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Noch vor wenigen Monaten war er anderer Meinung - Autoboss überrascht: „Das Verbrennerverbot muss bleiben“

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„Verbrennerverbot muss bleiben“: Autoboss mit überraschender Forderung EFAHRER.com

Die EU hat bereits vor einiger Zeit beschlossen, dass ab 2035 nur noch Fahrzeuge neu zugelassen werden dürfen, die kein CO₂ mehr ausstoßen. Diese Regelung sorgt seitdem immer wieder für Diskussionen und soll 2026 erneut überprüft werden. Jetzt hat sich ausgerechnet ein sonst eher kritischer Autoboss für die Durchsetzung des Verbrennerverbots ausgesprochen.

Carlos Tavares, Vorstandsvorsitzender des Autokonzerns Stellantis, zu dem unter anderem die Marken Opel, Fiat, Peugeot und Citroën gehören, hat sich in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ klar für ein Verbrennerverbot ab 2035 ausgesprochen, wie die Nachrichtenseite Welt berichtet. Dabei hat Tavares in der Vergangenheit die Vorgehensweise und den Inhalt des Verbots immer wieder kritisiert. Schon Anfang 2022  zweifelte er die EU-Strategie an. Damals warnte er vor den hohen Kosten der E-Autos . Besonders Menschen aus der Mittelschicht könnten sich so keine Stromer leisten. Zudem stellte er den positiven Beitrag der E-Autos zum Klimaschutz infrage. „Wir werden erst in 10 oder 15 Jahren wissen, welche Ergebnisse die Elektrifizierung tatsächlich für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen bringen wird“, erklärte er damals in einem Interview mit dem „Handelsblatt“. Noch vor wenigen Monaten äußerte sich der gebürtige Portugiese ebenfalls kritisch zu den Auswirkungen der Verkehrswende. Doch seine Meinung hat sich seitdem offenbar geändert.

Stellantis verfolgt ein ehrgeiziges Ziel bis 2038

Noch Ende 2023 bezeichnete Tavares das Verbrennerverbot noch als „ Dogmatismus ohne Realitätscheck “ und wies erneut auf die zu hohen Kosten von E-Autos hin. Der Oldtimer-Fan äußerte zudem die Befürchtung, dass durch das Verbot zahlreiche Autobauer aufgrund der chinesischen Konkurrenz in die Insolvenz getrieben werden. Im Interview mit der „Welt am Sonntag“ Ende Februar 2024 fand er jedoch ganz andere Worte: „Ich bin in keiner Weise dagegen, dass wir Verbrenner im Jahr 2035 verbieten. Ich unterstützte diese Vorgabe.“ Bis 2038 soll sein Unternehmen Stellantis komplett CO₂-neutral werden. An diesem Ziel will der Topmanager auch dann festhalten, falls Donald Trump erneut zum Präsidenten der USA gewählt wird und sich gegen die E-Mobilität stellen sollte.

Trotz Unterstützung des Verbrennerverbots übte der Konzerncheflenker aber auch dieses Mal Kritik und bezeichnete die Umsetzung des Vorhabens als „regulatorisches Chaos“. Die vielen unterschiedlichen Informationen, Förderungen und Vorschriften führen in seinen Augen vor allem zu Zweifeln bei den Verbrauchern und damit auch zu einer zögerlicheren Adoption der Elektromobilität im Alltag.

Von Vanessa Finkler

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