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Rivale stellt bezahlbares Elektroauto vor - und liebäugelt mit Nachhilfe für VW

Auto-Legende kehrt zurück

Rivale stellt bezahlbares Elektroauto vor – und liebäugelt mit Nachhilfe für VW

Während VW am ersten günstigeren Elektroauto der Markenhistorie tüftelt, stellt Rivale Renault einen bezahlbaren Stromer vor. Bald soll es direkte Nachhilfe geben.

Genf/München – Das Verhältnis aus Kosten und Ertrag stellt Volkswagen vor eine riesige Herausforderung. Schließlich sind VW-Manager seit Monaten darauf fokussiert, wie die Rendite der Kernmarke trotz enormer Herausforderungen der E-Mobilität gesteigert werden kann.

Das sorgt mitunter dafür, dass das heißersehnte günstige Elektroauto „made in Germany“ weiter auf sich warten lässt. So kommt das elektrische VW-Polo-Pendant (voraussichtlich als ID.2) allem Anschein nach erst Anfang 2026 auf den Markt. Das Problem aus Wolfsburger Sicht: Ein Teil der Konkurrenz ist deutlich weiter, wenn es um erschwingliche E-Autos geht. Zuletzt sind es mitunter Autohersteller aus Frankreich, die das Segment der bezahlbaren Stromer mit Neuheiten versorgen.

Renault: VW-Rivale stellt Wiedergeburt von Kleinwagen-Ikone vor

Stellantis befindet sich inmitten einer Elektro-Offensive und bringt neben den Modellen der Tochtermarken Peugeot und Citroën demnächst auch für Fiat ein günstiges E-Auto, das ab etwa 25.000 Euro erhältlich sein soll. Mit Renault stellt nun ein weiterer großer VW-Rivale ein günstigeres Elektroauto vor, es handelt sich um die Wiedergeburt eines Auto-Klassikers: Renault R5.

Das rar gesäte Feld der bezahlbaren Stromer wird noch 2024 um den markanten Kleinwagen erweitert. Das Beachtliche: Die R5-Wiedergeburt hat so manches Feature bereits in der Basisversion an Bord, was andernorts gut und gerne Aufpreis kostet: zum Beispiel ein Navigationssystem, Wärmepumpe oder auch die Tauglichkeit als mobiler Stromspeicher (V2L).

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Neues Renault-Elektroauto R5 E-Tech auf dem Genfer Autosalon 2024

Renault R5 im vergangenen Jahrhundert ein Verkaufsschlager

Genaugenommen heißt das französische Modell Renault R5 E-Tech Electric, der ab Herbst auch in Deutschland erhältlich sein wird. Besonders älteren Semestern kommt die Modellbezeichnung R5 bekannt vor: Zwischen Anfang der Siebziger-Jahre und 1996 produzierte und verkaufte Renault Millionen von Fahrzeugen vom Typ des gleichnamigen Urahns, der hierzulande auch durch kultige Werbekampagnen (“Der kleine Freund“) Bekanntheit erlangte.

Die Renault-Neuauflage ist kleiner als andere E-Kleinwagen (selbst die Renault Zoe ist 16 cm länger), besitzt aber ein für dieses Segment bemerkenswertes Ladevolumen von 326 Liter. Der R5 E-Tech Electric kommt anfänglich in drei Ausstattungsvarianten und mit zwei Batteriegrößen, die Reichweiten zwischen 300 und 400 km erzeugen. Im B-Segment der Kleinwagen werden Modelle wie der Citroën ë-C3 sowie die höherpreisigen Peugeot e-208 und Opel Corsa Electric die Konkurrenten, bevor Volkswagen ab Ende 2025 auch mit dem VW ID.2 auf Kundenfang geht.

Renault und VW verhandeln über gemeinsames E-Auto-Projekt

Der Renault R5 E-Tech ist jedoch nur für kurze Zeit der Einstiegsstromer im Hause Renault: Die Marke plant auch einen Nachfolger für den Twingo, der zu Preisen für unter 20.000 Euro realisiert werden soll. Dieses knifflige Unterfangen möchte der Hersteller jedoch nicht alleine stemmen: Renault-Chef Luca de Meo hat laut Reuters Gespräche mit Volkswagen über die gemeinsame Entwicklung des Kleinwagens bestätigt. Bei den Gesprächen gehe es darum, die Twingo-Plattform zu teilen, erklärte de Meo am Rande des Genfer Autosalons 2024, wo auch die Weltpremiere des neuen Renault R5 stattfand.

Schon Ende des vergangenen Jahres war aus Unternehmenskreisen durchgesickert, Renault wolle bis Anfang 2024 über eine Partnerschaft entscheiden. Gemeinsam mit VW könnte der Hersteller dann das günstige E-Auto für die Masse umsetzen, was auch Deutschlands größtem Autobauer für den geplanten VW ID.1 (als Nachfolger für den e-Up) entgegenkommt. (PF)

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