Mitsubishi

Mitsubishi ASX

Mitsubishi ASX (2024): Facelift im ersten Fahrbericht

Mit deutlich mehr Markenidentität und Google-Integration zu neuen Erfolgen?

mitsubishi asx (2024): facelift im ersten fahrbericht

Der Mitsubishi ASX ist nicht nur seit 2010 in Europa ein großer Erfolg für die japanische Marke, sondern bildete im Jahr 2023 zusammen mit dem Modell Colt das Rückgrat der neuen europäischen Strategie von Mitsubishi. Nun wurde der City-SUV umfassend überarbeitet und wir konnten den Crossover in Rom bereits ausprobieren.

Im Jahr 2020 kam die Hiobsbotschaft aus Japan: Mitsubishi wollte sich aus dem europäischen Markt zurückziehen. Das kam bei Händlern, Kunden und Presse überhaupt nicht gut an, weshalb Renault-Konzernboss Luca De Meo – Mitsubishi gehört seit einiger Zeit zur Allianz von Renault und Nissan – sich entscheid, die Marke in Deutschland doch weiter anzubieten. Die Grundlage für neue Fahrzeuge sollte allerdings aus Frankreich in Form von Renault-Modellen stammen.

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Was ist das?

Im Jahr 2023 kamen dann mit den neuen Modellen Mitsubishi Colt und ASX quasi zeitgleich zwei altbekannte Namen auf den Markt, die auf den jeweiligen Renault-Modellen basierten. Im Falle ASX ist dies der Renault Captur, ein City-SUV, das seine Qualitäten bereits umfassend bewiesen hat. Keine schlechte Ausgangslage also. Allerdings sah man dem ASX, dessen Kürzel übrigens “Actice Sports X-over” bedeutet, die Verwandtschaft zum Captur auch sehr deutlich an.

Das ändert sich nun mit dem Faceliftmodell des ASX, obwohl ihm die Ähnlichkeit zum Renault auch in seiner ersten Lebenshälfte nicht geschadet hat. Im Gegenteil: Wir mussten uns beim Studium der Zulassungszahlen in Deutschland verwundert die Augen reiben: Mitsubishi verkaufte vom ASX in den ersten fünf Monaten diesen Jahres deutlich mehr Fahrzeuge in Deutschland als Renault vom Captur! Wenn das keine Überraschung ist! Ein gewichtiger Grund dafür könnte die fünfjährige Vollgarantie sein, die Mitsubishi im Rahmen seines Service-Versprechens bis 100.000 Kilometern gewährt. Bei Renault sind es ohne Aufpreis nur magere zwei Jahre.

Schnelle Daten Mitsubishi ASX 1,6L HYBRID Top
Motor 1,6 Liter Vierzylinder Vollhybrid-Benziner, Systemleistung 105 kW (143 PS), 148 Nm Drehmoment
Getriebe Multimode-Automatik
0-100 km/h 10,0 s
Vmax 170 km/h
Länge/Breite/Höhe 4.227 x 1.797 x 1.575 mm
Radstand 2.639 mm

Exterieur

Bei der Modellpflege ging es vor allem darum, die von De Meo damals versprochene, eigene Identität in den Vordergrund zu stellen. Während vor dem Facelift vor allem andere Logos den “großen” Unterscheid machten, bekam der ASX nun eine komplett neue, im typischen Mitsubishi-Look gestaltete Front. Das „Dynamic Shield“-Frontdesign ist jetzt vollständig in die Gesamtoptik des Fahrzeugs integriert. In Kombination mit den Voll-LED-Leuchten, der speziell geformten Motorhaube und den tiefliegenden Lufteinlässen soll das dem kleinen Crossover ein kraftvolles, robustes und sportliches Aussehen verleihen.

So hebt sich der ASX nun zumindest vorn deutlich vom genetischen Zwilling Captur ab und ist sofort als Mitsubishi zu erkennen. Hinten sorgt dafür ein prominent platzierter Schriftzug. Fünf verschiedene Metalliclacke, die jeweils auch mit einem schwarzen Dach kombiniert werden können, bringen etwas Abwechslung. Der von uns gefahrene ASX trug übrigens die Farbe mit dem lyrischen Namen “Sonnenaufgangsrot”. 

Fahreindruck

Und wie fährt der kleine Flitzer? Im wuseligen Verkehr rund um Italiens Hauptstadt kann der ASX durchaus überzeugen. Für die Testfahrt wählten wir das technisch sehr interessante Topmodell 1,6L Hybrid, dessen Vierzylinder-Saugmotor von einem kräftigen Elektromotor unterstützt wird. Mit 143 PS ist man gut motorisiert, wobei vor allem der sahnige Druck des E-Motors gelassene Freude bringt. Der elektrische Fahranteil ist sehr hoch, nur bei starkem Beschleunigen oder wenn der Vorrat des kleinen Akkus zur Neige geht, schaltet sich der Benziner hörbar, aber nicht störend ein. Der gleiche Antriebsstrang machte im Nissan Juke deutlich mehr auf sich aufmerksam, was für die gute Dämmung des Mitsubishi ASX spricht.

