowie eine Mildhybridvariante angeboten.
Die Konkurrenz schläft nicht
Die Entscheidung für ein Parallelangebot, das Sprit statt Strom verarbeitet, erscheint aus zwei Gründen sinnvoll. Zum einen sinkt das kundenseitige Interesse an E-Autos ganz generell, Fiat ist nicht der einzige Hersteller, dem das zu schaffen macht. Und zum anderen bekommt es der 500e zunehmend mit preislich attraktiven Elektro-Wettbewerbern zu tun. Der Einstiegspreis des schicken (und größeren) Volvo EX30 beispielsweise liegt mit 37.240 Euro nicht dramatisch über dem offiziellen des 42-kWh-500e, der für 2025 annoncierte Renault 5 E-Tech Electric wird ab 25.000 Euro zu haben sein, und Citroën offeriert schon jetzt den Kleinwagen ë-C3 ab 23.300 Euro.
Mitbewerber aus eigenem Haus
Mit dessen vermutlich ähnlich eingepreistem Zwillingsbruder erwächst dem 500e sogar ein Konkurrent aus eigenem Haus: Zum 125. Fiat-Geburtstag am 11. Juli 2024 soll der komplett neue Panda vorgestellt werden. Neben einer elektrischen Existenz wird allerdings auch er eine zweite als Verbrenner führen.