Mit dem Rolls-Royce Dawn verabschiedet sich eine weitere Heimstätte des BMW-V12 N74 von der automobilen Bühne: Nach rund sieben Jahren wurde nun das letzte Exemplar des vielleicht luxuriösesten Cabriolets der jüngeren Vergangenheit gefertigt. In der langen Geschichte von Rolls-Royce ist es nicht nur das mit großem Abstand stärkste, sondern auch das meistverkaufte offene Luxus-Automobil. Neben dem klaren Design, dem geräumigen Innenraum und dem aller akustischen Zurückhaltung zum Trotz außerordentlich kraftvollen Zwölfzylinder hat dazu sicher auch jenes Streben nach Perfektion beigetragen, das jeden Rolls-Royce auszeichnet.
Im Fall des Dawn sticht vor allem die aerodynamische Akribie hervor, die trotz Stoffverdeck einen quasi-identischen Geräuschkomfort wie im stets geschlossenen Coupé Wraith ermöglichte. Doch auch bei geöffnetem Verdeck standen Luxus und Komfort extrem weit oben im Lastenheft der Entwickler: Während der Erprobung waren Erlkönige über Monate mit geöffnetem Verdeck und einer speziell hergerichteten Schaufensterpuppe unterwegs, deren langes blondes Haar von Kameras analysiert wurde. Das mit mühseliger Detail-Arbeit im Windkanal schließlich erreichte Ziel: Auch bei geöffnetem Verdeck sollte das Luxus-Erlebnis an Bord des Rolls-Royce Dawn jedes andere Cabriolet spürbar übertreffen.
Noch unklar ist, wann und wie die Geschichte des Rolls-Royce Dawn fortgeschrieben wird: Offiziell bestätigt ist bisher nur das rein elektrische Luxus-Coupé Rolls-Royce Spectre, mit dem die Briten Ende des Jahres ihr erstes Serien-Elektroauto auf den Markt bringen. Ob der Spectre eines Tages auch einen Cabrio-Ableger erhält, bleibt zumindest für den Moment ein gut gehütetes Geheimnis.