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Der Mercedes C 200 T glänzt durch technische Raffinessen. Aber reicht das, um gegen den Volvo V60 B4 den Sieg einzufahren? Duell der Edel-Kombis!

Die Schweden können Design: Schlicht, funktional und schick sind nicht nur die Möbel, sondern auch der Volvo V60, der im Vergleich gegen den Mercedes C 200 T antritt. Aber klar, Design ist immer subjektiv, und auch der Benz steht blendend da.

Bei der Größe schenken sich der Schwede und der Schwabe dann praktisch nichts. Der V60 übertrumpft das T-Modell in der Länge mit 4,78 Metern um drei Zentimeter; ähnlich knapp geht es bei den Kofferräumen zu, der Volvo schluckt im Normalfall 495 Liter, der Mercedes 490.

V60 und C-Klasse bieten gleich viel Platz

Im Innenraum ein ähnliches Bild. Nur wenige Zentimeter trennen hier die Kontrahenten, das Platzangebot ist nahezu identisch. Wobei der Mercedes mit seinem mächtigen LCD-Bildschirm und der ausladenden Mittelkonsole vielleicht eine Spur enger wirkt. Eng sind auch die Polster im V60. Hier fühlt sich das fahrende Volk gut umschlungen und ordentlich festgehalten. android, mercedes c 220 t, volvo v60 b4: kombi, test, motor, preis

V60 und C-Klasse T-Modell liegen in der Länge nur drei Zentimeter auseinander. Auch die Platzverhältnisse sind sehr ähnlich.


Im Benz platzieren sich Fahrer und Beifahrer auf sehr komfortablem Gestühl, das die Reisenden problemlos auch über lange Strecken trägt. Nur beim Verschieben der Sitze in Längsrichtung muss man sich hier, wegen der manuellen Verstellung, beugen. Beim Volvo wird die Wohlfühlsitzhaltung komplett elektrisch eingestellt. android, mercedes c 220 t, volvo v60 b4: kombi, test, motor, preis

Der Einstieg in Reihe zwei gelingt beim Volvo etwas besser als beim Mercedes. Aber auch im V60 haben es die Füße nicht bequem.


Hinten haben beide ein kleines Problem

Der Einstieg in die zweite Reihe gelingt beim Volvo einen Tick besser, dafür fühlen sich die Reisenden vom Kniewinkel und der Neigung der Rückbanklehne im Mercedes mehr angesprochen. Die Unterbringung der Füße unter den Vordersitzen ist beim V60 ähnlich unkomfortabel wie beim C 200 T. Und weil wir gerade beim Komfort sind: Der Volvo bietet in der Ausstattung “Ultimate Dark” serienmäßig eine Vier-Zonen-Klimaautomatik. Im Benz wird die Luft nur über eine Zone zugefächelt, vier Zonen kosten hier 1095 Euro extra.

  • Motor Bauart/Zylinder: Vierzylinder, Turbo
  • Einbaulage: vorn längs
  • Ventile/Nockenwellen: 4 pro Zylinder/2
  • Nockenwellenantrieb: Kette
  • Hubraum: 1496 cm³
  • kW (PS) bei 1/min: 150 + 15 (204 + 20)/5800
  • Nm bei 1/min: 300/1800
  • Vmax: 240 km/h
  • Getriebe: Neunstufenautomatik
  • Antrieb: Hinterradantrieb
  • Bremsen vorn/hinten: Scheiben/Scheiben
  • Testwagenbereifung: v. 225/45 R 18, h. 245/40 R 18 Y
  • Reifentyp: Pirelli P Zero MO-S
  • Radgröße: v. 7.5 x 18″, h. 8,5 x 18″
  • Abgas CO2: 164 g/km
  • Verbrauch*: 6,9 l
  • Tankinhalt: 66 l
  • Kraftstoffsorte: Super
  • Partikelfilter: Serie
  • Vorbeifahrgeräusch: 70 dB(A)
  • Anhängelast gebr./ungebr.: 1800/750 kg
  • Stützlast: 75 kg
  • Kofferraumvolumen: 490–1510 l
  • Länge/Breite/Höhe: 4751/1820–2033**/1454 mm
  • Radstand: 2865 mm
  • Grundpreis: 49.326 Euro
  • Testwagenpreis (wird gewertet): 61.840 Euro


Apropos vier: Sowohl der Volvo V60 B4 als auch der Mercedes C 200 werden von Vierzylinder-Benzinern angetrieben, jeweils mit 48-Volt-Mildhybrid-Technik und fast identischer Kraftausbeute. Der 2,0-Liter im Volvo leistet 197 PS plus 14 Extra-PS beim Boost und reicht maximal 350 Newtonmeter an die Vorderräder weiter, der 1,5-Liter im Benz stellt 204 PS und zeitweise 20 Boost-PS bereit, drückt 300 Newtonmeter an die Hinterachse. android, mercedes c 220 t, volvo v60 b4: kombi, test, motor, preis

Ähnlicher Ansatz: In beiden Kombis arbeiten Turbo-Vierzylinder mit Mildhybrid-Technik – mit durchaus ähnlichen Leistungen.


