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Sensoren melden jede Parklücke: Umherfahren überflüssig

sensoren melden jede parklücke: umherfahren überflüssig

Ein Ende der Sucherei: Freie Parkplätzte sollen automatisch angezeigt werden.

Wer in der Landeshauptstadt einen öffentlichen Parkplatz für sein Auto sucht, der kann jetzt vorab online auf der städtischen Internetseite prüfen, ob sich die Anfahrt lohnt und freie Stellplätze verfügbar sind. Das kommunale Mobilitätsunternehmen Eswe Verkehr hat für die ersten drei städtischen Parkplätze Live-Belegungsdaten online gestellt.

Seit dem Frühjahr vergangenen Jahres waren insgesamt vier Parkflächen im Stadtgebiet mit Sensoren ausgerüstet worden, die automatisch, digital und in Echtzeit die Belegung erfassen. Diese Live-Daten liegen nun für die P+R-Parkplätze Moltkering und Hauptbahnhof (Abschnitt zwischen Salzbach- und Gartenfeldstraße) sowie die straßenbegleitenden Stellplätze an der Friedrich-Ebert-Allee zwischen den Einmündungen Lessing- und Viktoria-Luise-Straße vor.

Gleichmäßigere Auslastung

Damit können in Wiesbaden erstmals dynamische Belegungsdaten öffentlicher Parkflächen in Echtzeit angezeigt werden. Ein Service, der bisher nur für einige Parkhäuser möglich war. Die Daten werden in den Verkehrsleitrechner des Verkehrssteuerungssystems eingespeist und auf dem Mobilitätsdaten-Marktplatz veröffentlicht, sodass sie auch für Anwendungen Dritter zur Verfügung stehen.

„Von der Nutzung der Daten versprechen wir uns eine gleichmäßigere Auslastung der städtischen Parkflächen und weniger Parksuchverkehr”, sagt Wiesbadens Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Die Grünen). Die Daten seien zudem für die Anbieter von Navigationssystemen und spezialisierter Smartphone-Apps interessant. Darüber hinaus soll das neue System laut Kowol zur besseren Verknüpfung des Autoverkehrs mit Angeboten des öffentlichen Personennahverkehrs beitragen.

Zerstörungswut führt zu Verzögerungen

Wer als Pendler schon vor der Ankunft am Parkplatz dessen aktuelle Auslastung kenne, der könne seine Entscheidung für oder gegen die Nutzung des eigenen Autos überlegter treffen. Zudem gäben die Daten wertvolle Hinweise zur Nutzung der Parkflächen, die für eine Mobilitätsplanung in der Stadt hilfreich seien und in dieser Qualität bisher nicht vorgelegen hätten, sagt Andreas Sauter, Leiter des Parkraumsensorik-Projektes bei Eswe.

Eigentlich sollte auch der Parkplatz Mainzer Straße Ost mit Sensoren ausgestattet werden. Doch wegen Zerstörungswut sei die Bereitstellung von Live-Daten dort vorerst nicht möglich. Die digitale Parkraum-Sensorik unterliegt einem zweijährigen Pilotbetrieb, um alle Systeme zu testen und Erfahrungen zu sammeln. Anfang 2024 sollen Erkenntnisse über den Nutzen des Projektes vorliegen und Empfehlungen zum Einsatz von Parkraum-Sensoren auf weiteren Parkplätzen gegeben werden.

Der Moltkering ist rund um die Uhr für Parkplatzsucher unentgeltlich nutzbar. Die Stellplätze am Hauptbahnhof sind kostenpflichtig. An der Friedrich-Ebert-Allee ist das Parken in der Nacht zwischen 19 und 9 Uhr kostenfrei und aus Sicht der Stadt vor allem für die Anwohner der südlichen Innenstadt interessant.

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