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Neue Studie: Nur in drei EU-Ländern sind E-Autos derzeit teurer als Verbrenner

neue studie: nur in drei eu-ländern sind e-autos derzeit teurer als verbrenner

Im vergangenen Jahr ist die Zahl verfügbarer E-Auto-Modelle drastisch angestiegen, heißt es im diesjährigen Ayvens Mobility Guide.

Die Leasinganbieter ALD Automotive und LeasePlan in Deutschland haben ihren diesjährigen Mobility Guide veröffentlicht. Der zeigt: Die Elektrifizierung des Verkehrs kommt in zahlreichen Regionen der Welt voran – allerdings mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Deutschland liegt beim Elektromobilitäts-Reifegrad insgesamt auf Platz 9 unter den 13 Ländern mit dem Attribut „ausgebaut“ und erzielt 63 von 100 möglichen Punkten.

Der Mobility Guide bewertet 47 Länder auf der Grundlage von drei E-Mobilitäts-Reifegraden: Developed (ausgebaut), Transitioning (im Übergang) und Emerging (aufstrebend). 13 europäische Länder fallen in die Kategorie „ausgebaut“, nachdem es 2023 noch 11 waren. Das deutet laut den beiden Unternehmen auf eine starke Präsenz von Elektrofahrzeugen und günstige Bedingungen für eine weitere Elektrifizierung hin.

In manchen europäischen Ländern steigen die Betriebskosten von E-Autos wieder

Zur Bestimmung der drei Entwicklungsstufen haben ALD Automotive und LeasePlan eine Bewertungsmethode herangezogen, die sechs Kernfaktoren und Hürden bei der Umstellung auf Elektromobilität berücksichtigt:

  • Anzahl an Elektrofahrzeugen (Batterieelektrische Fahrzeuge, BEV und Plug-in-Hybride, PHEV)
  • Ladeinfrastruktur
  • Besteuerung und Regulierung
  • Angebot an umweltfreundlichen Antrieben
  • Relevanz für die Nachhaltigkeit
  • Gesamtbetriebskosten im Vergleich zu Verbrennern

Demnach sind die am weitesten entwickelten Länder, was die Einführung von Elektrofahrzeugen angeht, Norwegen (82 von 100 Punkten), die Niederlande (80/100) und Finnland (74/100). Aber auch neue geografische Regionen wie Süd- und Osteuropa sowie Thailand (43/100), in denen mehr Elektrofahrzeuge eingeführt werden und in denen die Ladeinfrastruktur ausgebaut wird, tragen aktiv zum Wachstum des E-Mobilitätsmarktes bei, heißt es in einer Pressemeldung.

LeasePlan und ALD verzeichnen insgesamt einen Abwärtstrend bei den Gesamtbetriebskosten für E-Autos – allerdings kehrt sich die Preisentwicklung in einigen Märkten aktuell um. Die Kosten für den Betrieb eines Elektroautos liegen laut dem Mobility Guide bei 0,39 Euro pro Kilometer und bei 0,40 Euro für einen Verbrenner. In 13 europäischen Nationen (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal und die Schweiz) bleiben die Gesamtbetriebskosten für Elektrofahrzeuge wettbewerbsfähig. Im vergangenen Jahr waren es noch 15 Länder.

Insgesamt sind die Betriebskosten in einigen Märkten jedoch im Vergleich zu Verbrennern wieder teurer geworden: In Frankreich, Schweden und Spanien sind die Gesamtbetriebskosten für Stromer aktuell höher als für Verbrenner. Gründe seien vor allem, dass staatliche Subventionen ausgelaufen oder die Energiekosten wieder gestiegen sind. In Großbritannien und Österreich entsprechen die Gesamtbetriebskosten für E-Autos mittlerweile wieder denen für Verbrenner.

Ladeinfrastruktur: Die Niederlande sind vorbildlich, Polen und Irland hinken hinterher

Auch die Ladeinfrastruktur variiert von Land zu Land immer noch stark. Auf einer Skala von 0 bis 20 sind die Niederlande mit 17 Punkten das reifste Land im Hinblick auf die Ladeinfrastruktur, noch vor dem Elektromobilitätspionier Norwegen (15/20). Österreich (16/20). Deutschland (14/20) und Dänemark (14/20) haben ihre Ladeinfrastruktur-Werte klar verbessert und den Zugang zu Lademöglichkeiten für E-Autofahrer deutlich erleichtert. In Australien (4/20), Irland (5/20) und Polen (5/20) dagegen kann die Infrastrukturentwicklung mit dem rasanten Anstieg an Elektrofahrzeugen kaum Schritt halten. Der europäische Ausbau der Ladeinfrastruktur wurde unter anderem durch die Umsetzung der europäischen „Alternative Fuels Infrastructure Regulation“ (AFIR) weiter vorangetrieben, die die EU-Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, in regelmäßigen Abständen Ladesäulen an großen Autobahnen zu installieren.

In 20 Ländern gibt es mittlerweile 100 verschiedene E-Auto-Modelle. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der verfügbaren E-Modelle auf dem Markt rasant angestiegen. Mittlerweile deckt sie ein breiteres Spektrum an Pkw- und Transporter-Segmenten ab. Mit der Markteinführung des Citroën eC3, des Renault 5, des Volvo EX30, des Kia EV3, des Lancia Y und des Alfa Junior wird zudem eine breitere und stärker diversifizierte Kundenbasis mit unterschiedlichen Wünschen und Budgets angesprochen, heißt es weiter.

Der Ayvens Mobility Guide 2024 steht online zum Download bereit. Die zweite Ausgabe unter der Marke Ayvens ist eine Verschmelzung des Mobility Guide von ALD Automotive und des EV Readiness Index von LeasePlan. Der Leitfaden stützt sich neben den Daten der 3,4 Millionen Fahrzeuge umfassenden Flotte von Ayvens international auch auf die lokale Präsenz des Unternehmens in 42 Ländern und fünf weiteren lokalen Allianzen.

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