Aber nicht nur dem Fahrkomfort, sondern auch dem Verbrauch tut dieses vollhybride Konzept gut. Im gemischten Verkehr rund um Rom standen am Ende 5,2 l/100 km auf dem Bordcomputer. Ein guter, aber nicht sensationeller Wert. Wenn man das Konzept aber voll ausreizt, mittels “B”-Modus viel rekuperiert und den Gasfuß im Zaum hält, sind ganz erstaunliche Verbräuche um 4 Liter möglich. Wer lieber klassische Verbrenner mag, kann zur Basismotorisierung greifen, einem 1,0 Liter Turbodreizylinder mit 91 PS. Darüber rangiert ein 1,3 Liter großer Vierzylinder, wahlweise mit Sechsgangschaltgetriebe und 140 PS oder mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und 158 PS. Diesel sind keine im Portfolio.

Das Fahrwerk des kleinen Franko-Japaners zeigt sich von der eher straffen Sorte, ohne allerdings ungemütlich zu werden. Kurven verträgt er leicht untersteuernd, aber sehr sicher. Mit der leichtgängigen, aber zielgenauen Lenkung kommt sogar sowas wie Fahrspaß auf. 

Interieur

Im Innenraum tat sich bei der Modellpflege dann doch noch ziemlich viel. Das ganze Bedienkonzept wurde auf Google-Dienste (ab Intro Edition) umgestellt. Hierbei übernimmt der Google Assistent die Rolle der Sprachbedienung, was nicht nur die Steuerung des Infotainments betrifft, sondern auch Fahrzeugfunktionen wie Klimatisierung oder Assistenten. Das funktioniert sehr gut. Auch die Bedienoberfläche des 10,4 Zoll großen Touchscreens (Serie) wurde neu gegliedert und wirkt aufgeräumt.

Physische Tasten für die Klimatisierung vereinfachen die Bedienung erheblich. Hinter dem aus Renault-Modellen gut bekannten Lenkrad steckt in der Basisversion eine volldigitale, sieben Zoll große Instrumententafel. Ab der Intro Edition ist diese 10,4 Zoll groß. Hier sind dann auch Annehmlichkeiten wie induktive Ladeschale, Ambientebeleuchtung oder die vier verschiedenen Drive Modes an Bord. 

Die Sitze sind sehr komfortabel, ohne jedoch besonders viel Seitenhalt zu bieten. Braucht man in einem City-SUV aber auch nicht zwingend. Wichtiger ist da genügend Bewegungsspielraum, und da stört die hohe Mittelkonsole doch etwas. Das Raumangebot hinten ist angesichts der kompakten Maße okay, genau wie der Kofferraum.

Nachgelegt hat Mitsubishi auch bei den Assistenzsystemen. Eine ganze Armada von neuen Helfern kam an Bord. So verfügt der ASX jetzt über einen Aufmerksamkeitsassistent und eine Multikollisionsbremse. Ebenfalls neu ist eine 360°-Kamera und der Parkassistent. Viel Feinarbeit floss offenbar in die Verbesserung des sogenannten MI-Pilot, der den adaptiven Tempomaten und den Spurhalte-Assi kombiniert. Das System reagiert auch im hecktischen Römer Autobahnverkehr ohne Fehler und macht seine Sache wirklich gut! Sehr angenehm ist die Tatsache, dass man sich sein bevorzugtes Setup an Assistenten als Favorit speichern kann, der dann mittels Tastendruck schnell und einfach abrufbar ist. Stichwort “Geschwindigkeitswarnergebimmel”… 

Preise

Und die Preise? Mitsubishi schnürt hier vier verschiedene Ausstattungspakete ohne weitere Optionen, was die Sache sehr übersichtlich macht. Die Version “Basis” ist bereits gut ausgestattet und kostet mit dem Basismotor faire 23.990 Euro. Zudem gibt Mitsubishi ab sofort bis auf Widerruf 1.500 Euro Rabatt auf alle ASX-Modelle, womit der Einstieg bei 22.490 Euro liegt. Das obere Ende wird vom uns gefahreren Modell “Top” mit dem Hybridantrieb markiert und kostet 37.390 Euro, was abzüglich des Rabattes 35.890 Euro ergibt. Optionen gibt es bis auf die Farbwahl auch hier keine. Sicherlich viel Geld für ein kleines Auto, aber im Markt ist Mitsubishi da sehr gut positioniert.

  Basis Plus Intro Edition Top
1,0 Turbo 23.990 Euro 25.390 Euro    
1,3 Turbo 6-Gang   27.390 Euro    
1,3 Turbo DCT   29.390 Euro 33.690 Euro 36.790 Euro
1,6 Hybrid   29.990 Euro 34.290 Euro 37.390 Euro

Fazit:

Mitsubishi ist es gelungen, dem ASX mehr Markenidentität zu verleihen, obwohl er weiterhin seine Gene als Renault-Modell nicht verleugnen kann. Ist aber auch nicht schlimm, denn der ASX ist wie sein Bruder Captur ein ausgereiftes Auto, das mit dem Facelift deutlich an Funktionalität und Wertigkeit gewann und keine großen Schwächen hat. Und der bisherige Erfolg zeigt, dass dieser Weg nicht so falsch sein kann. Eine gute Alternative im dicht gedrängten B-Segment der Crossovers, wenn man nicht unbedingt mit dem Mainstream schwimmen möchte.

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