In der Schweiz steht ein Porsche 918 Spyder mit 800 km Laufleistung und psychedelischer Lackierung zum Verkauf.
© Benjamin Hodara/RM Sotheby’s
Sotheby’s versteigert während einer zweitägigen Online-Auktion diesen Porsche 918 Spyder mit Weissach-Paket und “Paint to Sample”-Lackierung.
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Der rot-weiße 819 Spyder stand mehr in einer Schweizer Sammlung, als er fuhr: 800 Kilometer legte er in acht Jahren zurück.
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Sotheby’s schätzt den Preis des Porsche auf umgerechnet 1,77 bis 2,14 Millionen Euro.
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Inklusive Weissach-Paket und Extras im Wert von 175.000 Euro lag der Neupreis dieses individuellen 918 Spyder bei etwa einer Million Euro.
Der Erstbesitzer nahm sich bei der rot-weißen Lackierung offenbar das Le-Mans-Siegerauto von 1970 zum Vorbild.
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Hans Herrmann und Richard Attwood gewannen 1970 die 24h von Le Mans mit einem 917 K, den Porsche Salzburg gemeldet hatte.
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Seinen 918 ließ der in der Schweiz beheimatete Käufer allerdings nicht in Indischrot lackieren, sondern in Rosso Corsa.
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Im Innenraum ist selbst die Oberseite des Armaturenbretts mit rotem Leder bezogen – das ist wegen der möglichen Blendung eher ungewöhnlich.
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Weiße Keder und dunkles Carbon ergänzen den roten Innenraum des Supersportwagens.
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Die Zahlen auf den schlichten Skalen beeindrucken. Angabe sind sie nicht: Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 345 km/h.
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Der 608 PS starke V8-Mittelmotor ist an eine 156-PS-E-Maschine und ein Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt. Der Auspuff endet kurz und knapp oben.
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Vorn gibt es ein kleines Fach für Gepäck und einen 129 PS starken Elektromotor.
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Die Magnesium-Räder sind bei diesem Exemplar, man ahnt es, auf speziellen Wunsch des Käufers, weiß lackiert.
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Passend zu Lackierung und Innenraum: Die rot-weiß-lackierten Schlüssel stecken in roten Lederhüllen.
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Im Juli 2023 bekam der 918 Spyder im Rahmen einer Wartung einen frischen Satz Michelin Pilot Sport Cup.
Die Wartung kostete inklusive neuer Zündkerzen und frischen Ölen für Motor sowie Getriebe umgerechnet 14.476 Euro.
Rosso Corsa, ausgerechnet. In diesem Ferrari-Farbton ließ ein Kunde aus der Schweiz seinen Porsche 918 Spyder lackieren. Streifen und Räder in Weiß ergänzen den Paint-to-Sample-Lack. Innen ist das Leder ebenfalls Rot, sogar auf der Oberseite der Armaturentafel. Heikel, weil das potenziell stärker blendet als Schwarz. Und doch egal, weil der Erstbesitzer seinen 918 Spyder nur wenig fuhr: 800 Kilometer Laufleistung stehen nach gut acht Jahren auf dem Display.
Schätzpreis: mindestens 1,77 Millionen Euro
Sotheby’s schätzt den Preis des Porsche auf umgerechnet 1,77 bis 2,14 Millionen Euro. Die Online-Auktion läuft vom 17. bis 19. Januar 2024. Neu hatte der Supersportwagen inklusive Extras 983.900 Euro gekostet. Allein der Aufpreis für das Psychedellic-Design entsprach dem Gegenwert eines 911 Carrera 4: 106.111 Euro stehen dafür auf der Rechnung. Die Lackierung in Rosso Corsa 322 berechnete Porsche mit 36.667 Euro zusätzlich. Weitere 4.074 Euro kosteten die Magnesiumfelgen in Weiß. Statt in Acid Green sind die Bremszangen in Silber lackiert.
Laut Auktionshaus ist der Schweizer Spyder der einzige in Europa mit psychedelischer Lackierung. Zwei weitere wurden an Kunden in den USA geliefert, keiner davon in Rot-Weiß. Der australische Rennfahrer Mark Webber holte 2015 seinen 918 Spyder ebenfalls in Rot-Weiß ab – allerdings in einem anderen Muster, das an das Le-Mans-Siegerfahrzeug von 1970 erinnerte; Hans Herrmann und Richard Attwood gewannen seinerzeit im 917 K von Porsche Salzburg den Langstreckenklassiker.
Elektromotor und V8
Porsche hatte mit dem 918 Spyder 2014 nicht einfach einen Nachfolger des Carrera GT auf den Markt gebracht, sondern Hybrid-Komponenten und einen V8-Rennmotor mit Top-Pipes zu einem Supersportwagen kombinierte – und damit gezeigt, was technisch möglich ist. Das Fazit des ersten Tests von sport auto fiel begeistert aus: “Einen schnelleren, faszinierenderen und technisch kultivierteren Sportwagen sucht man momentan vergebens”, schrieb Horst von Saurma.
Ein Grund für die Begeisterung: Der 918 Spyder kann rein elektrisch fahren, mit drei Liter Superbenzin kommt er zudem 100 Kilometer weit und in 6:57 Minuten bezwingt er die 20,8 Kilometer der Nordschleife. Die gewaltigen Fahrleistungen – 2,6 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und 19,1 bis 300 km/h gelingen mit den beiden Elektromotoren und dem V8-Mittelmotor ohne Spektakel – abgesehen vom Rennmotorenklang des V8.