Der Druck im Vorderreifen ist ein sehr komplexes Thema
Stattdessen einigte man sich darauf, das Jahr zu nutzen, um Erfahrungen mit diesem Thema zu sammeln und neue Vorschriften für die Zukunft zu definieren. 2023 sollen alle Teams mit den gleichen Sensoren und Messgeräten arbeiten, damit man vergleichbare Daten hat.
Das Thema ist sehr komplex, denn die Ingenieure müssen vor dem Start “schätzen”, wie sich das Rennen für den Fahrer entwickeln wird. Und dementsprechend den Reifendruck einstellen. Führt ein Fahrer das Rennen an, wird der Vorderreifen ausreichend gekühlt. Der Druck bleibt im Rahmen.
Auch zu Saisonbeginn 2023 wird es zunächst keine Strafen geben, falls bei einem Fahrer der vorgegebene Mindestdruck bei Messungen unterschritten wird. Zunächst will man in der Praxis überprüfen, wie das System mit den neuen Sensoren funktioniert.
“Die Situation ist folgendermaßen”, erklärt MotoGP-Technikdirektor Corrado Cecchinelli bei ‘GPOne.com’. “Nach den ersten drei Grands Prix wird sich die [Herstellervereinigung] MSMA treffen. Die Hersteller müssen einstimmig entscheiden.”
“Wie gesagt, in den ersten drei Grands Prix wird es keine Sanktionen geben, falls Abweichungen auftauchen. Es liegt an den Herstellern zu entscheiden, ob und wann die Testphase dieses System zu Ende ist.”
Es ist für die Teams ein komplexes Thema, denn auch Teamkollegen müssen nicht zwangsläufig mit dem gleichen Reifendruck fahren. Das hängt zum Beispiel auch am Gewicht des Fahrers oder am Set-up. Ein signifikantes Sicherheitsproblem gab es bisher nicht.
In jedem Team sind Ingenieure von Michelin, die Daten zu Reifendruck und Temperatur sammeln. Das neue einheitliche Sensorsystem soll in Zukunft akkurate und zwischen den Teams vergleichbare Daten generieren. Ob es in Zukunft Strafen bei Missachtung der Grenzwerte geben könnte, wird Gegenstand weiterer Gespräche sein.