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Mit dem Dacia Duster als Mikro-Camper in die Alpen

Eine Zweitagesreise wird zum Mini-Abenteuer. Mit dem Sleep Pack im SUV kein Problem ...

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Micro-Adventures ergo kleine Fluchten aus dem Alltag liegen im Trend. Den Rucksack gepackt, ab ins Auto und flugs nach der Arbeit ins Grüne gedüst. Den stressigen Alltag hinter sich lassend, bloß irgendwo hin, wo es schön ist. Nur ein kleines bisschen Reiseromantik einatmen. Die Entfernung spielt dabei keine Rolle.

Das nächste Abenteuer kann schon 20 Kilometer hinter dem unbekannten Hügel nahe der Großstadt liegen. Im Nachbarort Ihres Dorfes oder auf der nahegelegenen Allee, die schon immer auf der Bucket-List stand. Der Sinn des Micro-Adventures ist rauszukommen, einfach raus – raus aus der bekannten Umgebung und den gewohnten Bahnen. Den Kopf einfach mal freikriegen und am nächsten Tag freigeblasen wieder zurückkommen.

Bildergalerie: Dacia Duster (2024) mit Sleep-Pack im Test

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In die grünen Berge fahren wir

So jedenfalls die Theorie. Mein letztes Micro-Adventure führte mich von Lyon ins beschauliche Örtchen Beaufort, Frankreich. Oder besser gesagt, in die Nähe davon. Vorausgesetzt wir verzichten auf einen genauen Blick auf die vorherige Anreise über Frankfurt mit Flug nach Lyon. Das haben Sie nicht von mir. Also zurück zum romantischen Bild:

Die einzigen Bewohner, die des Nachts den abgelegenen Ort am Rande eines malerischen Stausees in der Nähe von Beaufort mit unserem Camp teilten waren Kühe, die mich mit ihren sanften Glockenklängen in den Schlaf wogen. Dazu aber später mehr.

Dacia Duster (2024) mit Sleep-Pack im Test

In Lyon wartete mein zweitägiger Reisebegleiter auf mich. Der Dacia Duster, bekanntermaßen ein kompaktes wie beliebtes SUV. In meinem Fall das ganz neue Modell mit dem turboaufgeladenen Vierzylinder-Benziner, 130 PS und Frontantrieb. Merke: Ein Abenteuer muss nicht übermäßig luxuriös oder PS-geladen sein, sondern vor allem praktisch.

Ist das schon Camping?

Und praktisch macht den Duster nicht nur seine kompakte Größe und seine erhöhte Bodenfreiheit, sondern vor allem eines, wenn es um Micro-Adventure geht: das Sleep Pack aus der Zubehör-Liste. Eine kompakte Kiste für den Kofferraum, die bei umgelegter Rücksitzbank zum kleinen Feldbett im Auto mutiert.

Damit wird der hemdsärmelige Duster zum Micro-Camper für zwei Leute. Wobei ich froh war, dass ich nur allein im Innern nächtigen musste. Ups, schon wieder die Camper-Romantik verlassen. Wo waren wir?

Dacia Duster (2024) Sleep Pack
Länge: 190 mm
Breite: 100 mm (an den hinteren Türen 130mm)
Stauraum: 220 Liter
Gewicht: 45 kg Box, 5 kg Matratze
Matratze: 100 % Polyesterschaum mit einer Dichte von 32 kg/m³
Preis: 1.590 Euro
Optional (sinnvoll): Verdunklungsset 295 Euro
Wissenswert: Gepäckklappe der Box zum Tisch ausklappbar (Tragkraft 15 kg)

Achja, der Duster hat den Vorteil, dass er auch ein wenig abwegig kann. Unbefestigte bis holprige Straßen sind für den forschen Rumänen kein Problem. Und damit ist die mobile Ausrüstung dann eigentlich recht gut gewählt, um irgendwo hinzukommen, wo es keine Störenfriede, aka Menschen, gibt.

Und so fuhr die Reisegruppe Dacia-Camp nach einigen breitspurigen Kilometern auf der Autobahn endlich Rechts ab in Richtung Alpenpassstraßen. Immer höher ging es hinauf, den sich emporstreckenden Sträßchen folgend, durch die engen Gassen der französischen Bergdörfchen schlängelnd – Serpentine links, Serpentine rechts. Kurz angehalten, um den Ausblick ins Tal zu genießen, der örtlichen alten Grande Dame ein letztes Adieu zugewunken.

