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Norwegen im September 2024: Tesla schnappt sich ein Drittel des BEV-Marktes

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Tesla meldet sich in Norwegen im September mit eindrucksvollen Zahlen zurück. Der Marktanteil betrug rund 33%. Vor allem das Model 3 zeigte ein unerwartetes Comeback. Schieberegler: Vorher (2023) – Nachher (2024) – Grafik

Wer Tesla im norwegischen Elektromobilitäts-Markt abgeschrieben hatte, der sollte seine Wahrnehmung der Realität anpassen: Die Marke ist dort stärker denn je und hat im September 2024 tatsächlich ein Traumergebnis mit 4.211 Fahrzeugen eingefahren. Zwar wurden etwas weniger Model Y als im Vorjahresmonat verkauft, dafür schnellte das Model 3 mit 2.063 Einheiten nach oben – im Vorjahr waren es nur 18 (!) Fahrzeuge gewesen. Das liegt unter anderem auch am Verkaufspreis. Tesla Norwegen hat den Einstieg in die „Highland“-Klasse auf umgerechnet 27.840 Euro gesenkt. Mit Gewichtssteuer, Nebenkosten und Wrackkaution kostet der kleine Stromer damit rund 30.000 Euro. Zudem wurde der Darlehens-Zinssatz auf 2,99 % bis zum Jahresende festgelegt. Das kleinste Model Y startet bei umgerechnet 38.308 Euro inklusive Nebenkosten.

Die Deutschen

Der VW-Konzern liegt mit 2.332 Stromern weit hinten. Die Marke VW alleine kann mit 1.083 Einheiten kaum zufrieden sein. Zum miesen Ergebnis trug unter anderem Cupra mit nur 5 Autos bei. Audi kann auch unter den deutschen Premiumherstellern keinen Klassensieg verbuchen mit 410 Autos. Da setzte sich BMW mit 680 Fahrzeugen an die Spitze. Mercedes-Benz bleibt mit 386 Autos ebenfalls relativ blass.

norwegen im september 2024: tesla schnappt sich ein drittel des bev-marktes

Das modellgepflegte Tesla Model 3 (Highland) legte im September den bislang erfolgreichsten Monat 2024 hin. Es schob sich in den Zulassungen auf den 4 Rang im Zeitraum von Januar bis September. Spitzenreiter bleibt das Model Y gefolgt vom Volvo EX30 mit bislang rund 5.500 Einheiten.

Die Chinesen

Hier zeigt sich wie im Vormonat ein durchwachsenes Bild. MG bleibt mit nur 6 (!) abgesetzten Autos das Schlusslicht. BYD setzte 272 und XPeng 263 Autos ab. Bei XPeng war vor allem der G6 sehr erfolgreich gewesen mit 176 Einheiten. Nio bleibt mit nur 58 Autos weiter hinter seinen Möglichkeiten zurück.

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Chinesischer Großangriff auf die deutsche Premium-Autoindustrie: Xpeng G9. In Norwegen verkaufte sich das große SUV immerhin 176 Mal. Zum Vergleich: der Mercedes-Benz EQB brachte es im September auf die selbe Anzahl.

Die Franzosen

Stellantis setzte insgesamt 606 Fahrzeuge ab. PEUGEOT bleibt dabei die erfolgreichste Marke mit 300 Autos, gefolgt von Opel mit 176 Fahrzeugen. Renault, der große Wettbewerber, setzte 72 Autos ab, wenn man Nissan zum Gruppen-Verbund hinzuzählt, dann kommen noch 505 Autos hinzu. Der Ariya bleibt erfolgreich und in den Top-Ten. Aber auch der steinalte LEAF verkauft sich weiterhin passabel.

Geely-Gruppe

Volvo bleibt der erfolgreichste Hersteller aus dem Geely-Verbund. Mit 894 Autos (inklusive Lkw) setzte man ein Zeichen. Polestar hingegen rappelt sich langsam wieder auf und kann mit insgesamt 180 Einheiten und inzwischen 3 Modellen aber nicht an alte Zeiten anknüpfen. Im Vorjahr wurden allein vom Polestar 2 240 Autos abgesetzt. Möglicherweise ändert sich das mit den neuen Modellen Polestar 3 und Polestar 4 wieder. Smart bleibt in Norwegen weiterhin unerfolgreich. Nur insgesamt 8 (!) Autos wurden abgesetzt.

e-engine meint: Tesla schnappt sich mit nur 2 Modellen einen erklecklichen Anteil am Markt, während der VW-Konzern dazu unzählige Modelle und 5 Marken benötigt. Da nimmt es kein Wunder, dass Tesla trotz Preisreduktionen immer noch die Oberhand hat und Gewinne einfährt. In Q3 hat Tesla übrigens 462.890 Autos ausgeliefert und 469.796 produziert. Damit liegt man knapp innerhalb des Wallstreet-Consensus von 463.000 Fahrzeugen.  Weltweit wurden 30.000 Einheiten oder 6% mehr ausgeliefert als im Vorjahr. Trotzdem ist das Ziel von 2 Mio. produzierten Fahrzeugen in weite Ferne gerückt.

Pikant ist hingegen die allgemeine Entwicklung hin zu Elektromobilität in Norwegen. Mit 96,4% Marktanteil, der im Vorjahresmonat noch 87,0% betragen hatte, zeigt der dortige Markt einen eindeutigen Trend: die Tage der Verbrenner sind gezählt, wenn man die Transformation richtig begleitet. Dazu gehören Maßnahmen, die wirklich greifen, und Energiepreise, die den Vorteil der Elektrofahrzeuge potenzieren. Nebenwirkung? Die zugelassenen Pkw im September emittierten durchschnittlich nur 4,2 g CO2-Emissionen pro Kilometer. Und das in einem Land, das ohnehin bei den Emissionen zur Spitzengruppe gehört.

Analyse & Chart: Bernd Maier-Leppla
Fotos: Tesla, XPeng

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