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Renaults Elektroauto-Einheit Ampere entwickelt Modell für unter 20.000 Euro

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Bild: Renault

Renault-Group-Chef Luca de Meo hat sich für den Finanzmarkt ausführlich zu der am 1. November offiziell firmierten Elektroauto-Tochter Ampere geäußert. In der neuen Unternehmenseinheit mit Börsen-Ambitionen bündeln die Franzosen Elektrofahrzeuge und Software. Das soll unter anderem einen vollelektrischen Pkw für unter 20.000 Euro ermöglichen.

Ampere werde künftig unter dem Markennamen Renault Elektroautos entwickeln, herstellen und vermarkten, so der Konzern. Das trieben 11.000 Beschäftigte voran, darunter 35 Prozent Ingenieure. Erklärtes Ziel sei es, die Listenpreise für E-Fahrzeuge durch Kostensenkungen um 40 Prozent zu reduzieren. Konkret sollen die Vollstromer von Renault bis 2027/2028 preislich auf demselben Niveau sein wie Modelle mit Verbrennungsmotor.

Bis 2031 will Ampere jährlich rund eine Million Fahrzeuge mit E-Antrieb fertigen. Die Produktpalette soll dann sieben Modelle in den Kernsegmenten des europäischen Markts umfassen. Das Umsatzziel beläuft sich auf über zehn Millionen Euro mit vier Fahrzeugen im Jahr 2025 und mehr als 25 Millionen Euro im Jahr 2031 mit sieben Fahrzeugen. Im ersten Halbjahr 2024 soll Ampere an die Börse – „sofern die Marktbedingungen günstig sind“.

„Ampere ist die ehrgeizige, ganzheitliche und strukturelle Antwort der europäischen Industrie auf die Herausforderungen, die aus Ost und West kommen“, so de Meo. „Ganz im Geiste von Renault wurde Ampere entwickelt, um Elektroautos und vernetzte Fahrzeuge für alle erschwinglich zu machen, die Herausforderungen der Energiewende zu erfüllen und die Wachstumschancen auf dem Markt zu nutzen.“

Ampere strebt laut dem CEO „vorrangig nach technologischer Exzellenz und dem Kundenerlebnis: zwei selbstentwickelte Elektroauto-Plattformen, eine leistungsstarke Modellpalette von sieben Fahrzeugen, eine neue Generation zentraler Elektroarchitektur, eine fortschrittliche Android-basierte Software sowie das kompakteste und effizienteste Liefer- und Produktions-Ökosystem für Elektroautos – alles in Europa entwickelt. Alleinstellungsmerkmal von Ampere ist der offene und horizontale Ansatz mit erstklassigen Partnern. Er verringert das Risiko und ermöglicht Flexibilität sowie einen intelligenten Kapitaleinsatz, um in einem sich schnell verändernden und wettbewerbsintensiven Umfeld zu bestehen.“

Bis 2027/2028 soll Ampere die variablen Kosten zwischen der ersten und zweiten Elektrofahrzeug-Generation im C-Segment (Kompaktklasse) um 40 Prozent sinken. Dazu strebt das Unternehmen eine 50-prozentige Reduzierung der Batteriekosten pro Fahrzeug bei gleicher Reichweite sowie eine 25-prozentige Kostenreduzierung für den E-Antrieb pro Fahrzeug an. Das Ziel ist außerdem eine 25-prozentige Reduzierung der Plattformkosten und 15 Prozent geringere Kosten für den Karosserieaufbau pro Fahrzeug. Darüber hinaus wird „operative Effizienz“ für 50 Prozent geringere Herstellungs- und Lieferkettenkosten angestrebt.

E-Auto für unter 20.000 Euro in Arbeit

„Die Preisparität zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor wird voraussichtlich bis 2027/2028 mit der zweiten Generation von Megane E-Tech Electric und Scenic E-Tech Electric bei gleichbleibenden Margen erreicht“, heißt es von dem französischen Automobilhersteller. Im B-Segment (Kleinwagen) will Ampere 2024 mit dem Renault 5 zu einem Startpreis von rund 25.000 Euro starten. Im Jahr darauf sollen der Renault 4 sowie der „Legend“, ein neues Elektroauto für weniger als 20.000 Euro, folgen.

Der Legend“ sei „ein kompromissloses Stadtfahrzeug“ mit einem Verbrauch von nur 10 kWh/100 km. Hinzu kämen 75 Prozent geringere CO₂-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus hinweg als bei einem aktuellen europäischen Durchschnittsmodell mit Verbrennungsmotor. Dazu kämen null CO₂-Emissionen im Fahrbetrieb und dank der kompakten Größe ein geringerer Rohstoffverbrauch. Das in Europa hergestellte Fahrzeug werde zu einem Einstiegspreis von weniger als 20.000 Euro angeboten, was für die Kunden Mobilitätskosten von unter 100 Euro pro Monat bedeute.

„Über die eigene Produktpalette hinaus ist Ampere dank der Flexibilität der Fertigungslinien, der Modularität der beiden Plattformen und der wettbewerbsfähigen Kostenbasis auch als eine Technologie-, Produktions- und Geschäftsplattform für andere Marken gedacht“, so Renault. Ampere werde mindestens zwei Modelle für die Konzernmarke Alpine, den nächsten Micra für Nissan und ein Modell für Mitsubishi produzieren. Ampere werde auch die Elektrifizierung der Günstig-Tochter Dacia unterstützen und Softwarelösungen für die gesamte Renault Group bereitstellen.

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