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Mitsubishi ASX

Mitsubishi ASX (2023) im Test: Muss man auf das Facelift warten?

Der Griff zum altem Modell mit 91-PS-Einstiegsmotorisierung und Basisausstattung kann für Schnäppchen-Jäger interessant werden ...

mitsubishi asx (2023) im test: muss man auf das facelift warten?

Fast 12 lange Jahre durfte die erste Generation des Mitsubishi ASX in Europa als Crossover das B-Segment für den japanischen Hersteller beackern. Dann wurde das Modell trotz insgesamt drei leichten bis mittelschweren Überarbeitungen doch ausrangiert und durch eine völlig neue, zweite Generation ersetzt. Die steht jetzt bei uns im Fuhrpark und ist in ein paar wenigen Wochen auch schon wieder veraltet. Lohnt sie sich trotzdem noch? Test!

Was ist das?

Mittlerweile hinreichend bekannt dürfte sein, dass der jetzt aktuelle ASX eigentlich nur ein umgelabelter Captur ist. Ein Renault mit Mitsubishi-Logo also. Ohne eigenständiges Design, ohne eigenständige Technik. Ist das schlimm? Auf keinen Fall, denn das französische Kleinwagen-SUV ist ein ziemlich gutes Auto, wie wir bereits bei länger zurückliegenden Erprobungsfahrten herausfinden konnten.

Bildergalerie: Mitsubishi ASX (2023) im Test

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Allerdings war der Captur selbst schon ein etwas älteres Modell im Renault-Programm, weshalb der Hersteller das Fahrzeug nun mit einem umfangreichen Facelift aufgemotzt hat. Und damit der ASX jetzt nicht plötzlich wieder alt aussieht und wieder wie Blei auf den Händlerhöfen steht, hat Mitsubishi eben direkt nachgezogen. Obwohl man das Modell in seiner (noch) jetzigen Form erst seit rund einem Jahr im Angebot hat.

Schnelle Daten Mitsubishi ASX 1.0 T (2023)
Motor 1,0-Liter-R3-Turbobenziner mit Saugrohreinspritzung
Getriebe 6-Gang-Schaltgetriebe
Antrieb Frontantrieb
Leistung 67 kW (91 PS) bei 4.600 U/min
Drehmoment 160 Nm bei 2.000 – 3.750 U/min
Basispreis 19.990 Euro

Noch ist der bald alte ASX aber bestellbar, Jahreswagen und junge Gebrauchte wird es ebenfalls noch eine ganze Weile geben. Deshalb haben wir uns die Frage gestellt, ob man wirklich auf das Facelift warten muss, oder ob man auch noch getrost zu einem 2023er-Modell greifen kann?! Da sollte sich nämlich ordentlich Geld sparen lassen. Vor allem dann, wenn man wie wir, auf ein Fahrzeug mit Einstiegsmotorisierung und Basisausstattung zurückgreift. Also 91 PS für unter 20.000 Euro. Beziehungsweise mit etwas Sonderausstattung irgendwo bis 25.000 Euro. Muss man da Abstriche machen? Abfahrt!

Exterieur | Interieur | Fahrbericht | Wissenswertes | Fazit

Exterieur

Optisch schon einmal nicht unbedingt. Trotz des deutlich schnittigeren Facelifts (natürlich eine Frage des Geschmacks), sieht der aktuelle ASX immer noch frisch aus. Für manch Betrachtenden vielleicht etwas zuuuu drollig-französisch, aber in diesem Fahrzeugsegment ist das sicher kein Nachteil. 

Mitsubishi ASX (2023) im Test – Vorfacelift

Mitsubishi ASX (2024) – Facelift

Der Lack unseres Testfahrzeugs heißt “Aurora Rot”, kostet allerdings 750 Euro Aufpreis. Sieht schick aus. Wenn man Geld sparen möchte, muss es aber die etwas weniger fröhliche Farbe “Nacht-Blau” sein. Die ist dann umsonst. Dazu gesellen sich einige schwarze Akzente, ringsum LED-Beleuchtung und Alufelgen.

Also … zumindest fast. Denn was aussieht wie ganz normale 17-Zoll-Alus, ist in Wirklichkeit eine ziemlich gut gemachte Radkappe, die vor extra dafür geformte Stahlfelgen geklickt ist. Eigentlich eine coole Idee für ein Stadtauto, das möglicherweise recht häufig mit Bordsteinen auf Tuchfühlung geht.

