Als Renault ist die Studie nur für Märkte außerhalb Europas gedacht
Während es hierzulande für Renault eher mittelprächtig läuft, ist die Marke international erfolgreich unterwegs. Und das mit langer Tradition. Renault ist die meistverkaufte französische Automarke der Welt mit einem Anteil von 43 % an den internationalen Verkäufen, die sich im Jahr 2022 auf 634.124 Einheiten beliefen.
Fünf der zehn wichtigsten Märkte lagen im vergangenen Jahr außerhalb Europas: Brasilien (Platz 2), Türkei (Platz 4), Indien (Platz 5), Südkorea (Platz 8) und Kolumbien (Platz 9).
Renault schlägt nun ein neues Kapitel in seiner internationalen Geschichte auf. Dank Investitionen von drei Milliarden Euro sollen acht neue Modelle bis 2027 auf den Markt kommen. Man strebt für das Jahr 2027 eine Verdoppelung des Nettoumsatzes pro verkauftem Fahrzeug außerhalb Europas gegenüber 2019 an.
Bildergalerie: Renault Niagara Pick-up Concept
Die Senkung der CO2-Emissionen für die kommenden Fahrzeuge ist ebenfalls ein wichtiges Ziel dieses Plans. Erreicht werden soll dies zunächst durch Hybridantriebe für die künftige Modellpalette, aber auch durch die Einführung von E-Tech-Elektromodellen in mehreren Ländern außerhalb Europas, wie dem Megane E-Tech Electric, der bereits in Brasilien und der Türkei erhältlich ist. So will Renault bis 2027 jedes dritte Auto mit Elektro- oder Hybridantrieb außerhalb Europas verkaufen.
“Da unsere Produkterneuerung in Europa Früchte trägt, werden wir die Marke nun globaler und profitabler machen. Deshalb geht Renault jetzt außerhalb Europas in die Offensive und bringt bis 2027 acht neue Fahrzeuge auf den Markt, die auf einer reduzierten Anzahl von Plattformen basieren, die von allen Regionen gemeinsam genutzt werden und so unsere Synergien verstärken.” sagt Renault-Markenchef Fabrice Cambolive.
Renault Niagara Concept
Fahrzeuglänge zwischen 4 und 5 Meter. Radstände mit vier Optionen von 2,60 bis 3 Meter. Dazu neue Antriebsstränge, die auf mehr Effizienz in Bezug auf Verbrauch und CO2-Emissionen abzielen: Verbrenner, Flex-Fuel (E100), LPG, Mild-Hybrid Advanced (48V) und Full-Hybrid, für Front- und Allradantrieb.
Die extreme Vielseitigkeit dieser Plattform soll ermöglichen, unseren Kunden sehr unterschiedliche Karosserien und Silhouetten anzubieten. Ein Beispiel für die Vielfalt der Fahrzeuge, die auf dieser neuen Plattform der Renault Gruppe basieren, sind der Kardian, ein SUV des B-Segments, und der Niagara Concept, ein Pick-up mit der neuen E-Tech-Hybridtechnologie für Allradantrieb.
Dacia Duster (2024) als Rendering von Motor1.com
Weniger in der Optik, aber von den Abmessungen her könnte das Renault Niagara Concept einen Ausblick auf den neuen Dacia Duster geben, der Ende November 2023 offiziell vorgestellt wird. Die internationale Plattform böte alle Möglichkeiten, die ein solches SUV bräuchte. Dazu passt auch folgende Aussage:
“Das Niagara Concept basiert auf der neuen, ultra-flexiblen Plattform der Renault Gruppe und zeichnet sich durch einen hohen Fahrkomfort aus. Sein Antriebsstrang ist dank der E-Tech Hybrid 4WD-Technologie und einer doppelten technischen Anpassung effizient: ein Mildhybrid Advanced (48V) an der Vorderachse und ein zusätzlicher Elektromotor an der Hinterachse. Damit ist der Niagara Concept ein optimiertes 4WD-Modell für den Einsatz im Gelände. Der Niagara Concept kann die Hälfte der täglichen Fahrten im Elektromodus absolvieren, was die CO2-Emissionen deutlich reduziert.”
Wie viel Niagara im neuen Duster steckt, werden wir sehen. Eventuell geht man den umgekehrten Weg des Kardian, bei dem ein Dacia zum Renault mutierte. Fest steht jedenfalls: Das Niagara Concept ist der Vorbote der nächsten internationalen Modelle, die Renault bis 2027 auf den Markt bringen wird. Er wird in Südamerika den Renault Duster Oroch beerben.