Motorrad

Rieju Aventura 500 – das 1000-km-Motorrad

Die Rieju Aventura 500 besitzt zwei 20-Liter-Tanks, ihr 500er-Zweizylinder verbraucht laut Hersteller 2,9 Liter auf 100 km. Das macht über 1000 km Reichweite.

rieju aventura 500 – das 1000-km-motorrad

(Bild: Rieju)

Für Reisende ist die Reichweite ihres Fahrzeugs immer ein wichtiges Thema. Deshalb achtet die Tourenfahrer-Fraktion vor dem Kauf immer penibel auf die Größe des Tanks, die Verbrauchsangaben und die daraus resultierende Reichweite des Modells. Wenn die nächste tankstellenlose Wüstenetappe oder Gebirgsüberquerung länger ist als es die Reichweite hergibt, muss man einen Umweg planen oder umkehren. 400 km Reichweite freut den Tourer, bei 500 km jubelt er, aber wie reagiert er wohl erst bei über 1000 km? Das klang bisher in der Motorradsparte nach Science-Fiction, doch jetzt bietet Rieju in Gestalt der Aventura 500 tatsächlich eine Reiseenduro, die angeblich eine vierstellige Kilometerzahl ohne Nachtanken schafft.

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Enduro im Rallye-Stil

Rieju ist in Deutschland nicht sonderlich gut bekannt, dabei baut die spanische Marke schon seit 1942 Motorräder. Sie produziert hauptsächlich 125er und 50er, das größte Motorrad ist eine 300er-Zweitakt-Sportenduro, aber zur EICMA 2022 präsentierte Rieju überraschend die Aventura 500. Es dauerte dann doch noch über ein Jahr, bis sie auf den Markt kam. Sie ist eine optisch gelungene Reiseenduro im Rallye-Stil und sieht ein bisschen nach Honda Africa Twin aus. Eine hohe Verkleidung und ein steil aufragender Windschild schützen den Fahrer vor Wind und Wetter, auch an geschlossene Handprotektoren wurde gedacht. Das Design der beiden schräg stehenden Scheinwerfer im “Böser-Blick-Stil” ist nicht mehr originell, kommt aber immer noch gut an.

Rieju Aventura 500 (8 Bilder)

rieju aventura 500 – das 1000-km-motorrad

Die Rieju Aventura 500 klotzt mit einer gigantischen Reichweite von über 1000 km, dank zweier Tanks. (Bild: Rieju )

Zweizylinder mit 48 PS

Angetrieben wird die Aventura 500 von einem Reihenzweizylindermotor mit 485 cm3 Hubraum. Er stammt vom chinesischen Hersteller Loncin, bei dem auch BMW seine Motoren der F-Modelle bauen lässt. Er verfügt über Flüssigkeitskühlung, vier Ventile pro Zylinder, zwei obenliegende Nockenwellen und liefert 48 PS bei 8500/min, darf also mit dem A2-Führerschein gefahren werden.

Hintergrund

Im Aufbau ähnelt er stark dem Motor der Honda CB 500, allerdings weicht er im Hub mit 68,8 Millimeter um plus zwei Millimeter von dem japanischen Vorbild ab, während die Bohrung von 67,0 Millimeter identisch ist. Die Aventura 500 soll mit diesem Antrieb immerhin 165 km/h erreichen.

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Anspruchsvolles Fahrwerk

Eine 43 Millimeter dicke und in Zug- wie Druckstufe einstellbare Upside-down-Gabel führt das vordere Drahtspeichenrad, das mit 21 Zoll die Ansprüche der Geländefahrer erfüllt. Laut Rieju verfügt die Gabel über ordentliche 190 mm Federweg, genauso viel weist auch das voll einstellbare hintere Federbein auf. Ihre Doppelarmschwinge besteht aus Aluminium. Bestückt sind die Räder mit grob profilierten, schlauchlosen Reifen der Dimension 90/90-21 und 150/70-18.

Reifenempfehlungen

Die Enduro wird von Sturzbügeln geschützt, die Krümmer und der Kühler besitzen einen Aluminium-Protektor. Ihr Auspuff ragt steil nach oben, um Bodenkontakt möglichst zu vermeiden. Der Hersteller meint es mit der Offroad-Tauglichkeit seiner Reiseenduro offensichtlich ernst. Der Rahmen besteht aus Stahlprofilen und der Heckrahmen – ebenfalls aus Stahl – ist angeschraubt, sodass er im Falle eines Sturzes kostengünstig repariert bzw. getauscht werden kann. Als eine der wenigen Enduros heutzutage hat die Aventura 500 serienmäßig einen Hauptständer, zusätzlich zum Seitenständer.

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