Keine großen Unterschiede beim Motor

Da wundert es nicht, dass auch der Standardsprint nahezu gleich ausgeht. Im Test war der Volvo mit glatten 8,0 Sekunden zwei Zehntel schneller als der Mercedes. Und beim Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h nimmt der V60 B4 dem C 200 T-Modell mit 5,3 Sekunden vier Zehntel ab. Wird dann allerdings – wie bei Volvo üblich – bei 180 km/h abgeregelt, während der Benz locker Tempo 240 läuft.

  • Beschleunigung
  • 0–50 km/h: 2,8 s
  • 0–100 km/h: 8,2 s
  • 0–130 km/h: 13,3 s
  • 0–160 km/h: 20,5 s
  • 0–180 km/h: 28,1 s
  • 0–200 km/h: 38,9 s
  • Zwischenspurt
  • 60–100 km/h: 4,5 s
  • 80–120 km/h: 5,7 s
  • Leergewicht/Zuladung: 1748/577 kg
  • Gewichtsverteilung v./h.: 51/49 %
  • Wendekreis links/rechts: 10,6/10,6 m
  • Sitzhöhe: 565 mm
  • Bremsweg
  • aus 100 km/h kalt: 34,4 m
  • aus 100 km/h warm: 33,8 m
  • Innengeräusch
  • bei 50 km/h: 55 dB(A)
  • bei 100 km/h: 62 dB(A)
  • bei 130 km/h: 67 dB(A)
  • Verbrauch
  • Sparverbrauch: 6,7 l S/100 km
  • Testverbrauch Durchschnitt der 155-km-Testrunde (Abweichung zur WLTP-Angabe): 7,9 l S/100 km (+14 %)
  • Sportverbrauch: 10,9 l S/100 km
  • CO2 (Testverbrauch): 187 g/km
  • Reichweite (Testverbrauch): 830 km

Während das Arbeitsverhalten des Vierzylinders im Mercedes für die Insassen besonders unter Last recht deutlich hörbar wird, hält sich der Motor im V60 B4 dezenter zurück. Zurückhaltender ist Volvo auch bei den Fahrprogrammen. Während Mercedes dank adaptivem Fahrwerk neben Komfort, Sport, Sport Plus zudem eine individuelle Einstellung bietet, kann beim Volvo lediglich die Lenkung in eine Art Sport-Modus versetzt werden.

Mehr Fahrspaß vermittelt der Mercedes

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Fahraktiver: Während Volvo den Benz längsdynamisch schlägt, vermittelt die präzise Lenkung der C-Klasse mehr Fahrspaß.


Hilft nicht richtig viel, die Lenkung spricht indirekter an als im Benz, liefert nicht so viel Rückmeldung. Der Volvo liegt straff und verbindlich, reagiert nur auf Querfugen und Kanten durchaus spröde. Im direkten Vergleich bietet der handlichere Mercedes mit seiner warmherzigen, präzisen Lenkung ein Quäntchen mehr an Fahrspaß – und das, ohne an Komfort einzubüßen. Beide glänzen mit den Bremswerten von Sportwagen. Mit warmen Bremsen kamen beide beim Stopp aus Tempo 100 schon nach 33,8 Metern zum Stehen – top! Doch natürlich wollen beide keine Rennwagen sein. Es geht um Reisekomfort. Dazu gehört auch das Multimediasystem samt Navigation und das Zusammenspiel mit den Assistenzsystemen. Der V60 setzt komplett auf Google.

Mercedes MBUX schlägt Android-Infotainment im Volvo

Mercedes hat mit MBUX die zweite Generation seines Infotainmentsystems am Start. Hier kann die Fullscreen-Navigation aktiv ins Fahrgeschehen eingreifen. Geschwindigkeiten werden vor Kurven, Kreuzungen, Ortschaften oder je nach Verkehrszeichen automatisch angepasst. android, mercedes c 220 t, volvo v60 b4: kombi, test, motor, preis

Kann richtig viel: Bei Bedienung und Infotainment setzt Mercedes auf die zweite Generation seines MBUX-Systems.


Volvo erkennt Verkehrszeichen nur, wenn der Limiter aktiviert wurde. Zudem verfügt der C 200 T über einen Stauassistenten mit Rettungsgassenfunktion, Volvo nicht. In der Anschaffung ist der V60 B4 in der Testwagen-Konfiguration mit 63.670 Euro genau 1830 Euro teurer als der C 200 T mit 61.840 Euro, aber bei Haftpflicht und Vollkasko günstiger eingestuft. Beide Hersteller geben kümmerliche zwei Jahre Garantie.

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Mercedes C-Klasse T-Modell gegen Volvo V60


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