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Rotenburger Verein bietet Jugendlichen Raum zum Experimentieren an

Rotenburger Verein bietet Jugendlichen Raum zum Experimentieren an

Ein Karussell, das mit PV-Modulen betrieben wird, ein Auto, das dank einer Brennstoffzelle fährt, eine Rakete aus einer Plastikflasche, die 15 Meter hoch fliegt – all das können junge Leute bei einem neu gegründeten Rotenburger Verein in ihrer Freizeit bauen und ausprobieren. Dafür gibt es feste Räumlichkeiten im Steinweg, die die Stadt demnächst renovieren will.

Rotenburg – Vorsitzender des Vereins ist Lehrer Marc Heinzerling. Das Ganze hat den Namen „Sams“, was für Science and Maker Space steht. Das Angebot ist dabei ausdrücklich kein schulisches, sondern soll Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ihrer Freizeit ohne Leistungsdruck die Möglichkeit bieten, sich auszuprobieren. „Viele junge Menschen sind in Sportvereinen und musikalisch aktiv. Wir wollen Möglichkeiten für an Technik interessierte Jugendliche schaffen, wo sie mit Gleichgesinnten in Kontakt kommen und wo wir auch Material bereitstellen, das man sich allein vielleicht nicht leisten könnte“, erklärt Heinzerling.

Die Gruppe, zu der noch mehrere andere Lehrer gehören, hat sich schon zweimal bei den Ferienspielen der Kommunen Rotenburg und Alheim beteiligt. Das Interesse an dem Modul war groß. Das Ziel ist nun, dass mittelfristig nicht immer die Vereinsgründer dabei sein müssen, wenn im Steinweg experimentiert wird. Schön wären zum Beispiel junge Leute, denen man „den Schlüssel in die Hand drücken kann“, so Heinzerling. Der Verein ist also auf der Suche nach Zuwachs: Was Unterstützer angeht, aber auch was interessierte Kinder und Jugendliche betrifft. Dabei ist es egal, welche Schule die jungen Leute besuchen oder ob sie vielleicht eine Ausbildung absolvieren oder schon berufstätig sind.

rotenburger verein bietet jugendlichen raum zum experimentieren anFoto © präsentieren Bürgermeister Christian Grunwald und der Vereinsvorsitzende Marc Heinzerling Projekte der Jugendlichen. Das Karussell dreht sich dank des Sonnenscheins beim Fototermin, die Flaschen-Rakete funktioniert mit Druckluft. Fotos: Christopher Ziermann

Der Verein ist im Steinweg 3 schon eine Zeit lang zu Hause. Früher war dort mal ein Goldankauf angesiedelt. Im Steinweg 5 befand sich eine Zeit lang der Pop-Up-Store, wo Neu-Unternehmer zeitlich begrenzt ein Geschäft betreiben konnten, ohne Miete zu zahlen. Die Stadt hat beide Häuser 2019 für 150 000 Euro gekauft (70 Prozent Förderung aus Landesmitteln). Einen genauen Plan für die Nutzung hatte es damals noch nicht gegeben.

Als der Verein nun nach einem dauerhaften Zuhause suchte, brachte die MER die beiden Häuser ins Spiel. Nun werden die Räumlichkeiten auf Vordermann gebracht. Dazu gehört auch ein Durchbruch zwischen den beiden Häusern auf der Erdgeschossebene, erklärt Bürgermeister Christian Grunwald. „Wir wollen die Räume zu neuem Leben erwecken. Dazu könnte zum Beispiel künftig auch ein Reparaturcafé gehören, auch generationenübergreifende Angebote.“ Dabei soll sich auch eine größere Auslastung der Räume ergeben. Der Verein ist bislang nur an einem Abend pro Woche hier. Grunwald beschreibt das Angebot als „lebenden Organismus“, das die Gemeinwesenarbeit weiter ausbauen kann. Die Renovierung soll einen niedrigen sechsstelligen Betrag kosten und im Laufe des Sommers abgeschlossen sein.

Für die Forscherwerkstatt hat die Stadt eine Anschubfinanzierung gegeben, der Kreis hat Stühle zur Verfügung gestellt, heimische Unternehmen haben Material gespendet – zum Beispiel Solarbaukästen und Werkzeug. Heinzerling erzählt, dass hier auch an Jugend-Forscht-Projekten gearbeitet wird. Aber: Es soll keine Elitenförderung sein. Der Raum steht allen offen, die sich ausprobieren wollen.

Kontakt: Verein Science and Maker Space Rotenburg, Vorsitzender Marc Heinzerling, stellv. Vorsitzender Marcus Wenzel, E-Mail: [email protected]

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