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Niedergang eines E-Auto-Pioniers: Dabei sieht er so gut aus

niedergang eines e-auto-pioniers: dabei sieht er so gut aus

Der Jaguar i-Pace nimmt eine Auszeit.

Der Jaguar i-Pace war einst ein Vorreiter unter den Elektroautos. Als er 2018 auf den Markt kam, galt er als ernst zu nehmende Konkurrenz zum Tesla Model X – damals das einzige Elektro-SUV, das ähnliche Performance und Luxus bot. Mit seiner hochwertigen Verarbeitung, seiner technischen Reife und der Offroad-Tauglichkeit war der i-Pace sogar in einigen Bereichen besser als sein amerikanisches Pendant. Zudem stach er durch sein markantes und elegantes Design hervor, das ihm viele Bewunderer einbrachte.

Doch das Glanzstück von Jaguar, das einst als Hoffnungsträger der britischen Marke galt, ist heute zu einem Ladenhüter geworden. Das zeigt sich deutlich in den Verkaufszahlen, berichtet die Automobil-Website Autoblog.

Jaguar i-Pace: Der langsame Abstieg eines Vorreiters

Bereits kurz nach seiner Markteinführung begann der Abstieg des i-Pace. Anfangs schien alles gut zu laufen. Doch im Jahr 2021 verzeichnete Jaguar gerade einmal 2.644 verkaufte i-Pace im dritten Quartal – 18 Prozent weniger als im Vorjahr. Noch düsterer sah es 2023 aus. Die globalen Verkaufszahlen des i-Pace sanken im ersten Quartal auf nur noch 1.459 Einheiten und auch im zweiten Quartal konnte Jaguar die Talfahrt nicht stoppen. Letztlich blieben die Verkaufszahlen im Keller und der i-Pace verschwand mehr und mehr aus dem Fokus.

Energiehungriger Luxus, der keine Käufer mehr findet

Eines der größten Probleme des i-Pace ist sein hoher Energieverbrauch. In der Praxis benötigt das Fahrzeug deutlich mehr Strom als viele seiner Konkurrenten, was in einer Zeit, in der Reichweite und Effizienz entscheidende Kaufkriterien sind, ein gravierender Nachteil ist. Die angegebene Reichweite von 470 Kilometern war in der Realität kaum erreichbar.

Ein weiteres Manko: Der i-Pace wurde zunehmend als unzuverlässig eingestuft. Zahlreiche Besitzer berichteten in Foren und Facebook-Gruppen von Problemen mit der Batterie. Die Liste der Akku-Schäden ist lang. Jaguar musste in den vergangenen Jahren fünf Rückrufe starten – meist aufgrund von Brandrisiken bei den Batterien. Die Lösung: eine Softwareaktualisierung, die die Ladegrenze auf 80 Prozent reduziert und damit die ohnehin schon bescheidene Reichweite weiter einschränkt.

Jaguar i-Pace nimmt eine Auszeit

Angesichts dieser Probleme ist es kaum verwunderlich, dass Jaguar den i-Pace mittlerweile aus dem aktiven Verkauf genommen hat. Die britische Marke plant eine komplette Neuausrichtung und will bis 2025 alle Modelle auf Elektromobilität umstellen. Doch ob Jaguar mit einem teureren Nachfolger an die Erfolge von einst anknüpfen kann, bleibt fraglich. Denn wenn schon ein Elektro-SUV für rund 70.000 Euro keine Käufer findet, wie soll dann ein noch teureres Modell erfolgreich sein?

Im Vergleich dazu legte Konkurrent Audi deutlich nach und bietet inzwischen fünf Elektroautomodelle an, die nicht nur effizienter, sondern auch besser auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Jaguar hingegen verlor mehr und mehr den Anschluss.

Ein Schnäppchen auf dem Gebrauchtwagenmarkt

Trotz all dieser Schwierigkeiten gibt es auch gute Nachrichten: Wer sich für einen gebrauchten Jaguar i-Pace interessiert, kann derzeit ein echtes Schnäppchen machen. Auf Plattformen wie mobile.de werden die Fahrzeuge zu unschlagbaren Preisen angeboten – weit unter dem ursprünglichen Neupreis. Für Liebhaber des außergewöhnlichen Designs und der erstklassigen Fahreigenschaften des i-Pace könnte dies eine gute Gelegenheit sein, sich ein luxuriöses Elektroauto zum kleinen Preis zu sichern.

Der i-Pace fährt immer noch hervorragend und bietet abseits der Reichweitenproblematik ein tolles Fahrerlebnis. Doch letztlich bleibt der Eindruck, dass Jaguar mit seinem Elektro-Pionier eine Chance vertan hat. Ein Auto, das einst als Vorbild für die Zukunft gefeiert wurde, findet heute kaum noch Abnehmer. Ein tragischer Abstieg für ein Fahrzeug, das in vielerlei Hinsicht seiner Zeit voraus war.

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