Reisebegleiter Duster zu Ihren Diensten

Denn oben wartete erst das eigentliche Abenteuer auf den knubbeligen Dacia. Eine nur zwischen Mai und Oktober befahrbare, in der Gebirgsumgebung des 2.539 Meter hohen Mont Coin liegende, unbefestigte Route hinab zum Bergsee. Langsam über Steine und Geröll, einen flachen Gebirgsstrom kreuzend, immer den tiefen Löchern im Belag ausweichend.

Und was soll ich sagen? Kennen Sie die Szene am Ende von Pixars Film “Cars”, in der der khakifarbene Willys Armee-Jeep Sarge im Boot Camp den SUVs die Geländegängigkeit näherbringen will und Teilnehmer verzweifelt Dinge rufen wie “Ich war noch nie im Gelände” oder “Iieeh, ich habe Dreck an meinen Rädern”? Als ich von diesem Abenteuer mit dem Duster hörte, musste ich schmunzelnd genau an diese Szene denken.

Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Der Dacia Duster macht das gut. Keine Spur von Unsicherheit, immer ausreichend Grip unterm Reifen, sowohl bergauf, als auch hinunter. Sarge wäre stolz auf den Kleinen.

Gute Nacht lieber Duster

Am See angekommen schlugen wir das Nachtlager mit Grill, Lagerfeuer und Pavillon auf. Damit dann auch alle ausgelastet in ungewohnter Umgebung schlafen konnten, wurde eine Wanderung um den Gebirgssee unternommen. Mit vollem Bauch, geputzten Zähnen und einem Besuch auf dem Plumpsklo war ich bereit für die Nacht.

Bei aufgebautem Sleep-Pack-Bett ist der Dacia Duster doch recht kuschelig. Ich zwängte mich durch den noch freien Spalt der hinteren Tür und versuchte eine passende Lage zwischen Bett und Dachhimmel zu finden.

190 Zentimeter in der Länge, 130 Zentimeter an den hinteren Türen, 100 Zentimeter im Kofferraum. Die Maße des Duster geben nicht viel her für ungewöhnliche, ausgestreckte Schlaflagen, wie ich sie brauche. Auch wenn der noch vorhandene Platz optimal ausgenutzt wird. Des Nachts in den Alpen wird es kalt. Ein Schlafsack hilft da, jedoch nicht beim Ausstreckproblem. Die oben angesprochenen Kühe bimmelten die ganze Nacht. Ich höre es noch immer. Die Camper-Romantik war zwar dahin, den morgendlichen Blick aus der Seitentür auf das Bergpanorama werde ich dafür nie vergessen. 

Die unromantische Seite des Micro-Campers

“Mach ein Micro-Abenteuer, das wird dir gut tun”, sagten sie. Tat es, tatsächlich auch ohne viel Schlaf. Die Wahrheit beim Übernachten auf kleinster Fläche sollte aber natürlich immer bedacht werden, vor allem im Dacia Duster. Es braucht etwas Gewöhnung, passende Körpergrößen, eventuell einem sehr nahestehende Mitreisende und bestimmte individuelle Umstände.

Viel Platz für Gepäck bleibt mit der Schlafkiste im Kofferraum ebenfalls nicht. Ausgeklappt muss das Zeug auf die Vordersitze oder auf der Matratze neben einem verstaut werden.

Hunderte Kühe mit Glocken um den Hals und eine ungewohnte Schlafposition sind schlechte Voraussetzungen für eine entspannte Nacht. Ich habe selbst schon oft in diversen Kofferräumen an ruhigen Orten zu milden Nächten geschlafen. Das geht durchaus super – bestimmt auch im Duster. Jedoch, es muss alles für sich selbst passend eingerichtet werden.

Die Grundidee eines günstigen Micro-Campers ist top. Kleine oder kurze Trips, das zwischenzeitliche Schlafen während einer Reise zu einem weit entfernten Ziel. Wer will, meinetwegen auch auf einem Roadtrip durch Skandinavien. Doch dann sollte die Dachbox dringend aufgeschnallt werden. Die Möglichkeiten zum Einsatz des Duster mit seinem 1.590-Euro-Sleep-Pack sind jedoch vielfältig.

Der Preis des autobasierten Campings wird damit um einiges nach unten geschraubt. Der beschränkt geländegängige Duster bringt Sie (vor allem als 4×4) an Ziele, die für größere oder tieferliegende Camping-Fahrzeuge unzugänglich bleiben. Und das ab einem Preis von 17.400 Euro zuzüglich des Sleep Packs. Klein, kompakt und minimalistisch sind die Zauberworte. “Zuhause ist, was du draus machst” sagte mal jemand, hab ich gehört. Schlaf kann nachgeholt werden, Eindrücke bleiben für immer. 

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