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Optimismus bei Yamaha: Quartararo und Rins sehen "Licht am Ende des Tunnels"

Das MotoGP-Wochenende in Barcelona hielt für Yamaha einige positive Überraschungen bereit. Alex Rins gelang die direkte Qualifikation für das Q2. Mit Startplatz acht brachte sich Rins in eine sehr gute Ausgangslage. Ein Missgeschick beim Start und Probleme mit der Einspritzung sorgten aber dafür, dass er die gute Startposition nicht in ein zufriedenstellendes Ergebnis umwandeln kann. Teamkollege Fabio Quartararo erlebte ein besseres Rennen und wurde Neunter.

Nach 24 Runden lag Quartararo gut 20 Sekunden zurück und zeigte sich sehr zufrieden mit P9: “Ja, es gab auch nicht viele Stürze vor mir. Für mich war es ein wirklich gutes Rennen, wenn man bedenkt, wie es um uns steht. Wir waren im Ziel weniger als fünf Sekunden von den Top 5 entfernt. Das ist wirklich positiv.”

“Das Gefühl war besser, als wir erwartet hatten. Wir wissen, was uns noch fehlt, aber wir arbeiten daran”, kommentiert der Franzose, der mit der neuen Verkleidung fuhr und die Fortschritte bei der Aerodynamik als ersten Schritt ansieht.

“Es hilft beim Einlenken und dabei, etwas schneller in die Kurven zu fahren”, schildert Quartararo mit Blick auf die neue Verkleidung. “Ich denke, es ist schwierig zu sagen, ob es ein großer Schritt ist oder nicht, denn die Aerodynamik ist nichts, wo man sagt: ‘Wow, sie ist viel besser’. Man muss sich daran gewöhnen.”

Fabio Quartararo

Fabio Quartararo spürt, dass Yamaha einen Plan für die Zukunft hat

Foto: Motorsport Images

“Ich denke, dass es in Zukunft ein wirklich guter Schritt sein wird, und wir wollen noch einmal einen solchen Schritt machen. Hoffentlich schaffen wir das auch”, kommentiert der Ex-Weltmeister, der die vielen Testmöglichkeiten als große Hilfe ansieht: “Das ist der Vorteil der Zugeständnisse.”

“Es ist sehr anstrengend, aber es lohnt sich, denn ich glaube, Yamaha hat in der Vergangenheit noch nie so gearbeitet, hatte noch nie so viele Ideen”, stellt Quartararo fest. “Und wir bringen keine Dinge mit dem Ziel, nur um etwas zu ändern.”

“Wir haben klar mit dem Team besprochen, dass ich kein weiteres Chassis oder eine weitere Schwinge testen will. Wir haben schon Hunderte von ihnen getestet. Wir wissen, wo das Problem liegt, also konzentrieren sie sich jetzt wirklich darauf und arbeiten auf clevere Weise”, verrät der Yamaha-Werkspilot, der erstmals das Gefühl hat, dass es bergauf geht.

“Wenn man kleine Schritte macht, möchte man natürlich so schnell wie möglich einen größeren machen. Aber um ehrlich zu sein, haben wir anderthalb Jahre lang keine Fortschritte gemacht. Das Gefühl, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen, ist großartig”, freut sich Quartararo.

Warum Alex Rins im Grand Prix als Letzter ins Ziel fuhr

Von Startplatz acht aus hatte Alex Rins gute Chancen auf viele Punkte. Dass er schlussendlich leer ausging, hatte zwei Gründe. “Es war ein wirklich schwieriges Rennen und das ab dem Start weg”, bedauert der Spanier.

“Mein eigentlicher Start war nicht schlecht. Ich konnte auf den ersten Metern einige Positionen gutmachen, doch dann kam ich beim Anbremsen sehr nah an Martin heran”, beschreibt Rins. “Ich hätte ihn beinahe getroffen. Deshalb entschied ich mich dazu, nach außen zu ziehen und durch die Long-Lap zu fahren. Dadurch rutschte ich bis auf die letzte Position zurück.”

Alex Rins

Alex Rins beklagte Probleme mit dem Ansprechverhalten des Motors

Rins hatte sich bereits wieder in die Punkteränge vorgekämpft, als er mit einem unerwarteten Problem konfrontiert wurde. “Ich versuchte, meine Reifen nicht zu überhitzen, als ich die Fahrer überholte. Ich wollte für die Schlussphase des Rennens noch etwas übrig haben. Ich überholte einige Fahrer und fuhr mein Tempo. Doch zwölf Runden vor Schluss bekam ich Probleme mit dem Ansprechverhalten des Motors”, erklärt er.

“In Kurve 4 und Kurve 9 und Kurve 12 hielt ich das Gas, doch die Drehzahl stieg nicht richtig an. Irgendetwas mit der Einspritzung war nicht richtig. Zudem hatten wir viele Probleme mit dem Hinterreifen”, beklagt Rins den Schlupf am Hinterrad.

Alex Rins erwartet in Mugello noch deutlichere Fortschritte

“Es war ein wirklich schwieriger Tag. Immerhin konnten wir einige Informationen für zukünftige Low-Grip-Strecken sammeln”, versucht Rins das Positive zu sehen. Die neue Yamaha-Verkleidung stuft Rins genau wie Teamkollege Quartararo als Vorteil ein.

Der Effekt der großen Flügel an der Front und der seitlichen Elemente dürfte aber auf anderen Strecken noch größer sein. “Ich bezweifle, dass die neue Aero uns auf dieser Strecke viel bringt. Durch die schlechte Haftung hat man tendenziell eher Probleme mit dem Heck als mit der Front und bei der Kurvengeschwindigkeit”, analysiert Rins.

“Sicher hilft es ein bisschen, denn es fühlt sich so an, als wären die Kurvengeschwindigkeiten etwas höher und das Motorrad hält die Linien besser”, beschreibt Rins. “In Mugello war der Effekt größer, in etwa 0,2 Sekunden schneller. Als Fahrer will man natürlich mehr als 0,2 Sekunden, doch das sind am Ende mehrere Sekunden.”

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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