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Motorradfreunde Eschenstruth sind seit 25 Jahren gemeinsam unterwegs

Für Fischbrötchen an die Nordsee

Motorradfreunde Eschenstruth sind seit 25 Jahren gemeinsam unterwegs

motorradfreunde eschenstruth sind seit 25 jahren gemeinsam unterwegs

Eine gemeinsame Passion, ein Clubhaus: Dass die Motorradfreunde zusammengehören, zeigt die Kutte mit dem gleichen Colour (Aufnäher) auf dem Rücken.

Durchschnittlich 10 000 bis 15 000 Kilometer legen Mitglieder der Motorradfreunde Eschenstruth jährlich zurück. Nun feiert der Verein Jubiläum.

Helsa – Alle fahren Harley-Davidson, sind tätowiert, kriminell und ständig betrunken. Mit diesen Klischees haben die Motorradfreunde Eschenstruth nichts gemein. Seit 25 Jahren teilen rund 30 Zweiradbegeisterte ihre Leidenschaft im MF Route Seven. Route Seven steht für die Bundesstraße sieben, an der das Vereinshaus liegt, ein ehemaliges Fahrkartenhaus unweit vom Bahnhof Eschenstruth.

Unbedingt selber fahren muss im Verein niemand. „Wir binden immer die ganze Familie ein“, sagt Sascha Scheel, der seit vier Jahren Präsident der Motorradfreunde ist. Gemeinsam in den Urlaub fahren, Ausfahrten übers Wochenende inklusive Zelten gehören genauso dazu wie eigene Feste auszurichten. Als sogenannter Hangaround unterstützt man den Verein, nimmt an Veranstaltungen teil und fährt hinten drauf oder auf dem Sozius mit, wenn man will.

Wer Member werden möchte, braucht ein „richtiges“ Motorrad

Möchte man zum Member aufsteigen, ist die wichtigste Voraussetzung „ein richtiges Motorrad zu besitzen“, sagt Scheel. Mit richtig meint er Motorräder über 125 Kubikzentimeter Hubraum. Allgemein gilt: Um in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden, „muss man zeigen, was für ein Mensch man ist“, sagt der 37-Jährige. „Es muss einfach passen“. Grundsätzlich sei aber jeder bei den Motorradfreunden willkommen.

motorradfreunde eschenstruth sind seit 25 jahren gemeinsam unterwegs

Sascha Scheel Vereinspräsident Michael Pape Stellvertreter

Angefangen hat alles 1999 mit nicht mal zehn Personen. Damals wie heute gelten Vertrauen, Respekt, Zusammenhalt und ein gutes Miteinander als die Grundpfeiler der Biker, von denen die meisten auch abseits des Vereins befreundet sind. Obwohl das Clubhaus beim wöchentlichen Open House gut gefüllt ist, fehlt es doch an Nachwuchs, sagt Scheel. Eschenstruths jüngster Motorradfreund ist 20 Jahre alt. Gründungsmitglied Inge Semmler ist mit 70 Jahren die Älteste. Nach dem Tod ihres Mannes, dem einstigen Vereinspräsidenten, wurde sie von den anderen aufgefangen. Über 100 Biker kamen zur Beerdigung.

Die Ehrung von Verstorbenen ist ein wichtiger Teil der Vereinskultur. Patches auf der Lederkutte erinnern an Ehemalige, beim Zusammensein im Clubhaus werden stets Gedenkkerzen angezündet.

Zur Tradition ist mittlerweile auch die jährliche Valhalla-Party geworden, bei der man in Erinnerung an die verstorbenen Mitglieder von Friedhof zu Friedhof fährt.

Sascha Scheel fuhr mehr als 20 000 Kilometer in einem Jahr

Apropos fahren: Durchschnittlich kommt jedes Mitglied auf 10 000 bis 15 000 Kilometer Strecke pro Jahr. 2022 hat Sascha Scheel mit 20 305 Kilometern einen Rekord aufgestellt. Allerdings fährt der gebürtige Staufenberger sein Motorrad auch im Winter. Die anderen starten bei milden Frühlingstemperaturen in die Saison. Pfingsten geht es für die Truppe an die Mosel, im Sommer steht die Feier zum 25-Jährigen an.

Dazwischen ist viel Zeit für spontane Ausflüge, denn: „Wir fahren auch schon mal zum Fischbrötchenessen an die Nordsee“, sagt Scheel.

Kontakt

Das Clubhaus der Motorradfreunde Eschenstruth ist jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat ab 20 Uhr für Gäste geöffnet.

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