ARCHIV: Das Logo von Mercedes-Benz ist vor einem Mercedes-Benz Autohaus in Brüssel, Belgien, am 1. Juni 2023 zu sehen. REUTERS/Yves Herman/File Photo
Der Absatz belief sich auf 2,04 Millionen Pkw, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Wachstum in Europa konnte dabei die geringeren Auslieferungen auf dem wichtigsten Markt China und in Nordamerika gerade ausgleichen. Engpässe in der Lieferkette, vor allem bei Modellen mit moderner 48-Volt-Bordelektrik, dämpften die Verkäufe im volumenstarken Kernsegment etwa beim SUV-Modell GLC. Die Marke mit dem Stern fiel weiter als Nummer Zwei hinter den globalen Marktführer für Premiumwagen BMW zurück. Die Münchner steigerten den Absatz im vergangenen Jahr um 7,3 Prozent auf 2,3 Millionen Autos. Der drittplatzierte Premium-Hersteller Audi holte auf: Die Volkswagen-Tochter schlug mit fast 1,9 Millionen Wagen 17 Prozent mehr los.
Die unterschiedliche Entwicklung der drei Autobauer, die den gleichen zahlungskräftigen Markt beackern, hängt mit der Preispolitik zusammen. Mercedes-Chef Ola Källenius trimmt seine Marke auf Luxus und hohe Rendite. Für das vergangene Jahr wurden mindestens zwölf Prozent operative Marge angepeilt, BMW ist mit der Zielmarke zehn Prozent etwas weniger ambitioniert. Die Schwaben knausern deshalb bewusst mit Rabatten und konzentrieren sich stärker auf hochprofitable Modelle wie S-Klasse und Maybach. “Diese Strategie hat Risiken: Man verliert Skaleneffekte, die häufig durch kleinere Autos kommen”, sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Audi unterdessen habe eine ältere Modellpalette. Da seien die Investitionskosten schon eingespielt, so dass sich die Marke mit den vier Ringen Zugeständnisse beim Preis leisten könne.
STARKES WACHSTUM BEI E-AUTOS
Bei Elektroautos kamen die Schwaben unterdessen voran. Mit gut 222.000 vollelektrischen Pkw wie dem EQE stiegen die Verkäufe um 73 Prozent. Der Anteil am Gesamtabsatz betrug damit elf Prozent. Audi schlug 51 Prozent mehr E-Autos der Baureihe e-tron los, so dass mit 178.000 Fahrzeugen gut neun Prozent des Absatzes vollelektrische klimafreundliche Autos waren. BMW liegt mit einer Quote von 15 Prozent auch hier vorne. In diesem Jahr soll die elektrische Version des schweren Geländewagens G-Klasse bei Mercedes für Furore sorgen und von den Verbrennerautos die neue E-Klasse weiter ausgerollt werden. Mercedes-Vertriebschefin Britta Seeger versprach “überlegene Produktsubstanz und Qualität”.
(Bericht von Ilona Wissenbach und Christina Amann, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter [email protected])