Abmessungen Mitsubishi ASX 1.0 T (2023)
Länge x Breite x Höhe 4.227 mm x 1.797 mm x 1.576 mm
Leergewicht 1.291 kg (ausstattungsabhängig)
Kofferraumvolumen 422 – 1.275 Liter
Zuladung 518 kg (ausstattungsabhängig)
Anhängelast 640 kg (ungebremst) / 1.200 kg (gebremst, 12% Steigung)

Interieur

Im Innenraum tut sich im Zuge des Facelifts natürlich auch was. So gibt es künftig verschieden große Digitalinstrumente und einem zentralen, hochformatigen 10,4-Zoll-Monitor. Das Infotainment-System basiert auf Android Automotive 12, das verschiedene Google-Dienste integriert. Unter dem zentralen Bildschirm befinden sich physische Tasten für die Klimasteuerung, während der Mitteltunnel zwei USB-C-Anschlüsse und eine Schale für das kabellose Laden von Smartphones beherbergt.

Im Vorfacelift-Basismodell ist der Infotainment-Bildschirm deutlich kleiner, darunter sitzen aber ebenfalls physische Drehregler für das Klimageschehen. Hinter dem Lenkrad finden wir analoge Rundinstrumente. Das sieht zwar alles weniger modern aus, tut der Funktionsweise aber keinen Abbruch und man kommt auch hier schnell klar. Und: Apple CarPlay oder Android Auto funktioniert auch mit dem Basis-Infotainment kabellos. Passt.

Darüber hinaus ändert sich an den Platzverhältnissen (etwas wenig Schulterfreiheit, ausreichend Platz im Fond und ein ansprechend großer Kofferraum mit doppeltem Ladeboden), der Materialwahl (pragmatisch und praktisch) und der Verarbeitungsqualität (der Test-ASX hat gut 15.000 km runter und nichts knarzt, wackelt oder wirkt irgendwie abgegriffen) nichts.

Fahrbericht

Ob man sich wirklich wegen 1.900 Euro Ersparnis (so viel würde der 140 PS starke MHEV mit 1,3-Liter-Vierzylinder mehr kosten) mit dem rau laufenden 91 PS-Einstiegsbenziner geißeln will, sei mal dahingestellt. Alleine die nackten Fahrleistungszahlen sprechen hier schon eine eindeutige Sprache: Flott geht anders. Aber es geht trotzdem. Überholmanöver müssen halt von etwas längerer Hand geplant werden, der König der Langstrecke mit Zwischenspurts auf der Autobahn ist der ASX so ebenfalls nicht.

Macht aber alles nichts, denn für die Stadt oder Überlandfahrten ist der Dreizylinder unten heraus spritzig genug und das 6-Gang-Schaltgetriebe lässt sich auch noch gut führen. Und das weiß die Renault-Mitsubishi-Allianz. Deshalb darf dieser unelektrifizierte Antrieb auch noch im Facelift weiterleben.

Fahrleistungen Mitsubishi ASX 1.0 T (2023)
0-100 km/h 14 Sek.
Höchstgeschwindigkeit ca. 168 km/h
Verbrauch (WLTP) 5,7 – 6,2 l/100 km (Superbenzin)
CO2-Emissionen (WLTP) 129 – 140 g/km

Fahrwerk, Lenkung und Bremsen hinterlassen übrigens keine bleibenden Eindrücke. Klingt komisch, aber so wünscht man sich das eigentlich von einem Durchschnitts-Kleinwagen-Crossover. Negativ fällt uns nach rund 2.000 km allerdings der Verbrauch auf. Ein “nur” 1,3 Tonnen schweres SUV mit wenig Ausstattung und nur 91 PS aus einem 1,0-Liter-Motörchen sollte im Alltagsbetrieb eigentlich nicht über 7,0 l/100km verbrauchen. Wir geben uns Mühe, bekommen Werte unter dieser Marke aber einfach nicht hin. Die gute Nachricht ist hier nur, dass es bei dem gelifteten Modell wahrscheinlich nicht anders aussehen wird.

Wissenswertes

Preislich ähnlich angesiedelt und aus dem gleichen Konzerngefüge geboren (nämlich der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz), könnte man bei akuter Sparfuchsigkeit auch einen Blick auf den alten Nissan Juke (auch hier gibt es ein Facelift) werfen. Der startet bei 20.790 Euro, ist dann aber mit einem etwas lebendigeren 1,0-Liter-Dreizylinder-Motor mit 114 PS ausgerüstet. Die kostenlose Außenfarbe ist ebenfalls freundlicher. Dafür ist das Interieur doch schon sehr altbacken.

Fazit 7/10

Jetzt auf das Facelift des Mitsubishi ASX warten oder noch das alte Modell nehmen? Eigentlich nur eine Frage der Optik und des persönlichen Geschmacks, denn das Vor-Facelift-Fahrzeug ist nach wie vor gut und durchschnittlich-solide, sodass man mit etwas Verhandlungsgeschick sicher ein gutes Angebot herausschlagen kann. Und dann muss es ja auch nicht unbedingt die Basisausstattung mit dem 91-PS-Benziner sein.

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