Finanzen

Wirtschaft

Wirtschafts-nachrichten

Nur Note 4 von 6 für die Gautinger Straßen

nur note 4 von 6 für die gautinger straßen

Die Germeringer Straße muss demnächst saniert werden, damit sich ihr Zustand nicht rapide verschlechtert.

Nur Note 4 von 6 für die Gautinger Straßen

Die Firma Eagle Eye Technologies hat 113 Kilometer des Gautinger Straßennetzes unter die Lupe genommen. Es reicht nur für Note 4 von 6.

Gauting – Im vergangenen Jahr ist das Gautinger Verkehrsnetz einer gründlichen Inspektion unterzogen worden. Bei der Zustandserfassung wurden 113 Kilometer – genauer 3225 Flächen mit einer Größe von fast 765 000 Quadratmeter – untersucht und bewertet. Es ergab sich eine Zustandsklasse 4 von 6. Das ist nicht gut, aber es geht noch schlechter.

Was tun angesichts der starken finanziellen Belastungen, die auf die Kommunen ohnehin zukommen? Die Gemeinde hat für die nächsten zehn Jahre drei Szenarien durchgespielt. Die eine: Nichts tun („Do-nothing“-Strategie). Die andere: mit unbegrenzten Mitteln die Straßen sukzessive in einen besseren Zustand bringen. Die dritte: Gezielt und mit begrenztem Aufwand das Beste herausholen.

Für den Erhalt braucht es 1,5 Millionen Euro jährlich

Wohin es führt, wenn die Gemeinde das Straßennetz ab sofort sich selbst überlässt, liegt auf der Hand: Der Zustand verschlechtert sich rapide, sprich: Man rutscht ganz schnell in die Zustandsklasse 6. „Dann werden Tempo 10-Schilder aufgestellt oder Straßen ganz gesperrt“, verdeutlichte Bürgermeisterin Dr. Brigitte Kössinger in der jüngsten Verkehrsausschusssitzung.

Lesen Sie auch: Hochwasserschutz am Reßbach ist dringend nötig

Illusorisch mutet es an, dass die Gemeinde demnächst schlagartig über immense Mittel verfügt. Doch auch dieses Szenario hat die Gemeinde dem Ausschuss präsentiert: Demnach bräuchte man 47 Millionen Euro, um Zustandsklasse 2 (= gut) zu erreichen. Im ersten Jahr wären 24,7 Millionen Euro zu investieren, und in den folgenden Jahren zwischen 1,5 und vier Millionen Euro. Aktuell sind für die nächsten Jahre je eine Million Euro für den Erhalt des Straßennetzes eingeplant.

Der Investitionsstau ist gewaltig

Ob das genügen wird angesichts eines Investitionsstaus von 24,7 Millionen Euro, der in der Beschlussvorlage genannt wurde? Eher nicht. „Dieses Budget reicht erkennbar nicht aus“, heißt es da. Erforderlich sind mindestens 500 000 Euro mehr. Auch mit einer Million Euro wäre nicht zu verhindern, dass man nach und nach in die Zustandsklasse 6 abgleitet. Da könnte man gleich die „Do-Nothing“-Strategie anwenden. Mit 1,5 Millionen Euro jedoch könnte man zurechtkommen.

Kreativität im Bestand ist gefragt

Das Stichwort heißt „bestandsorientierter Ausbau“. Das bedeutet: Es muss nicht immer ein Aus- oder Neubau sein, der den Etat der Gemeinde strapaziert. Die Arbeit im Bestand sei eine „gangbare und anerkannte Möglichkeit, um mit den begrenzt verfügbaren Mitteln einen möglichst großen Straßenbereich wieder verkehrssicher herzustellen“, so die Beschlussvorlage. Als Positivbeispiele wurden die Waxenstein- und die Alpspitzstraße genannt, die 2022 saniert wurden. Als nächste Straße, die ansteht, nannte Beatrice Bruns, Leiterin des Fachbereichs Tiefbau, die Germeringer Straße. „Die ist schon ganz schön ausgemergelt“, erklärte sie. „Da müssen wir gut aufpassen, dass uns die nicht um die Ohren fliegt.“

Lese Sie auch: So geht es weiter mit den Gautinger Feuerwehren

Dr. Carola Wenzel (SPD) sprach vielen aus dem Herzen, dass es „frustrierend“ sei, wenn die Qualität des Straßennetzes nicht einmal mit einer Million Euro jährlich sicherzustellen sei. Doch die Bürgermeisterin verbreitete Optimismus. „Ich denke, unsere Straßen sind bei Frau Bruns in besten Händen.“

Starnberg-Newsletter: Alles aus Ihrer Region! Unser Starnberg-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus der Region Starnberg – inklusive aller Neuigkeiten zur Corona-Krise in Ihrer Gemeinde. Melden Sie sich hier an.

TOP STORIES

Top List in the World